Bernd Pischetsrieder – Arbeitskreis VW

Ich habe Bernd Pischetsrieder auf einer Hauptversammlung persönlich gesprochen
und er sagte zu mir:

„Schreiben Sie mich persönlich an.
Dann bekommen Sie auch garantiert
eine Antwort von mir.“

Das tat ich auch prompt.
Eine Antwort erhielt ich nicht.

Ich hatte einen guten Eindruck von Pischetsrieder und habe mich gefragt,
was ihn gehindert haben mag, sein Wort zu halten.
Wahrscheinlich hat er meinen Brief nicht erhalten,
obwohl er an ihn persönlich adressiert war.

Ich hätte gern gewusst, warum Piech ihn geschasst hat.

Nachdem bekannt geworden ist, dass Piech tot ist,
bin ich auf einen Artikel gestoßen, der ungefähr besagt,
Pischetsrieder hätte gedankliche Plan-Spiele angestellt.
Er wolle wohl Piech im Aufsichtsrat beerben.
Davon hätte Piech Wind bekommen, worauf sein Daumen
wohl nach unten ging.

Die offizielle Version klingt etwas anders.
faz schrieb 2006:

VW-Vorstandschef Bernd Pischetsrieder verlässt den Automobilkonzern nicht aus eigenem Antrieb. Er wurde von den führenden Vertretern im VW-Aufsichtsrat zum Rücktritt gedrängt, wobei Chef-Kontrolleur Ferdinand Piëch die treibende Kraft war.

und:

Wiedeking hat sich auf Piëchs Seite geschlagen

Peters gilt als Verbündeter Piëchs und Gegner Pischetsrieders. Osterloh und Wehlauer schlossen sich aus Parteigehorsam der Haltung Peters‘ an, Wiedeking, der wie Wulff im Mai noch für eine Verlängerung von Pischetsrieders Vertrag gekämpft hatte, hat sich ebenfalls auf die Seite Piëchs geschlagen.

Danach verschwand Pischetsrieder in der Versenkung, war nicht mehr greifbar. Ich habe mich oft gefragt, wie viel Schweigegeld wohl geflossen sein muss, um Pischetsrieder ruhig zu stellen. Jetzt habe ich die Antwort!

Spiegel online schrieb 2016:

Pischetsrieder soll nach Absetzung 50 Millionen Euro bekommen haben

Bei der Summe kann man sich sicher ganz entspannt zurück lehnen und denken… tztztz

Spiegel schreibt weiter:

Bernd Pischetsrieder soll nach seiner Ablösung als Volkswagen-Konzernchef 2006
für weitere fünf Jahre insgesamt 50 Millionen Euro von dem Autohersteller bekommen haben. Das berichtet „Bild am Sonntag“ („BamS“) ohne Angabe von Quellen.
Für das Geld soll Pischetsrieder ein bis zwei Tage im Monat für VW tätig gewesen sein.

Dem Bericht zufolge soll der langjährige VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch für die Versorgungsregelung verantwortlich sein. Piëch habe demnach die Regel durchgesetzt, nachdem er im November 2006 die Ablösung von Pischetsrieder betrieben habe.
Zuvor war dessen Vertrag bis April 2012 verlängert worden.

Wie rechtfertigt dieser Aufsichtsrat eigentlich solche Geldbeträge vor den Aktionären? Haben die Aktionäre eigentlich jemals versucht, die Aufsichtsräte haftbar zu machen? Wie ist so ein Verhalten mit unserem Aktienrecht vereinbar, dass die Aufsichtsräte verpflichtet, gemäß § 87:

§ 87
Grundsätze für die Bezüge der Vorstandsmitglieder

(1) 1Der Aufsichtsrat hat bei der Festsetzung der Gesamtbezüge des einzelnen Vorstandsmitglieds (Gehalt, Gewinnbeteiligungen, Aufwandsentschädigungen, Versicherungsentgelte, Provisionen, anreizorientierte Vergütungszusagen wie zum Beispiel Aktienbezugsrechte und Nebenleistungen jeder Art) dafür zu sorgen, dass diese in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des Vorstandsmitglieds sowie zur Lage der Gesellschaft stehen und die übliche Vergütung nicht ohne besondere Gründe übersteigen.

 2Die Vergütungsstruktur ist bei börsennotierten Gesellschaften auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auszurichten.

3Variable Vergütungsbestandteile sollen daher eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben;
für außerordentliche Entwicklungen soll der Aufsichtsrat eine Begrenzungsmöglichkeit vereinbaren.
4Satz 1 gilt sinngemäß für Ruhegehalt, Hinterbliebenenbezüge und Leistungen verwandter Art.

2 Tage monatlich x 5 Jahre = 120 Arbeitstage für 50 Millionen Euro ?

Spiegel schreibt weiter:

Pischetsrieder sei etwa einmal monatlich für jeweils einen Tag per Firmenjet aus seiner bayerischen Heimat nach Wolfsburg geflogen. In den Geschäftsberichten sei das Gehalt dem Bericht zufolge nicht aufgetaucht.

Es wird wohl Zeit die Sache aufzurollen, denn:

§ 116
Sorgfaltspflicht und Verantwortlichkeit der Aufsichtsratsmitglieder

1Für die Sorgfaltspflicht und Verantwortlichkeit der Aufsichtsratsmitglieder gilt § 93 mit Ausnahme des Absatzes 2 Satz 3 über die Sorgfaltspflicht und Verantwortlichkeit der Vorstandsmitglieder sinngemäß.
2Die Aufsichtsratsmitglieder sind insbesondere zur Verschwiegenheit über erhaltene vertrauliche Berichte und vertrauliche Beratungen verpflichtet.
3Sie sind namentlich zum Ersatz verpflichtet, wenn sie eine unangemessene Vergütung festsetzen
(§ 87 Absatz 1).

Warum traut sich eigentlich keiner ?

NTV äußert sich in einem Video.
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Über Ricarda

Margit Ricarda Rolf - Gründerin und Leiterin der Mobbing-Zentrale mit mehr als 12.000 erfolgreich beendeten Mobbingfällen.
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