Kampf gegen die digitale Quälerei – Welt

Noch ist Cybermobbing ein unterschätztes Phänomen. Doch mittlerweile beginnen sich Schüler, Eltern und Lehrer zu wehren

Politiker und Experten fordern verstärkte Aufklärungsarbeit an Schulen

Als Tanja Schubert* das Video auf der Internetplattform YouTube entdeckte, war sie zunächst fassungslos. Auf dem per Handy aufgenommenen Filmchen schubsten und schlugen Schüler ihrer Schule einen Kameraden so lange, bis er nach acht Minuten weinend zusammenbrach. Eigentlich hatte sich die Schuldirektorin aus Sachsen auf das Thema Mobbing gut vorbereitet gefühlt. Seit sie vor ein paar Jahren eine Mittelschule in einer größeren Stadt übernahm, hatte sie zahlreiche Projekte gegen Mobbing eingeführt. Sie ließ Schüler zu Schlichtern ausbilden, führte einen Kurs über die Probleme des Erwachsenwerdens ein, stellte den Fünftklässern „Paten“ aus den höheren Klassen an die Seite. Für besonders auffällige Schüler organisierte sie einmal pro Jahr ein „Konfliktcamp“, wo diese mithilfe der Polizei und von Pädagogen lernen sollten, mit ihren Aggressionen umzugehen. Umso größer war der Schock, als sie ein Medienpädagoge auf das Video aufmerksam machte.

„Happy Slapping“ (etwa: Fröhliches Verdreschen) nennt es sich, wenn Schüler sich dabei filmen lassen, wie sie andere Schüler schlagen. Der Film wird anschließend per Handy verbreitet oder ins Internet gestellt. Happy Slapping ist einer der Spielarten des Cybermobbings, ein anderes das anonyme Verbreiten von Gehässigkeiten auf Internetplattformen wie „I share gossip“ (Ich teile Klatsch).

Das vor allem unter Schülern verbreitete Quälen Gleichaltriger mithilfe moderner Technologien ist ein noch unterschätztes Phänomen. „Cybermobbing führt zu realer Gewalt“, warnt Klaus Jansen, Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter. „Jugendliche werden in den Medien zur Zielscheibe, das ist Realität an unseren Schulen. Wir müssen den Schülern genauer auf die Schnauze schauen und sie zu vernünftigen Regeln zurückführen.“ Die Forderung, der Staat solle sich aus dem Internet heraushalten, hält Jansen für falsch: „Betroffene Schüler fordern, dass ihnen geholfen wird. Sie wollen sich sicher fühlen, und das zu Recht.“

Eine britische Studie kam bereits 2006 zu dem Ergebnis, dass ein Viertel der Jugendlichen im Alter von elf bis 19 Jahren schon mindestens einmal Opfer geworden sind. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest berichtet nun, dass ein Viertel der Zwölf- bis 19-Jährigen ein Mobbingopfer im Freundeskreis hat.

Die Mediennutzung bei Kindern und Jugendlichen wird Jahr für Jahr intensiver. Nach der Studie „Jugend, Information, Mutimedia“ loggen sich 70 Prozent der Jugendlichen täglich oder zumindest mehrmals die Woche in ein soziales Online-Netzwerk ein. 5,8 Millionen Schüler sind allein beim Netzwerk Schüler-VZ aktiv, haben über 200 Millionen Fotos hochgeladen. Knapp 40 Prozent der Jugendlichen geben an, dass darin Bilder ohne ihr Wissen online gestellt wurden. Etwa jeder Fünfte berichtet über fehlerhafte oder beleidigende Angaben.

Bislang sind es vor allem spektakuläre Fälle aus dem Ausland, die die Aufmerksamkeit auf das Thema Cybermobbing gezogen haben. Wie die Geschichte der 13-jährigen Megan aus einem kleinen Ort im US-Bundesstaat Missouri. Megan war über beide Ohren in einen gewissen Josh verliebt, den sie über die Internet-Plattform MySpace kennenlernte. Der gut aussehende 16-Jährige interessierte sich für das übergewichtige Mädchen, das als freundlich, aber depressionsgefährdet galt. Was Megan nicht wusste: Hinter Josh verbarg sich in Wirklichkeit kein Junge, sondern die ehemals beste Freundin aus der Nachbarschaft. Als Megan mit ihr brach, wollte sie Rache. Mithilfe ihrer Mutter baute sie die Figur von Josh auf. Einen Angestellten der Mutter zog sie zurate, um den männlichen Charme überzeugend rüberzubringen.

„Masquerade“ nennen Sozialwissenschaftler diese Methode, bei der sich eine Person eine falsche Identität zulegt, um eine andere zu quälen. Der Anfang von Megans Ende war eine kleine Nachricht von Josh: Er wolle mit ihr keinen Kontakt mehr, weil er gehört habe, dass sie schlecht mit ihren Freunden umgehe, eine böse Person sei. Fortan hatte Josh nur noch Demütigungen für Megan übrig. Andere MySpace-Mitglieder begannen, Megan als fette Schlampe zu beschimpfen. Sie erhängte sich im Keller ihres Elternhauses.

Über die Landesgrenzen bekannt wurde auch das Schicksal des Kanadiers Ghyslain Raza. 2002 hatte der pummelige 15-Jährige in der schuleigenen Videowerkstatt ziemlich unbeholfen mit einem Golfschläger Szenen aus dem Film „Star Wars“ nachgestellt. Das Video gelangte in die Hände von drei Klassenkameraden, die es ins Internet stellten. In wenigen Wochen wurde es unter dem Titel „Star Wars Kid“ zu einem der meistgesehenen Videos seiner Zeit. Raza musste in psychiatrische Behandlung. Seine Eltern verklagten die Familien der Schüler wegen des Vorfalls; in einem außergerichtlichen Vergleich bekam Raza umgerechnet rund 150 000 Euro Schmerzensgeld. Inzwischen studiert er Jura in Montreal. Das Video verfolgt ihn bis heute.

Aber schon harmlosere Formen des Cybermobbings können für Jugendliche traumatisch sein. Die zwölfjährige Berliner Schülerin Felicitas Bellmann* ist ein hübsches, aufgewecktes Mädchen mit einem großen Freundeskreis. Doch vor einem halben Jahr wollte sie plötzlich nicht mehr zur Schule gehen. Ein Mitschüler, mit dem sie einmal befreundet war, hatte nach der Trennung mit seiner neuen Freundin eine „Anti-Feli-Gruppe“ auf der Plattform Schüler-VZ gegründet. Die öffentliche Demütigung zog schnell Kreise. Mitschülerinnen begannen, Partyfotos von Felicitas auf Facebook hämisch zu kommentieren. Als Felicitas‘ Mutter von den Vorfällen erfuhr, machte sie von allen Demütigungen im Netz PDF-Dateien und wandte sich an die Schulleitung. „Die hatten keine Ahnung, was die Schüler im Internet so treiben“, sagte Bellmann.

Immerhin reagierte die Schulleitung sofort, sprach mit dem Jungen, der das Mobbing ausgelöst hatte – die „Hass“-Gruppe wurde entfernt, der Junge musste sich entschuldigen. Susanne Bellmann schaut ihrer Tochter inzwischen regelmäßig über die Schulter, wenn diese im Internet unterwegs ist. Und ist entsetzt, wie nachlässig dort viele Kinder mit ihren privaten Informationen umgehen.

„Viele Schüler haben keine Hemmschwelle und geben alles von sich preis: Fotos im Bikini oder oben ohne; sie schreiben ihre Adresse in ihr Profil“, sagt Inga Bürger, Referendarin am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Köln. Bürger hat über Cybermobbing ihre Examensarbeit geschrieben. Laut einer empirischen Untersuchung aus Saarbrücken sind 74 Prozent der Cybermobbing-Täter auch im realen Leben diejenigen, die andere Menschen mobben.

Bürger beobachtet aber auch, dass bisweilen diejenigen im Internet über andere herziehen, die im realen Leben selbst Opfer von Ausgrenzung sind und nun zurückschlagen. Um sich zu schützen, rät Bürger den Schülern bei der Erstellung ihres Online-Profils einen Spitznamen zu benutzen und sich an die Richtlinie zu halten, zu der auch die EU rät: Im Internet nur das von sich preiszugeben, was man auch bereit wäre einem Fremden auf der Straße zu erzählen. Das ist meist nicht mehr als der Vorname.

