Während des heutigen Workshops erreichte uns eine telefonische Mitteilung. Das Küchenpersonal des Seniorenzentrums wurde mit sofortiger Wirkung – ohne Vorwarnung! – freigestellt, musste die Spinde ausräumen, die Schlüssel abgeben und nach Hause gehen. In der letzten Woche haben der Koch und sein Stellvertreter quasi allein gearbeitet.
Alle anderen waren bereits krank wegen der katastrophalen Verhältnisse.
Der langjährige Koch hatte das Unternehmen nach 12 Jahren mit einem Auflösungsvertrag verlassen. Es brodelte enorm seit Februar.
Belastet war das Verhältnis besonders durch M. P. , die keine Gelegenheit ausließ die Mitarbeiter zu schikanieren. Die Geschäftsführerein Maja Leswiewicz-Scheibel war mit der Situation offensichtlich so überfordert, dass sie heute beschloss das Küchenpersonal zu entlassen und die Mahlzeiten an eine Fremdküche zu vergeben.
Damit dürfte es vorbei sein für die Senioren, sich zum Abendessen ein Rührei oder Spiegelei zu wünschen. Zu allem Überfluss stürzte eine Seniorin und schlug mit dem Kopf so auf, dass sie blutend ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Heute ist ihr 87. Geburtstag. Sie hat 6 Gäste geladen.
Die Verhältnisse im Seniorenzentrum kommen nicht überraschend.
Ich nahm an einem Gütetermin teil und sah mir an, wie der Arbeitgeber argumentierte. Lapidar meinte RA Manke zu Richter Hennings, er könne sich auch vorstellen die Klägerin zu entlassen. Das Arbeitsverhältnis könne auch einvernehmlich beendet werden.
Eine Regel-Abfindung sei allerdings nicht geplant.
Beim Arbeitgeber handele es sich schließlich um
eine gemeinnützige Einrichtung und dafür sei kein Geld vorhanden.
Man muss sich diese Argumentation einmal vorstellen! Dreist finde ich so etwas.
Genau anders herum wird ein Schuh draus.
Wir, die Gesellschaft muss sich überlegen, ob Einrichtungen,
die so menschenverachtend mit ihrem Personal umgehen,
Steuerfreiheit genießen sollten!!!
Nach meiner Überzeugung sind dafür die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt.
Dieser Fall wird uns noch eine Weile beschäftigen. Angedacht sind jedenfalls Gespräche mit dem Betriebsrat, Verdi und der AWO. Statt eine ganze Küche platt zu machen, sollte die AWO darüber nachdenken, die Geschäftsleitung zu ersetzen.
Allen Betroffenen bieten wir natürlich an ihren Arbeitgeber nicht nur auf Schadensersatz und Schmerzensgeld zu verklagen, sondern selbstverständlich auch die handelnden Personen, also die Geschäftsleitung und M. P. .
Dieser Fall zeigt wieder einmal überdeutlich, wie wichtig gute Führungskräfte sind. Betroffene haben mir heute geschildert, wie sie, nachdem sie gekocht hatten zum Mitarbeitergespräch beordert worden waren, man ihnen dort die Freistellung in die Hand drückte, die Schlüssel verlangte und sie aufforderte den Spind zu räumen und nach Hause zu gehen. Und das unter dem Deckmantel der Diakonie und eines Leitbildes, das offensichtlich mit der Realität nichts zu tun hat.
Spannend wird freilich auch, wie die Senioren jetzt reagieren. Würden die sich alle eine andere Bleibe suchen, wäre ich jedenfalls nicht überrascht.
Gefordert ist jetzt aber auch die Politik.
Wie soll die Welt aussehen, in der wir leben wollen?
Nicht von ungefähr ist Mobbing im Gesundheitswesen der Spitzenreiter.
Jetzt höre ich wieder:
Die Kosten ! – Geld ist genug da. – Nur bei den falschen Leuten.
Solange wir es zulassen, dass sich Vorstände und Aufsichtsräte bereichern,
bleiben pflegebedürftige Menschen auf der Strecke.
Mit unserem Grundgesetz ist das unvereinbar.
Margit Ricarda Rolf
. – Mobbing-Zentrale –
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M. P. möchte, dass ich ihren Namen in meinem Blog entferne.
Mich rief ein Anwalt an, mit dem ich die Situation erörterte. Ich sagte ihm, ich sei kein Ungeheuer. Frau P. solle mich einfach anrufen. Das tat sie.
Sie sagte mir, sie sei liebend gern bereit, sich mit den Opfern an einen Tisch zu setzen und die Situation zu klären. Sie sei selbst Opfer und noch immer krank. Ich habe daher Vorbereitungen zu einem klärenden Gespräch getroffen.
Überraschend erreichte mich gestern eine SMS. Nach nochmaliger Rücksprache mit ihrem Anwalt fordert mich Frau P. auf, ihren Namen zu löschen.
Schade. Damit versäumt Frau P. nicht nur die Chance der Aufarbeitung, was auch zur eigenen Gesundheit beitragen würde, denn ungelöste Konflikte machen alle krank, sie bricht außerdem ihr Wort und verliert ihre Glaubwürdigkeit. Ihre Beteuerungen auf jeden Fall mit den Opfern sprechen zu wollen, straft sie damit Lügen.