Sie kam aus einer Weltstadt mit tollen Zeugnissen aufs Land, hatte ein Häuschen geerbt. Und sie verliebte sich in den Oberarzt. Das hätte sie besser nicht tun sollen. Die Affäre endete so schnell, wie sie begann.
Dann passierten merkwürdige Dinge. Zuerst ganz harmlos. Höhepunkt war eine Ampulle Herzmittel vor einer Operation mit dem doppelten Inhalt der vorgegebenen Menge. Sie musste den OP sofort verlassen, wurde auf Station versetzt.
Ihr Ruf eilte voran und nach ganz kurzer Zeit durfte sie nur noch Klos putzen, schrubben und die Drecksarbeit machen. Alle Versuche unsererseits Klinikleitung und Betriebsrat zu veranlassen fair mit ihr umzugehen, scheiterten.
Sie verließ die Klinik, angeblich auf eigenen Wunsch, und verkaufte Arztbesteck – an den Türen der Hausärzte. Der Betriebsrat setzte danach eine Betriebsvereinbarung gegen Mobbing durch. Für sie allerdings zu spät.