Schutz ist wichtig, denn rechtlich gibt es beim Cybermobbing noch eine Lücke. „Es gibt viele Gesetze, die gegen Cybermobbing anwendbar sind, etwa das Recht am eigenen Bild oder den Straftatbestand der Beleidigung“, sagt Günter Krings, Vize-Fraktionschef der CDU, Rechtsanwalt und Medienexperte. „Wir brauchen allerdings einen EU-weit einheitlichen Rechtsstandard des Kinder- und Jugendschutzes, sodass wir auch Angebote aus dem Netz nehmen können, wenn der Server im Ausland steht.“ Noch dringender sei die Entfaltung einer neuen Streitkultur an Schulen. „Die Schüler brauchen Unterstützung, damit sie die Dinge nicht in sich hineinfressen, Lehrer müssen geschult werden, sodass jedem klar ist, wer mobbt, ist nicht cool, sondern vielmehr ein armes Würstchen.“

In Frankfurt und Berlin sei Cybermobbing derzeit besonders ausgeprägt. Jetzt müssten Maßnahmen getroffen werden, um die Ausdehnung auf die ganze Republik zu verhindern. „Die Schulen müssen verpflichtet werden darzulegen, was sie gegen Mobbing tun.“

Die soziale Ausbildung der Schüler fehlt derzeit im Schulkonzept. Die Schulen finden sich beim Thema Cybermobbing in einer heiklen Situation wieder. Einerseits haben sie eine Fürsorgepflicht, andererseits müssen sie die Privatsphäre der Schüler respektieren. Die Unfallkasse Bremen hat nun einen Ratgeber für Lehrer zum Umgang mit Cybermobbing veröffentlicht. Auf 54 Seiten werden das Phänomen und die Risikofaktoren sowie die rechtliche Lage erläutert. Gleichzeitig gibt die Broschüre Tipps, wie man mit Mobbing an der Schule umgeht. Das Erstellen von Klassenregeln gegen Mobbing, sofortiges Eingreifen bei Vorfällen, vertrauliche Gespräche mit dem Opfer und das Einbinden der Eltern gehören dazu.

Auch im Fall des Happy-Slapping-Videos an der sächsischen Mittelschule zeigte sich, wie wichtig die schnelle Reaktion ist – und wie hilfreich ein bereits existierendes Netzwerk gegen Mobbing sein kann. Als Erstes veranlasste Schulrektorin Schubert, dass der Film umgehend aus dem Internet verschwand. So weit das möglich ist. Dann bestellte sie Opfer und Täter samt Eltern ein. Die Mutter des Täters konnte sie davon überzeugen, den schon zuvor auffällig gewordenen Jungen in eine Therapie zu schicken. „Ich kenne alle meine Schüler, bei uns kann sich niemand in der anonymen Masse verstecken“, sagt Schubert. Sie hat das Video zudem zum Anlass genommen, um ein Handyverbot an der Schule durchzusetzen. „Die Schule muss klare Linien haben“, sagt Schubert. „Und den Schülern muss klar sein, was passiert, wenn sie dagegen verstoßen.“ Vor ein paar Wochen hat sie eine Schülerin, die gegen das Handyverbot verstieß, für einige Tage von der Schule suspendiert.

Quelle: http://www.welt.de/print/wams/politik/article13127732/Kampf-gegen-die-digitale-Quaelerei.html

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Wer kennt Alexander Liepa?

Laut Facebook-Profil soll er aus Riga stammen und in London leben. Aber gibt es ihn wirklich? Dann müsste er Spuren hinterlassen haben. Wer kennt diesen Mann? Wer kann Auskünfte erteilen über die Jufax Intertainment Ltd. Sie müsste in England registriert sein. Wenn Liepa wirklich in London lebt, wahrscheinlich dort.

http://en-gb.facebook.com/people/Alexander-Liepa/1634841444

Jufax Intertainment Ltd.
Maza Klijanu 1 – 4
LV 1012 Riga
Lettland

Vertreten durch:
Alexander Liepa

E-Mail:
support@isharegossip.com

Laut Google Maps soll das hier sein: eingeben Maza Klijanu 1-4 Riga

http://maps.google.de/maps?hl=de&q=Maza+Klijanu+1+-+4&rlz=1B3GGLL_de__405DE406&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wl

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Mitschülerin gemobbt: 15-Jährige muss Strafe zahlen – DiePresse.com

07.04.2011 | 09:33 |

Eine 15-jährige Vorarlbergerin ist am Mittwoch in Feldkirch zu einer Geldstrafe in Höhe von 320 Euro verurteilt worden, weil sie eine Schulkollegin wiederholt bedroht hatte.

Wegen gefährlicher Drohung ist eine 15-jährige Schülerin am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch zu einer teilbedingten Geldstrafe in Höhe von 320 Euro verurteilt worden. Das Mädchen hatte eine Mitschülerin gemobbt, indem es diese mehrmals mit dem Verprügeln bedrohte, berichteten ORF Radio Vorarlberg und „Vorarlberger Nachrichten“. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

In der täglichen Zugfahrt zur Schule soll die Jugendliche ihrer Kollegin laut „VN“ SMS-Botschaften wie „Wenn du aussteigst, schlag ich dich zusammen“ geschickt haben. Die 15-Jährige sei geständig, ihr Verhalten tue ihr leid, erklärte ihr Anwalt vor Gericht.

Das Mädchen wurde zu einer Geldstrafe von 320 Euro verurteilt, 120 Euro muss die Jugendliche bezahlen, der Rest wurde auf Bewährung ausgesprochen. „Ich glaube, Sie brauchen das“, erklärte Richterin Birgit Fink in der Urteilsbegründung. Die 15-Jährige erbat sich Bedenkzeit, das Urteil ist daher noch nicht rechtskräftig.

Quelle: http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/648316/Mitschuelerin-gemobbt_15Jaehrige-muss-Strafe-zahlen?from=rss

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Cybermobbing „Die Schmähungen sind wie ein Tattoo“ – Zeit

Warum machen sich Schüler gegenseitig im Netz nieder? Der Internetforscher Urs Gasser kennt Mobbing aus eigener Erfahrung – und erklärt, was heute anders ist als früher.

Schüler beleidigen andere auf Lästerseiten im Internet, alles anonym, manchmal bis zur Eskalation. Ein Junge, der offline schlichten wollte, wurde zusammengeschlagen, in Berlin verabredeten sich 20 Jugendliche zu einer Schlägerei nach gegenseitigen Beleidigungen im Netz. In Frankfurt ermittelt die Staatsanwaltschaft, die Politik wird tätig – und lässt die Pöbelwebsites indizieren. Hilft das?

DIE ZEIT: Herr Gasser, Sie haben den Begriff der »Digital Natives« geprägt, der jungen Generation, die mit dem Internet aufwächst. Wie waren Sie denn als Junge?

Urs Gasser: Ich war strebsam und zerbrechlich, beim Fußball nicht der Robusteste. An meiner Grundschule wurde ich deswegen von einer Bande von Jugendlichen gehänselt und sogar angegriffen. Einmal haben sie mein Fahrrad demoliert und in den Fluss geworfen.

ZEIT: Sie wurden gemobbt?

Gasser: Ja, und das war sehr schlimm. Ich wurde oft krank und bin zu Hause geblieben. Es war schwierig, meinen Eltern zu erklären, was auf dem Schulweg geschah, da es quasi unsichtbar war.

ZEIT: Stellen Sie sich vor, es hätte damals schon Websites gegeben, auf denen Schüler anonym über andere Schüler herziehen können.
Urs Gasser

38, ist Direktor des Berkman Center an der Harvard-Universität und auf Internetforschung spezialisiert. Er schrieb mit an dem Buch »Generation Internet«.

Gasser: Nun, einerseits hätte es die strafrechtliche Verfolgung der Bande an meiner Schule einfacher gemacht, weil es dadurch mehr Indizien gegeben hätte. Andererseits hätte es mir den Wechsel von meiner alten Schule an die neue erschwert: Dieser Schulwechsel war wie ein Neuanfang, aber heutzutage wäre das nicht so möglich. Wenn man auf Websites mit Kommentaren bloßgestellt wird, begleitet es einen die gesamte Schulzeit. Es ist wie ein Tattoo.

ZEIT: Wie wichtig ist die Identität im Netz für junge Schüler?

Gasser: Sie trennen nicht zwischen Online und Offline, Schulhof und Internet verschränken sich. Untersuchungen zeigen, dass die Opfer von Cybermobbing auch Opfer von Mobbing im echten Leben sind. Und dass 80 Prozent der Cybermobbing-Opfer die Täter persönlich kennen.

ZEIT: Das Hauptproblem bei den Lästerseiten ist also gar nicht die Anonymität?

Gasser: Genau. Die Anonymität im Netz reduziert zwar die Hemmschwelle, aber Cybermobbing basiert darauf, dass die Opfer identifiziert werden können. Das sind gezielte Äußerungen, die ein gezieltes Publikum erreichen sollen, und das lebt nicht 5.000 Kilometer entfernt, sondern im direkten Umfeld des Opfers. Sonst wäre das Ganze ja witzlos.

ZEIT: Die Kommentare auf Hetzseiten sind zum Teil sehr aggressiv und beleidigend. Beleidigender als Pöbeleien auf dem Pausenhof, oder?

Gasser: Vielleicht kompensieren die Jugendlichen beim Posten im Internet rhetorisch, dass der körperliche Kontakt wegfällt, das Herumbalgen.

ZEIT: Und wann schlägt Cybermobbing in echte Gewalt um?

Gasser: Aggressive Inhalte – Videos, Rap-Songs, Kommentare – können zu einer Art Aufladung führen, die sich bei entsprechender Disposition in echter Gewalt entladen kann. Aber die Aggressionsforschung geht auch davon aus, dass es keine direkte Kausalität gibt.

ZEIT: Können Jugendliche denn einschätzen, was sie mit Hetzkommentaren bei anderen anrichten?

Gasser: Jugendliche denken nicht immer sorgfältig darüber nach, was sie tun und was gefährlich ist. Ihr Frontalkortex ist noch nicht voll ausgeprägt, deshalb ist ihre Risikoanalyse und -bewertung nicht so wie bei Erwachsenen. Daher sind wahrscheinlich viele Hetzkommentare spontan und unüberlegt dahingeschrieben.

