Angerufen werden wir ja oft. Bedarf ist da. Immer häufiger allerdings sind Betroffene nicht in der Lage € 60 für eine Beratung aufzubringen. Die finanzielle Not ist groß und wird immer größer. Dabei rede ich nicht von Menschen, die rauchen, trinken oder spielen. Sobald klar ist, dass wir auf Honorarbasis arbeiten, gibt es zunehmend Menschen, die sich Hilfe schlicht nicht leisten können oder wollen.
Nun unterscheiden sich die Anrufer deutlich.
Da gibt es die alleinerziehende Mutter mit einem Bruttolohn von € 1.200, zwei kleinen Kindern und einem Ex-Mann, der keinen Unterhalt zahlt, die das wirklich nicht kann.
Die bekommt eine kostenlose Kurzinformation.
Es gibt aber auch die Nicht-Kundin, die gleich zu Beginn los pöbelt:
“ Was ? – Ich als Opfer soll auch noch was bezahlen ? “
Dazwischen gibt es so ziemlich alle Nuancen, die man sich vorstellen kann.
Bei der Frage, ob man eine kostenpflichtige Beratung in Anspruch nehmen soll,
gilt wie überall im Leben die Kosten-Nutzen-Leistung.
Ich nenne euch mal ein Beispiel aus der Praxis.
Er war in einer Festanstellung, hatte Migrations-Hintergund und Familie.
Er wurde gekündigt, hatte einen Anwalt und wollte alles allein machen.
Das darf er ja auch gern.
Nach dem Prozess verstand er nicht, warum er seinen Job verloren hat,
rückwirkend für zwei Monate gekündigt war und auf viel Geld verzichtet hatte.
Ich meine, es waren wohl € 3.200.
Er hätte es sich leisten können € 60 oder € 120 zu investieren,
sah aber die Notwendigkeit nicht.
Als ich einmal zu unserem Anwalt Dr. MacKenzie sagte: „Ich kann Sie mir nicht leisten,“
antwortete er mir:
„Irrtum – Sie können sich nicht leisten, dass ohne mich zu machen.“
Er hatte Recht.
Ohne professionelle Hilfe hat man bei Mobbing keine Chance.
Mit professioneller Hilfe immerhin eine geringe.
Und manchmal siegt man sogar.
Was man bei Mobbing aber immer braucht, ist Geduld.
Margit Ricarda Rolf
.– Mobbing-Zentrale –
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