ZEIT: Und die Opfer wehren sich, indem sie zurückschreiben.

Gasser: Ja, das ist ein interessanter Befund: Opfer von Cybermobbing werden überdurchschnittlich häufig zu Tätern, die dann andere mobben. Sie haben gelernt, wie solche Attacken funktionieren, und schlagen in einer Art Blitzableiter-Handlung zurück. Sie spiegeln die Aggression und geben sie an andere weiter, um sich nicht länger schwach zu fühlen. Ich kann die Motivation aus eigener Erfahrung nachvollziehen.

ZEIT: Welche Folgen hat Cybermobbing für die Opfer?

Gasser: Sie bleiben der Schule öfter fern und haben schlechtere Schulnoten. Sie weisen häufig depressive Symptome auf und leiden unter Einsamkeit, Angst oder Scham. Neue Studien behaupten auch, dass sie häufiger Suizidgedanken haben, das ist schon sehr ernst zu nehmen.

ZEIT: Die Symptome von Cybermobbing klingen ähnlich wie die, unter denen Sie als Kind zu leiden hatten.

Gasser: Ich glaube, dass Cybermobbing keine quantitative Steigerung von Mobbing ist, sondern es nur sichtbarer macht im Vergleich zu früher. Aber natürlich gibt es nun internetspezifische Faktoren, die es verstärken: Es vergrößert die Angriffsfläche auf das Opfer, weil im Netz ja persönliche Daten und Fotos vorhanden sind. Es ist mehr Material da, mit dem man angegriffen werden kann.

ZEIT: Was bringt es denn, Lästerseiten auf den Index zu setzen, wie es in Deutschland kürzlich geschehen ist?

Gasser: Für die betroffenen Täter und Opfer hat es einen geringen Effekt. Es kann sein, dass potenzielle Täter die Seite schwieriger finden, weil sie nicht mehr über eine Suchmaschine abrufbar ist und Websites normalerweise darüber aufgerufen werden. Die Indizierung ist vor allem ein gesellschaftliches Signal. Politik, Lehrer, Eltern und Schüler müssen sich jetzt mit diesem Thema beschäftigen, was wichtig ist. Aber die Seite an sich besteht weiter.

Die Fragen stellte Khuê Pham

Quelle: http://www.zeit.de/2011/15/Cybermobbing-Schueler?page=all

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Mobbing in der Schule –

Lehrer tragen Verantwortung. Es ist vor allen Dingen ihre Aufgabe, Mobbing zu thematisieren und im Unterricht zu behandeln. Dafür sollte mehr Zeit freigeschaufelt werden.

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Margit Ricarda Rolf erhält den European Citizen Award 2010

Ich wurde am 18.03.2011 mit dem European Citizen Award 2010 für meine mehr als 10jährige Hilfe für Mobbingbetroffene,
also oft auch diskriminierte Menschen ausgezeichnet. Ich freue mich über diese Auszeichnung sehr und verstehe sie auch als Ansporn,
noch stärker als bisher den Aspekt der Diskriminierung bei Mobbing in den Vordergrund zu stellen.

Mobbing ist immer auch eine Verletzung von Persönlichkeitsrechten.
Haben wir bei Mobbing die Problematik einen systematischen Prozess darstellen und beweisen zu müssen,
so reicht uns bei Diskriminierung oder der Verletzung eines Persönlichkeitsrechtes oft sogar eine einzelne Handlung aus,
um Schadensersatzansprüche geltend machen zu können.

Das ist neu und ein Hoffnungsschimmer am bisher so trüben Horizont für Mobbingopfer.

Margit Ricarda Rolf erhält Auszeichnung

Urkunde European-Citizen-Award 2010

Demnächst mehr zu diesem Thema…

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Netzangriff – der Tatort für Kinder – Kindernetz – Südwestrundfunk – SWR

Toller Film zum Thema Cyber-Mobbing. Leider ist das Einbetten nicht möglich. Mit 44 Minuten ist dieser Film auch gut für den Schulunterricht geeignet. Cyber-Mobbing ist kein harmloser Spaß. Das Recht am eigenen Bild wird verständlich übermittelt. Eine gute Grundlage, Schüler aufzuklären:

http://www.youtube.com/watch?v=aHMgcmYuz2M

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Kölner Kampagne gegen Cyber Mobbing – Radio Köln

Kölner Kampagne gegen Cyber Mobbing
© Radio Köln

„WebRespekt“ heißt eine neue Kölner Kampagne gegen Cyber Mobbing. Dabei können sich Lehrer, Eltern und Schüler bei WebRespekt melden, wenn sie Hilfe brauchen. Unter anderem kommen dann Experten in die Schulen und beraten, außerdem führt eine Theatergruppe ein Theaterstück über Cyber Mobbing auf und lädt die Schüler danach zur Diskussion ein.

Organisiert wird die Kampagne vom Kompetenzteam Köln, vom Katholikenausschuss und der Kölner Polizei.

Mehr Informationen über die Kölner Aktion gegen Cyber Mobbing finden Sie hier: http://www.webrespekt.de/

Quelle: http://radiokoeln.de/koeln/rk/587738/news/koeln?ref=rss

Kommentar:
Eine tolle Aktion der Kölner. Das muss man ihnen lassen. Mit Selbstverpflichtung zum download:

http://www.webrespekt.de/seiten/selbstverpflichtung/Selbstverpflichtung.pdf

Das lädt zum Mitmachen ein! Schulen, die jetzt nicht aktiv werden, haben keine Ausrede mehr.

Und es gibt sogar einen Ansprechpartner beim Polizeipräsidium:

http://www.webrespekt.de/seiten/polizei/polizei%20handzettel.pdf

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Sunderner Hauptschüler setzen sich mit dem Thema Cyber Mobbing auseinander. – Radio Sauerland

06.04.2011 06:36 Alter: 24 Minuten
Sunderner Hauptschüler setzen sich mit dem Thema Cyber Mobbing auseinander.

Nach Erfahrung des Jugendamtes gibt es auch im Sauerland immer häufiger Fälle, in denen Kinder und Jugendliche im Internet absichtlich beleidigt werden.

REPORTERBERICHT

Das Jugendamt will Schüler, Lehrer und Eltern informieren und aufklären und damit Cyber Mobbing vorbeugen. Kinder und Jugendliche sollen lernen, die neuen Medien verantwortungsbewusst zu nutzen. Unter Cyber Mobbing versteht man das absichtliche Beleidigen und Bloßstellen anderer im Internet oder per Handy. Die Aktionstage an der Hauptschule beginnen heute. Zum Abschluss stellen die Schüler am Freitag in der Schützenhalle ihre Ergebnisse vor.

Nicola Collas für Radio Sauerland.

Quelle: http://www.radiosauerland.de/Lokalnachrichten.1494+M59f997466c9.0.html

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Junge Mobbing-Opfer leiden ein Leben lang – Welt

Psychologie
(25) Drucken Bewerten Autor: Stephanie Strehlow| 05.04.2011

Der tägliche Terror: Im Internet und in der Schule werden jede Woche Hunderttausende Jugendliche gemobbt. Sie kämpfen noch als Erwachsene mit den Folgen.

Pia* steht wieder einmal alleine auf dem Schulhof. Die siebte Klasse ist für sie ein Alptraum: Die Jungs aus ihrer Schulklasse in einem Gymnasium in Berlin-Charlottenburg hänseln sie ganz offensichtlich, die Mädchen tun das eher auf subtilere Art indem sie Pia vom Spielen ausschließen. Pia ist ein Opfer ihrer Mitschüler. Das Klassengespräch mit einem Schulpsychologen verbessert ihre Situation nur für eine Woche, danach gehen die Schikanen weiter.

Die 20-jährige spricht heute ganz offen über die Diskriminierung durch ihre Mitschüler: „Es war eine schwere Zeit, die meine Eltern und mich stark belastet hat. Letztendlich war ein Schulwechsel die einzige Lösung“. Im Fall von Pia blieb es bei verbaler Diskriminierung.

In Berlin erregte vor kurzem jeoch ein Mobbing-Übergriff Aufmerksamkeit, bei dem auch Gewalt zum Einsatz kam. Ein 17-jähriger Schüler wollte seine Freundin verteidigen, die auf der Internet-Seite isharegossip.com anhaltend beleidigt wurde. Er stellte die Verantwortlichen zur Rede – und wurde kurz darauf von 20 Jugendlichen bewusstlos geschlagen.

Politik sucht Schutz vor Hetzkampagnen im Internet

Das sogenannte Cyber-Mobbing wurde in den vergangenen Jahren zu einem anwachsenden Problem. Den Ergebnissen der Umfrage „EU-Kids online II“ zufolge, an der sich 25 Ländern beteiligten, geben zirka vier Prozent der deutschen Kinder an, regelmäßig im Internet diskriminiert zu werden. Damit liegt Deutschland im europaweiten Vergleich nur knapp unter dem Durchschnitt.

Der Fachbereich pädagogische Psychologie der TU Berlin führt momentan eine Studie durch, bei der erforscht wird wie jugendliche „Zuschauer“ – die weder Täter noch Opfer sind – mit dem Cyber-Mobbing umgehen. In mehreren Gruppeninterviews werden die Motive und Handlungsweisen aller Beteiligten an Online-Aggression herausgearbeitet. Aus den Ergebnissen sollen Hinweise für die Vorbeugung und Bekämpfung der virtuellen Gewalt erarbeitet werden.„Ziel der Untersuchung ist es herauszufinden, wie man Cyber-Mobbing tatsächlich reduzieren kann“, berichtet der Studienleiter Jan Pfetsch.

Das könnte auch einen Fortschritt für die Mobbing-Bekämpfung an deutschen Schulen bedeuten. Denn Cyber-Mobbing und Mobbing in der realen Welt hängen eng miteinander zusammen. „Fast 80 Prozent der Mobbingvorfälle im Internet finden zugleich auch im realen Leben, also in der Schule oder im Klassenzimmer statt“, betont Mechthild Schäfer, Psychologie-Dozentin an der LMU München.

Kein neues Phänomen

Wenn Sie sich an ihre eigene Schulzeit erinnern, fallen Ihnen sicherlich Mitschüler ein, die regelmäßig drangsaliert wurden. Mobbing hat es schon immer gegeben, neu ist nur der englische Name dafür. Die Entwicklungspsychologin Schäfer definiert den Begriff folgendermaßen: „In einer Klasse spricht man von Mobbing, wenn sich die Schikanen der Schüler über einen längeren Zeitraum auf eine einzige Person konzentrieren“. Nach dieser Definition gib es in Deutschland momentan rund 500.000 Kinder, die ein- oder mehrmals pro Woche gemobbt werden.

Sind Sie in der Schule auch Opfer von Mobbing gewesen?
Ja, durch andere Schüler Ja, durch den Lehrer Nein, ich hatte keine Probleme Nein, ich war selbst ziemlich fies
Ergebnis

In einer Schulklasse, in der Mobbing auftritt, ist fast die ganze Klasse daran beteiligt, nicht nur das Opfer und der Täter. Ein Drittel der Schüler gehört zur aggressiven Gruppe, die sich zu gleichen Anteilen aus Tätern, sowie ihren Assistenten und Verstärkern zusammensetzt. Während die Verstärker nur verbale Unterstützung leisten, also mitlachen oder sich ablehnend verhalten, sind Assistenten die, die auch selber körperlich aktiv werden.

Ungefähr ein weiteres Drittel der Klassengemeinschaft besteht aus Verteidigern, die das Opfer trösten oder den Lehrer zur Hilfe holen. Der verbleibende Rest der Schüler verhält sich so, als würden sie von alledem nichts mitbekommen. „Diese Gruppe nennen wir die Außenstehenden. Viele Jahre der Aggressionsforschung bestätigen, dass Kinder die passiv bleiben ungewollt das Mobbing verstärken. Denn alles, was die Täter nicht davon abhält weiterzumachen, signalisiert ihnen, dass ihr aggressives Verhalten akzeptiert wird“, resümiert Schäfer.

Jedes Kind kann Opfer von Mobbing werden

Nicht persönliche Merkmale wie eine Brille oder das Aussehen prädisponieren für die Opferrolle. Pia war ein hübsches und intelligentes Mädchen, trotzdem wurde sie zur Zielscheibe von Gemeinheiten. „Der Grund für das Mobbing ist vielmehr das Ungleichgewicht von Stärke und Macht, dass die Täter ausnutzen“,sagt Jo-Jacqueline Eckhardt, Psychotherapeutin und Mobbing-Beraterin.

Die Täter streben meist nach sozialer Dominanz in ihrer Klasse. „Sie sind gut darin, Meinungsbilder zu kreieren, denen der Großteil der Klasse zu folgen gewillt ist“, fügt Schäfer hinzu. Ein körperlich schwächerer Schüler kann aufgrund anderer Fähigkeiten in der Klasse hoch angesehen sein, während ein besonders intelligentes Kind in einer ungünstigen Klassenkonstellation leicht zum Opfer werden kann.

Letztendlich gilt: Jedes Kind kann ohne eigenes Verschulden Opfer von Mobbing werden – denn jeder hat bestimmte Eigenschaften, die jemand, der es darauf anlegt, gegen ihn verwenden kann.

Allen Vorurteilen zuwider gibt es auch keinen Zusammenhang zwischen den Schultypen und dem Auftreten von Mobbing. „Es gibt keine Evidenz dafür, dass in Hauptschulen mehr gemobbt wird als am Gymnasium“, hebt Schäfer hervor. Einzig die Art der Diskriminierung unterscheide sich: In Hauptschulen findet man mehr sichtbare und physische Aggression. An Gymnasien dagegen dominieren soziale Formen von Aggression wie z.B. bewusste Ausgrenzung.

Mobbing-Erfahrungen in der Schulzeit, egal ob verbal oder physisch, in der realen Welt oder im Internet, verfolgen die Opfer bis in das Erwachsenenleben. Der Entwicklungspsychologin Schäfer zufolge, haben Erwachsene, die früher schikaniert wurden, eine Art „Mini-Trauma“, dass ihre Lebensqualität und soziale Beziehungen beeinflusst. In einer Studie, die im “British Journal of Developmental Psychology“ veröffentlicht wurde, erforschten Schäfer und ihre Kollegen die langfristigen Auswirkungen von Mobbing. Demnach haben ehemalige Mobbing-Opfer eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, weniger Selbstvertrauen und Vertrauen in ihre Mitmenschen zu entwickeln. Dieses Risiko ist besonders hoch, wenn die Betroffenen nicht nur in der Grundschule, sondern auch in der Oberschule systematisch diskriminiert wurden.

Die erlebten Schikanen beeinflussen das Erwachsenenleben

„Mobbing hinterlässt einen Grauschleier auf sozialen Beziehungen. Die Betroffenen sind später genauso gut sozial integriert wie Nicht-Opfer, erleben also die gleiche Qualität in ihren Freundschaften und Beziehungen. Aber sie haben größere Schwierigkeiten als andere, diese Freundschaften aufrecht zu erhalten“, sagt Schäfer. Ein möglicher Grund dafür ist, dass die Betroffenen sich und andere aufgrund ihrer Erfahrungen negativer beurteilen – und infolgedessen ihre Bindungen ebenso.

Außerdem haben Mobbing-Opfer langfristige Probleme in ihren Beziehungen zu Gleichaltrigen. Oft haben sie eine hohe Skepsis gegenüber Personen desselben Alters, kommen aber mit Kindern oder alten Menschen sehr gut aus. Auch bei Pia haben die Erfahrungen aus der Oberschule Spuren hinterlassen. „Manchmal habe ich das Gefühl, anderen Leuten in meinem Alter nie richtig vertrauen zu können. Ich habe jetzt ein paar gute Freunde, aber die Zeit des Mobbings habe ich noch nicht vergessen.“

*Name von der Redaktion geändert

Literatur zum Thema: „Du Opfer – Wenn Kinder Kinder fertig machen“ von Mechthild Schäfer und Gabriela Herpell

Quelle: http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article12988955/Junge-Mobbing-Opfer-leiden-ein-Leben-lang.html

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iShareGossip-Danke

Danke !

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Gemein, anonym und schwer fassbar – taz

Schüler-Mobbing-Seite isharegossip.com

Schlampe, größte Hure, schwule Sau: Auf isharegossip.com hetzen Schüler gegen Schüler. Die Seite steht jetzt auf dem Index. Ist das sinnvoll? Besuch an einer Berliner Schule. VON MEIKE LAAFF

BERLIN taz | Sie sei eine Schlampe. Steht im Internet, anonym, auf der Internetseite isharegossip.com. Seit Anfang Februar. „Anfangs war das schlimm für mich“, sagt Nina*. Weil ziemlich schnell der Verdacht aufkam, dass einer aus ihrer Klasse dahintersteckt. „Das hat mich ziemlich getroffen, weil das heißt, jemand mag mich nicht.“ Verdächtigungen machten die Runde. Anschuldigungen. Misstrauen. Und es ging weiter. „Amaru, der Neger“ hätte ein paar Tage dringestanden. Amaru* sitzt zwei Reihen vor Nina und guckt auf seinen Tisch.

In der Klasse 10a der Berliner Max-von-Laue-Oberschule hat es ziemlich viel Ärger gegeben wegen der Seite isharegossip.com. So wie an vielen anderen deutschen Schulen. Anonym können dort Lästereien, Klatsch und Tratsch und Rufmord verbreitet werden. Begriffe wie Opfer, größte Hure, schwule Sau und verfickter Hurensohn gehören dort zum Standardvokabular, teils werden die Schüler mit vollem Namen angeschwärzt, oft kann über die Verbindung von Vorname und Schulklasse eindeutig identifiziert werden, wer gemeint ist.

Seit Januar haben immer mehr Schüler die Seite für sich entdeckt. Auch an der Max-von-Laue-Oberschule im behüteten West-Berliner Bezirk Steglitz. Nur zwei Tage dauerte es, bis in dem „Schlampen“-Thread über 50 Einträge standen. Das hat Nina alles ausgedruckt. Auch die Sache mit Amaru. Und ist damit zum Direktor ihrer Schule gegangen.

Sechs Wochen später sitzt die 10a im Ethik-Unterricht und redet nochmal über die Sache. Inzwischen ist rausgekommen, wer Nina und Amaru beschimpft hat. Jemand aus der Klasse. Genauer wollen sie es vor einer Journalistin nicht verraten, aber im Gespräch wird deutlich spürbar, wer es war. Die Person hat es irgendwann freiwillig zugegeben, jetzt läuft eine Anzeige gegen sie. Der Schulleiter ließ die Polizei kommen, suspendierte sie für drei Tage.

„Hinterhältig und feige“

Noch immer ist das Klima in der Klasse aufgeheizt – gegen isharegossip und Leute, die da mitschreiben. „Wer das macht, kommt mit seinem Leben nicht klar“. „Hinterhältig und feige“ sei das, „sehr gefährlich“. Amaru sagt, er war vor allem „enttäuscht und geschockt“, als alles rauskam. Weil er gedacht hatte, irgendjemand aus den unteren Stufen hätte ihn auf isharegossip angepöbelt. Aber dann steckte jemand dahinter, mit dem er seit Jahren jeden Tag in einem Raum sitzt und lernt.

„Diese Seite ist eine Frechheit. Und menschenverachtend“, kann sich Schuldirektor Günter Schrenk noch immer aufregen. „Es hat mich sehr überrascht, dass meine Schüler bei so etwas mitmachen. Wir versuchen ihnen hier gutes Benehmen beizubringen. Achten besonders darauf, dass die Schüler sich gegenseitig respektieren und auf dem auch Gang grüßen.“

Der 59-Jährige sagt, er schaue sich die Seite selbst nicht an, habe sich aber von Lehrern davon berichten lassen. Er hat einen Brief aufgesetzt, nachdem er wegen der 10a die Polizei rufen musste. Bat darin die Schüler, „menschenverachtende Äußerungen zu unterlassen und euch von solchen abstoßenden Portalen zu verabschieden“ – wer das nicht tue, dem drohte er mit Strafanzeigen. Die Lehrer haben diesen Brief in den Klassen vorgelesen. Viele kannten isharegossip.com damals gar nicht. Der Fall aus der 10a blieb nicht der einzige, Direktor Schrenk musste noch ein paar Mal Strafanzeigen wegen Verleumdung stellen. Diesmal gegen unbekannt.

Derweil ist das Getöse um isharegossip.com groß geworden: Eltern, Lehrer und Lokalpolitiker schreien danach, die Seite sofort abzuschalten. Medienpsychologen, Psychologen und Mobbing-Experten melden sich mit den üblichen Pädagogen-Stanzsätzen zu Wort. Landes- und Lokalpolitiker planen bessere Medienkompetenzschulungen. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat sich in die Debatte eingemischt. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Seitenbetreiber. Und die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien hat die Seite vergangene Woche auf den Index gesetzt.

Ziemlich viel Reaktion für eine Cybermobbing-Seite. Dazu beigetragen hat sicher, dass ein Jugendlicher in Berlin von zwanzig anderen verprügelt wurde – wegen eines isharegossip-Eintrags. Dass Kinder sich nicht mehr zur Schule trauten – weil auf isharegossip Amokläufe angekündigt wurden. Und dass viele Bildungsbürgereltern entsetzt sind, dass anonyme Schlampen-Schwuchtel-Fette-Sau-Pöbeleien auch an den Schulen ihrer Kinder stattfinden.

Vor allem aber gibt es so viel und heftige Reaktionen, weil alle Verantwortlichen merken, wie schwer es ist, der Seite beizukommen. Gepostet wird anonym. IP-Adressen von Nutzern werden nicht gespeichert, bekräftigen die Macher auf isharegossip.com. Und egal ob Staatsanwaltschaft, Jugendschützer oder Journalisten: auf Anfragen reagieren die Seitenbetreiber einfach nicht.

US-Domain, schwedischer Server, lettische Firma

Laut Impressum verantwortet die Seite ein Mann namens Alexander Liepa mit einer Firma im lettischen Riga. Ob es nur Zufall ist, dass er den gleichen Namen trägt wie der Erfinder der Pringles-Chips, wird inzwischen im Netz spekuliert – hat doch auch er sich noch nie öffentlich zu Wort gemeldet. Anonym hat ein angeblicher Mitarbeiter der Seite einem Frankfurter Magazin ein Interview gegeben – doch auch er soll inzwischen bei der Seite ausgestiegen sein.

Angemeldet wurde die Domain der Seite in den USA, gehostet wird die Seite von einem schwedischen Provider. Genauer gesagt: Von der Firma PRQ von Gottfrid Svartholm. Das ist der Mann, der die Bittorrenttracker-Seite Pirate Bay miterfand, sich deswegen vor Gericht mit der milliardenschweren US-Unterhaltungsindustrie anlegte – und heute einen bunten Strauß Webseiten hostet, die andere gerne für immer aus dem Netz tilgen würden.

Eine schlechte Nachricht für alle, die hoffen, dass das Eingreifen der deutschen Staatsanwaltschaft isharegossip den Garaus machen kann – mit ein paar Briefen aus Deutschland wird ein Provider, der sowohl Thepiratebay als auch Wikileaks hostet, wohl fertig werden. Und auch die Tatsache, dass isharegossip auf dem Index steht, ist kaum mehr als Kosmetik – denn das bedeutet lediglich, dass sie in den Suchergebnissen der größten Suchmaschinen nicht mehr angezeigt wird.

Auf der Berliner Max-von-Laue-Oberschule hat man erst einmal versucht, schnell und wirksam zu reagieren. Auf den Schulrechnern kann die Seite nicht mehr aufgerufen werden. Die Lehrer haben mit den Schülern darüber geredet. „Ich habe zu denen gesagt: Wenn ihr damit weitermacht, habe ich als Ethiklehrerin total versagt“, erzählt zum Beispiel Christiane El-Nahri, Klassenlehrerin der 10a, auf dem Weg zum Lehrerzimmer. Das habe geholfen, da hätten die Schüler wirklich nachgedacht.

„Wer ist fett und stinkt?“

Fragt man die Klasse heute, sagt die Mehrheit, sie hätten isharegossip seit bestimmt vier Wochen nicht mehr angeschaut. Ihre Kollegin Christiane Schrabback hat einen andere Strategie verfolgt. Die Biologie- und Englischlehrerin hat bei isharegossip mitgelesen – und gemerkt, dass die Schüler dort oft gar nicht so anonym schreiben, wie sie denken: „Teils kann ich eingrenzen, wer etwas geschrieben hat. An den Rechtschreibfehlern und an der Wortwahl“, sagt sie. „Und wenn mir das auffällt, dann sage ich das den Schülern auch.“

Auch auf dem Pausenhof hört man viel Reflektiertes über die Cybermobbing-Seite. Zwar kann der ganze Pulk Achtklässlerinnen mitreden, wenn es um den isharegossip-Thread „Wer ist fett und stinkt?“ geht. Gilt aber als doof und unfair. Eine Zahnspangenträgerin im grauen Pullover sagt, sie sei da auch aufgetaucht. Sie zuckt mit den Schultern. „Ich finde es schlimmer, wenn mir jemand das ins Gesicht sagen würde“, sagt sie selbstbewusst. Über ihn hätte dringestanden, er sei ein Kiffer, mischt sich ein Junge ein. „Mir egal. Ich kenne ja die Wahrheit.“

Andere haben mehr Angst, zum Thema auf isharegossip zu werden. „Man guckt schon, dass man sich nicht auffällig verhält“, sagt eine andere Achtklässlerin, als die anderen nicht mehr dabei sind. „Keiner will mehr zeigen, dass er einen Freund hat oder so.“ Obwohl das alles so langsam auch vorbei sei. „Ich habe das Gefühl, da schreibt keiner mehr. Und wir reden auch nicht mehr drüber.“

Ein Eindruck, den man an der Max-von-Laue immer wieder hört. Irgendwie hat sich das anonyme Lästern schon wieder abgenutzt. Die Zahl der Einträge nimmt ab. „Man merkt: Die Schüler empfinden das als Schwachsinn“, sagt Direktor Schrenk.

Quelle: http://www.taz.de/1/netz/netzkultur/artikel/1/gemein-anonym-und-schwer-fassbar/

Kommentar:
Schulleiter Schrenk erstattet Anzeige wegen Verleumdung. Wohlgemerkt er, nicht die Opfer oder deren Eltern. Dei Klassenlehrerin identifiziert ihre Schüler anhand von Stil und Fehlern und spricht das Thema IShareGossip direkt an. Das ist den Schülern peinlich und sie hören auf.

Welche Entschuldigung hat der Schulleiter unseres berliner Falls vor diesem Hintergrund für sein Untätigbeiben?

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IShareGossip -Cyber-Mobbing

Hackfresse, Hure und Streber sind noch die harmloseren Beschimpfungen, mit denen Schüler im Internet übereinander herfallen. Cyber-Mobbing greift immer mehr um sich. Familienministerin Christina Schröder ließ jetzt eine der schlimmsten Hetz-Seiten namens Isharegossip auf den Index setzen. Doch wirklich nutzen wird das wenig. Westpol hat mit Opfern, Eltern und Lehrern gesprochen, was man gegen das Mobbing im Netz machen kann.

Hilft die Sperrung von Hetz-Seiten im Internet?

„so behindert wie du aussiehst. Fühl dich mal nicht so geil du kleines stück scheiße … weißte meinste weil du blond wärst … bist die tollste du kleine pornoschlampe … also pass auf über wen du nutte dumm laberst … sonst laberst du das letzte mal. ich sag dir das nur einmal.“ So etwas im Internet über sich zu lesen hatte Lena, wie wir sie nennen sollen, tief getroffen. Die 16-Jährige aus Westfalen möchte unerkannt bleiben. Wie die meisten Schüler hat sich Lena in einem sozialen Netzwerk im Internet angemeldet. Und wurde zum Mobbing-Opfer. „Die ganze Sache hat mit Mobbing in der Schule angefangen“, erzählt sie. „Zuerst waren es kleine Beleidigungen auf den Fluren oder ein Auslachen im Vorbeigehen. Das hat sich dann immer weiter zugespitzt bis dann irgendwann die erste Nachricht übers Internet über einen anonymen Account kam.“
Attacken mit Worten im Internet

Viele Schüler kennen die Situation

Streitigkeiten unter Schülern gibt es längst nicht mehr nur auf dem Schulhof. Aus direkten Handgreiflichkeiten sind Attacken mit Worten im Internet geworden. Der Opferschutzbeauftragte der Polizei in Siegen geht regelmäßig in Schulklassen. Fast die halbe Klasse war schon Opfer, aber auch Täter sind dabei. Volker vom Hagen versucht das Unrechtsbewusstsein der Schüler zu schärfen. „Früher habe ich etwas von Ladendiebstahl erzählt, da gingen die Blicke nach oben. Heute sage ich etwas zum Recht am eigenen Bild, Beleidigen, Gewaltvideos. Dann merke ich schon von den Reaktionen her, wie die Schüler auf ihren Stühlen herumrutschen und nach oben gucken, dass sehr viele betroffen sind.“
Ratlosigkeit bei den Betroffenen

Viele halten die Hänseleien im Internet noch für einen Spaß. Ein Schüler erzählt: „Wenn man einmal etwas schreibt, auch aus Spaß, dann kann man das auch falsch verstehen. Bei mir hat einmal ein Nachbar aus Spaß meinen Namen geändert in Schüler cc – und das fand ich auch nicht so gut.“ Eine Schülerin berichtet von der Ratlosigkeit in einer solchen Situation. „Also, es ist schon schlimm, einfach gemobbt zu werden. Man weiß ja nicht, was man machen soll in dem Moment, ob man es seinen Eltern sagen soll, oder …“ Die meisten Eltern kriegen nicht mit, was ihre Kinder im Netz machen. Bei SchülerVZ oder Facebook sind die Kids in geschlossenen Gruppen unter sich. Nur wenige Seiten sind so offen wie Isharegossip. Dort wird nicht nur Tratsch ausgetauscht, dort wird besonders schlimm gemobbt: „Igor aus der 13 hat Schuppen.“ „voll die Schwuchtels“ „Müller kifft und die fickt jeden, der sie anfasst.“ „Wer bist du, ich hau dich kaputt junge.“
Anonymität lässt Hemmschwelle sinken

Die Seite ist zwar auf dem Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, doch das hilft gar nichts, sagt Melissa. Die Studentin ist Juuuport-Scout und kümmert sich ehrenamtlich um Mobbing-Opfer im Internet. „Dadurch, dass sie anonym was posten können, sinkt die Hemmschwelle einfach total. Und das führt dazu, dass man etwas sagt, was man in der Realität wahrscheinlich nicht gesagt oder getan hätte.“ Im Forum der Internetseite Juuuport melden sich Betroffene anonym und bekennen: „Keiner mag mich … was soll ich machen?“ Melissa rät dann, Eltern und Lehrer anzusprechen. Und wenn das nicht reicht, vermittelt sie Psychologen oder Anwälte.
Anti-Mobbing-Training

Mobbing verletzt – auf dem Schulhof und im Internet. Am Bert-Brecht-Gymnasium in Dortmund gibt es deshalb regelmäßig Anti-Mobbing-Training. Hier sollen die Schüler lernen, wie sie sich in der Schule und im Netz wehren können. Mobbing im Rollenspiel, um abzuschrecken. Oberstufenschüler leiten als Streitschlichter Fünftklässler an. Noch sind die Jüngeren selten im Internet unterwegs, deshalb sollen sie frühzeitig über Cyber-Mobbing aufgeklärt werden. Das ist wichtig, erzählt eine Schülerin. „Wenn man sich in die Situation hineinversetzt, fühlt man wie das, wenn man einen mobbt oder gemobbt wird. Dann weiß man, wie es dem anderen dann geht und hört auf mit mobben.“ Auch Streitschlichter Robin Blank hat schon Erfahrungen mit Mobbing gemacht – sowohl auf der aktiven als auch auf der passiven Seite. „Ich mache das jetzt im Endeffekt deswegen. Ich möchte nicht, dass es anderen Leuten genauso geht.“
Seelische Wunden

Auch an anderen Gymnasien gab es so schlimme Mobbingfälle, dass Schüler krank wurden und zu Hause blieben. Mobbing-Opfer Lena hat sich nach dem ersten Schock nicht zurückgezogen, sondern mit ihren Eltern gesprochen. „Wir haben überlegt, was am besten zu machen ist, und haben uns bei der Polizei informiert. Die hat sich relativ schnell eingeschaltet und uns Hilfe angeboten.“

Lenas Mobber wurden gefunden. Es gab eine Aussprache mit der Polizei. Seit dem hat sie zwar keine Angst mehr, aber die seelischen Wunden sind tief und werden nicht so schnell verheilen.

Quelle: http://www.wdr.de/tv/westpol/sendungsbeitraege/2011/0403/cyber-mobbing.jsp

Kommentar:
Lenas Mobber wurden gefunden. Es gab eine Aussprache mit der Polizei. Und nun?
Was ist mit dem Schaden, er aktuell entstanden ist? Was ist mit den Spätfolgen? Die Wunden sind tief und werden nicht so schnell verheilen. Natürlich nicht! Ohne eine gute Traumatherapie verheilen sie vielleicht nie, weil Lena immer wieder angetriggert werden wird.
Und wer soll das bezahlen?
Lena? Ihre Eltern? Die Polizei, die den Fall nur strafrechtlich behandelt? Wie kurzsichtig.

Was ist mit den zivilrechtlichen Ansprüchen auf Schadensersatz und Schmerzensgeld? Nur eine hohe Summe ist geeignet, dem Täter bewußt zu machen, das sich Straftaten wie Cyber-Mobbing nicht lohnen, weil sie zivilrechtliche Konsequenzen haben. Im Fall Lena sieht es so aus, dass der Täter ungeschoren davonkommt. Mit einem „Tschuldigung“ soll alles wieder gut sein?

Wann hören wir in Deutschland endlich auf mit Täterschutz und kümmern uns um die Opfer?

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IShareGossip – Offensive – Deutsche Welle

Immer mehr Schulen werden offensiv im Umgang mit IShareGossip. Damit sind Schulleiter, die untätig bleiben wie in unserem berliner Fall unentschuldbar.

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iShareGossip – SAT1-Nachrichten vom 23.03.2011

Nachrichten über iShareGossip:

i Share Gossip ist das Thema der Zeit…

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i share gossip – Sylvia Hamacher – SAT1 – Kerner

i share gossip – Mobbing in der Schule
Sylvia Hamacher

Vom Opfer zum Regisseur in Sachen „Mobbing“

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i share gossip – Mobbing in der Schule – Kerner – SAT1

SAT1 – Kerner – 31.03.2011

Mobbing in der Schule

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IShareGossip Mobbing in der Schule SAT1 – Kerner –

Es geht auch anders! Beispiel Gymnasium Farmsen – Hamburg

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i share gossip – NDR – Hamburg Jounal

vom 2. April 2011

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ADAC: Kein Aufklärungsbedarf in Mobbing-Affäre

Samstag, 02. April 2011, 16:13 Uhr

Nürnberg (dpa/lby) – Die nach einer Sexismus- und Mobbingaffäre in die Kritik geratene Führung des ADAC Nordbayern sieht in der Sache keinen weiteren Aufklärungsbedarf. Die von 25 Mitarbeitern erhobenen Vorwürfen könnten nicht überprüft werden, weil sie anonym eingegangen seien, sagte ein ADAC-Anwalt nach einer Mitgliederversammlung am Samstag in Nürnberg. Ein Antrag, die Liste der Vorwürfe dem ADAC-Ehrenrat zur Überprüfung zuzuleiten, wurde mehrheitlich abgelehnt. Das Präsidium hatte für diesen Fall mit seinem Rücktritt gedroht. Enttäuscht zeigten sich Mitglieder und einige ADAC-Mitarbeiter. Der Vorstand sei nicht bereit, die Vorwürfe aufzuarbeiten, hieß es.

Quelle: http://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-regional/adac-kein-aufklaerungsbedarf-in-mobbingaffaere-17224440.bild.html

Kommentar:

Die Mobbing-Zentrale wird tätig, wenn sie den konkreten Auftrag eines Betroffenen dazu erhält. Anonyme Hinweise können tatsächlich nicht bearbeitet werden.

Wir bieten daher Betroffenen an sich bei uns zu melden. Gibt es mehrere Kollegen einer Firma, gründen wir einen entsprechenden Arbeitskreis, dessen 1. Vorsitzende ich jeweils bin. Ich setze mich dann als Vorsitzende des Arbeitskreises mit dem Vorstand in Verbindung und mache Mißstände auch per Internet öffentlich. auf diese Weise steht das einzelne Opfer nicht allein da und es wird eine gewisse Anonymität gewährleistet. Also: meldet euch hier.

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Mobbing-Vorwurf: Grundschüler verklagt Ex-Lehrerin

BOCHUM Das hat es in Bochum wohl auch noch nie gegeben: Ein Grundschüler (!) hat seine Lehrerin am Freitag auf 5000 Euro Schmerzensgeld verklagt. Der Vorwurf: Mobbing im Unterricht und in der Pause. Erfolg hatte der Zehnjährige allerdings nicht.Von Jörn Hartwich

Die Vorwürfe gehen auf die Jahre 2008 und 2009 zurück. Damals soll der Schüler immer wieder weinend nach Hause gekommen sein. Nach Angaben seiner Eltern war er von Mitschülern permanent geärgert worden – vor allem auf dem Schulweg. Besonders unrühmlich sei allerdings die Rolle der Klassenlehrerin gewesen. Sie habe alles noch viel schlimmer gemacht.

„Mama, die Lehrerin glaubt mir einfach nicht.“ So oder so ähnlich soll sich der Grundschüler damals geäußert haben.

Depressive Verstimmung

Er sei völlig niedergeschlagen gewesen, habe sich später sogar wegen depressiver Verstimmungen in die Kinderpsychiatrie begeben müssen, erzählte der Vater. „Ihm fehlte einfach die Unterstützung der Klassenlehrerin – als Rückgrat.“

Aber auch er und seine Frau seien regelrecht abgekanzelt worden: „Was ihr Sohn sagt, ist doch sowieso nicht zu glauben. Der ist ein notorischer Lügner.“ Diese Sätze sollen nach Aussage der Eltern sogar vor der versammelten Klasse gefallen sein. Die Lehrerin selbst wies die Vorwürfe gestern allerdings vehement zurück: „Das ist alles eine absolute Lüge.“

Lehrerin auf andere Sicht auf die Dinge

Sie habe eigentlich ein sehr gutes Verhältnis zu dem Jungen gehabt. „Wenn wir in die Kirche gingen, hat er immer meine Hand genommen.“ Niemals habe sie ihn als Lügner bezeichnet. Wenn es Ärger gab, sei alles sofort besprochen worden – auch mit den Eltern.

Das Gericht wies die Klage am Ende aus rechtlichen Gründen ab. Mobbing verlange ein System, einen roten Faden, hieß es. Einzelne Vorwürfe reichten nicht aus. Wem sie geglaubt haben, ließen die Richter nicht durchblicken. Der Schüler befindet sich heute übrigens auf einer anderen Schule.

Quelle: http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/bochum/Grundschueler-verklagt-Ex-Lehrerin;art932,1239839?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter

Kommentar:

Uns ist die Aussichtslosigkeit solcher Verfahren in Deutschland bestens bekannt. Deshalb geht der Juristische Fachausschuss der Mobbing-Zentrale neue Wege. Wer betroffen ist, sollte sich bei uns melden.

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Thema Mobbing im Fokus der Kamera – Unfallkasse stellt Film vor

Unfallkasse Rheinland-Pfalz stellte Film für Schulen vor
Immer häufiger werden Jugendliche an Schulen zu Mobbingopfern, werden gehänselt ausgegrenzt, psychisch misshandelt. Um dem entgegenzusteuern und Schüler, Lehrkräfte und Eltern für das Thema Mobbing an Schulen stärker zu sensibilisieren, geht die Unfallkasse Rheinland-Pfalz neue Wege. Sie initiierte ein Filmprojekt von jungen Menschen mit jungen Menschen für junge Menschen – gemeinsam mit der Nibelungenhorde Worms und dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur.
Im Wormser Lincoln-Theater hieß es jetzt „Vorhang auf“ für den Film „Alle Tage wieder“. Dieser soll ab dem nächsten Schuljahr landesweit an weiterführenden Schulen als Unterrichtsgrundlage dienen. Die Vorabpremiere war eine Dankeschön-Veranstaltung für alle Beteiligten — Statisten, Darsteller und die gesamte Crew, die unter der Leitung des Regisseurs Joern Hinkel, Assistent von Dieter Wedel bei den Nibelungenfestspielen Worms, den Film produziert hatten.
Eindrucksvoll und unter die Haut gehend vermittelt der Film, wie der junge „Mo“ von seinen Mitschülern gemobbt wird und darunter leidet. Seine Eltern sind hilflos und überfordert, seine Lehrerinnen und Lehrer teils unsensibel und überlastet. Auch andere Schülerinnen und Schüler berichten in „Alle Tage wieder“ von bedrückenden Erfahrungen, die sie als Mobbingopfer gemacht haben. „Mo‘s“ Erlebnisse sind für ihn so unerträglich, dass er Reißaus nimmt und seinen eigenen Weg wählt.

Ergriffen von der imposanten Aussagekraft und begeistert von der hervorragenden Realisierung des Films reagierten die rund 200 Zuschauer im Wormser Lincoln-Theater. Unter den Darstellern, Eltern und Lehrern im Publikum waren auch offizielle Gäste und Kooperationspartner der Unfallkasse.

So auch der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel. Er zeigte sich von der Idee, dem Filmprojekt und den Leistungen der Nibelungenhorde Worms begeistert. „Das war eine große schauspielerische Kunst. Der Film hat mich sehr bewegt“, betonte er und appellierte an einen respektvollen, offensiven und konfliktbereiten Umgang miteinander. „Wir freuen uns, so engagierte Menschen wie den Regisseur Joern Hinkel und Astrid -Perl-Haag von der Nibelungenhorde in unserer Stadt zu haben“, schwärmte Kissel.

Einen besonderen Dank an Oberbürgermeister Kissel und die Stadt Worms sprach Andreas Hacker, Leiter der Abteilung Prävention der Unfallkasse Rheinland-Pfalz, aus. „Das Thema körperliche Gewalt im Schullalltag ist für uns nicht neu. Auch wir sprechen bei Mobbing von Gewalt. Mobbing reißt Wunden, aber man kann sie nicht einfach verbinden. Mobbing bleibt nicht in der Schule, sondern kriecht in unsere Familien und belastet. Alle Tage wieder“, betonte Hacker.

Die Entstehung des Films, seine Verwendung an Schulen als Unterrichtsgrundlage und das Thema Mobbing prägten die anschließende Diskussionsrunde, moderiert von Katja Skopek und Heike Stanowski. Die beiden Präventionsmitarbeiterinnen der Unfallkasse hatten das Filmprojekt aus der Taufe gehoben und begleitet.

Dabei standen Gernot Stiwitz vom Bildungsministerium, Frank Schnadthorst als Schulelternsprecher, Dr. Günther Serfas, Leiter des Wormser Gauß-Gymnasiums, in dem ein großer Teil des Films gedreht worden war, Regisseur Joern Hinkel und Drehbuchautor Eike Eberhardt von der Nibelungenhorde sowie Andreas Hacker Rede und Antwort.

Der Film soll ab dem nächsten Schuljahr mit begleitendem Lehrmaterial rheinland-pfälzischen Schulen zur Verfügung stehen.

Nachfolgend Auszüge aus den Statements der Diskussionsteilnehmer:
Gernot Stiwitz, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur: „Das Thema Mobbing ist zunehmend wichtiger geworden. Das zeigen auch die Anfragen von Schülern, Eltern und Lehrern. Das Projekt der Unfallkasse füllt eine wichtige Lücke, daher unterstützten wir das Projekt.“

Frank Schnadthorst, Schulelternsprecher der Ida-Purper-Schule Idar-Oberstein: „Wir haben den Film im Elternbeirat gezeigt. Er war höchst beeindruckend und viele Eltern sind dankbar, dass das Thema Mobbing aufgegriffen wird. Der Film hat gleich für regen Austausch gesorgt. Jedoch muss er im Unterricht aufbereitet werden, er kann nicht alleine stehen.“

Andreas Hacker, Leiter der Abteilung Prävention der Unfallkasse: „Alle Tage wieder – war gestern, ist heute und wird morgen sein. Alle Tage wieder – das heißt: In der guten und gesunden Schule hat Mobbing keine Chance.

Björn Hinkel, Regisseur der Nibelungenhorde: „Ich bin stolz auf alle, die diesen Film gemacht haben. Die Darsteller waren beeindruckend.“

Dr. Günther Serfas, Schulleiter des Gauß-Gymnasiums: „Mobbing an Schulen hat es immer gegeben. Mit Einzug des Internets hat sich der soziale Umgang in diesem „Problemfeld“ geändert. Als Pädagogen sind wir gefordert, auf Verhaltensweisen und Muster einzuwirken. Darin wollen wir nicht nachlassen.“

Eike Eberhardt von der Nibelungenhorde, Ideengeber und Drehbuchautor: „Mich hat das Thema beschäftigt. Ich würde gerne noch mehr solcher Filme machen, am liebsten gemeinsam mit der Nibelungenhorde und der Unfallkasse Rheinland-Pfalz.“

Pressekontakt: (presse[at]ukrlp.de)
Unfallkasse Rheinland-Pfalz
www.ukrlp.de

Quelle: http://www.prport.net/thema-mobbing-im-fokus-kamera–pr55610.html?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter

Kommentar:

Seit 14 Jahren habe ich die Unfallversicherungsträger aufgefordert präventiv tätig zu werden. Die Verpflichtung dazu ergibt sich aus § 14 SGB VII. Dort heißt es:

§14 Grundsatz. (1) 1Die Unfallversicherungsträger haben mit allen geeigneten Mitteln für die Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren und für eine wirksame Erste Hilfe zu sorgen. 2Sie sollen dabei auch den Ursachen von arbeitsbedingten Gefahren für Leben und Gesundheit nachgehen.
(2) Bei der Verhütung abeitsbedingter Gesundheitsgefahren arbeiten die Unfallversicherungsträger mit den Krankenkassen zusammen.

Ich begrüße es, dass die Unfallkasse mit diesem Film aktiv geworden ist. Noch schöner wäre es allerdings, wenn die Unfallversicherungsträger im Einzelfall aktiv werden würden und ähnlich, wie bei technischen Mängeln den Technischen Aufsichtsdienst oder einen „psychischen“ Aufsichtsdienst in Schulen und Betreibe schicken würden, um konkrete Auflagen zu machen, damit menschen ohne Gefahr für ihre Gesundheit und damit ohne Mobbing arbeiten und lernen könnten. Diese Forderung wurde mir vom Hauptverband der Berufsgenossenschaften bisher abschlägig beschieden.

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Veröffentlicht unter Allgemein, Mobbing, Mobbing-Zentrale | Verschlagwortet mit , , | Schreib einen Kommentar

IShareGossip – Mädchenzentrum Szenenwechsel hilft euch

Medienkompetenzzentrum Neukölln, Mädchenzentrum Szenenwechsel
Donaustr. 88a, 12043 Berlin 030-68086841 team@szenenwechsel-berlin.de
Was tun gegen www.isharegossip.com
Was ist das?
– Eine Website auf der man anonym Dinge posten kann
– Sie wird vor allem für Cyber Mobbing benutzt
– Jugendliche und Lehrer werden von anderen teilweise massiv beleidigt
– Die Seite ist nicht mehr zu tolerieren
– Das schlimme ist das die Mobber anonym handeln und somit Grenzen überschreiten, die sie in der Realität wahren würden
– Es gibt zwar eine „Melde- Funktion“, diese hat aber eigentlich keinerlei Wirkung
– Die Seite wird vom Betreiber nicht supportet
– Man kann sich freiwillig als Moderator melden, diese klagen aber selber darüber, dass sie nicht wissen, wie sie Kommentare löschen sollen
– Teilweise gehen die Beiträge soweit, dass Lehrer als Kinderschänder dargestellt werden, Mädchen als Schlampen bezeichnet werden und Jugendliche zum Suizid aufgefordert werden.
Was kann man tun?
– Wichtig ist, nicht dabei mitzumachen
– Schaut euch die Seite an und recherchiert was über euch da drin steht
– Wenn ihr etwas findet macht unbedingt ein Screenshot davon und speichert diesen
– Außerdem kopiert den Link und sendet ihn an: abuse@isharegossip.com mit der Aufforderung den Kommentar zu löschen (das kann aber bis zu einer Woche dauern)
– Sprecht unbedingt mit euren Eltern, Lehrern oder in der Jugendeinrichtung darüber, damit wir alle gemeinsam, dagegen handeln können
– Jugendliche und Lehrer bei denen das Mobbing Ausmaße annimmt, die nicht mehr zu tolerieren sind, können Anzeige bei der Polizei bzw. bei der für sie zuständigen Staatsanwaltschaft stellen (scheut nicht davor, je mehr Anzeigen eingehen, desto mehr Druck kann auf die Betreiber ausgeübt werden)
– Weitere Infos zum Thema Cybermobbing gibt es auf: http://www.klicksafe.de oder http://www.mobbing-zentrale.de
– Schulen sollten unbedingt eine Anzeige stellen, damit können sie bewirken dass ihre gesamte Schule von der Website gelöscht wird. Sie sollten sich bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt melden: 069 7555350008, dort werden Sammelklagen vorbereitet.
– Schulen und Jugendeinrichtungen sollten sich im Arbeitskreis gegen isharegossip.com eintragen, damit sie über aktuelle News informiert werden. Anmelden unter: rolf@mobbing-zentrale.de
– Wir empfehlen den Jugendlichen alle Fotos bei Sozialen Netzwerken vorerst raus zunehmen. Kopiert werden können sie von anderen immer, aber jetzt gibt es ein Forum wo sie ohne eure Erlaubnis weiterverbreitet werden können (und z.B. vorher von anderen bearbeitet)- ohne das die Verursacher sofort identifiziert werden können
Medienkompetenzzentrum Neukölln, Mädchenzentrum Szenenwechsel
Donaustr. 88a, 12043 Berlin 030-68086841 team@szenenwechsel-berlin.de
Warum ist da so schlimm?
– Cyber Mobbing ist so schlimm, weil es euch überall hin verfolgen kann, es hört nicht nach der Schule auf, sondern verfolgt euch im Internet, dem Handy etc.
– Weil die Opfer meistens nicht richtig wissen, wer dahinter steckt, macht das noch mehr Angst und Unsicherheiten
– Cyber Mobbing kann psychische Folgen haben (Angstzustände, Depressionen bis hin zum Selbstmord)
– Wenn ihr da mitmacht, macht ihr euch strafbar- das die Täter bei isharegossip.com nicht gefasst werden können, stimmt nicht, denn die Polizei ermittelt schon in einigen Fällen
– Bedenkt, dass ihr mit solchen Äußerungen wirklich Leben zerstören könnt
– Auch nett gemeinte Kommentare solltet ihr unterlassen, mit jedem Klick auf die Seite unterstützt ihr den Anbieter, außerdem bringt ihr so die Namen von Freunden erst ins Gespräch.
Bei weiteren Fragen könnt ihr uns gerne anrufen!

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IShareGossip – Mobbing-Zentrale on Twitter – Rückblende

Abgeordnete in Berlin befassen sich mit IShareGossip:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/53701320070279168

Schüler werden aktiv gegen IShareGossip:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/51185330413518848

Toll. Aktion Fichtenberg Gymnasium:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/50967109139828736

Redet mit euren Kindern!

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/50888090948087808

Radiointerview mit Margit Ricarda Rolf:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/50881003190890496

Die Täter kommen ins Kinderzimmer:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/50830387974385664

Die Opfer melden sich zu Wort:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/50804132625399808

Wer schließt endlich diese Hass-Seite?

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/50436522511564800

Gewaltexzess nach Cybermobbing:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/50426592425545728

Morgenmagazin – Interview vorgesehen:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/50231118460502017

Nach Internethetze bewußtlos geschlagen:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/50227543151882240

Das Gesetz fürs Netz:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/50184125759496192

Schüler nach Cyber-Mobbing zusammengeschlagen:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/50159911539183617

Berlins Schulen kämpfen gegen Cyber-Mobbing:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/49728932580298752

Amoklauf – Ernst oder Lüge?

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/49034301131603968

Amok-Drohung Schule kehrt zur Normalität zurück:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/48629082690289664

IShareGossip – was für eine Heuchelei:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/48270013647425536

Arbeitskreis IShareGossip gegründet – Kommentar Karla beachten!

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/48065545022607361

Hilfe für Opfer von IShareGossip:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/48047032409145344

Besorgte Mütter melden sich:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/48042772250365952

Nach Amok-Drohung im Internet fällt Schule aus:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/47917231845289984

Internetplattform ruft zu Mobbing auf:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/47560439172841472

A-Soziale Netzwerke – IShareGossip:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/45758050094694400

Ich boykottiere IShareGossip:

http://twitter.com/#!/MobbingZentrale/status/43782715295793152

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Wieder Prügel nach Internet-Hetze – BZ

Nachdem sich zwei Jugendliche auf „isharegossip“ beleidigt hatten, flogen nun die Fäuste.

Wieder gipfelte eine verbale Auseinandersetzung im Internet in eine Massenprügelei. Schüler der Dag-Hammarskjöld-Oberschule hatten sich auf der Internet-Plattform „isharegossip“ zunächst beleidigt und dann zu einem „Duell“ nach Schulschluss am Donnerstag am Volkspark Mariendorf verabredet.

Nachdem sich ein Paar getrennt hatte, begannen die Beleidigungen zwischen dem Ex-Freund und dem neuen Freund des Mädchens. Schon vor einer Woche soll es eine körperliche Auseinandersetzung gegeben haben, berichtet die Polizei.

Doch der Ex-Freund erschien nicht, dafür ein 15-Jähriger Kumpel des Schülers. Die Gegenseite war deutlich präsenter. Mehrere Jugendliche attackierten den 15-Jährigen und brachten ihn zu Boden. Bis dahin nicht beteiligte Schüler stürmten hinzu und kamen dem Niedergeschlagenen zu Hilfe.

Der 15-Jährige trug Blutergüsse und Kratzer davon, verzichtete aber auf eine ärztliche Behandlung. Auch ein eigentlich unbeteiligter 13-Jährige trug leichte Verletzungen an der Nase davon. Nach ersten Erkenntnissen waren rund 20 Jugendliche an der Prügelei beteiligt.

Quelle: http://www.bz-berlin.de/tatorte/wieder-pruegel-nach-internet-hetze-article1154023.html

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