Richard David Precht weist schon lange und immer wieder darauf hin, dass sich die Arbeitswelt grundlegend verändern wird.
In einem Interview mit XiNG Spielraum erklärt er,
was sich verändern wird und muss.
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Precht sagt:
Also hat die Phase dieses „Ich definiere mich über die Arbeit“
doch nicht so lange angedauert.
Precht:
Menschheitsgeschichtlich ist es eine ganz kurze Phase.
Unser Arbeitsbegriff, den wir haben, der ist vielleicht 250 Jahre alt.
Ich erzähle ja immer gerne, dass die alten Griechen nicht gearbeitet haben;
also jedenfalls nicht die feinen griechischen Männer.
Die haben sich dadurch geadelt und definiert, dass sie nicht gearbeitet haben.
Wer gearbeitet hat, war nichts wert.
Gearbeitet haben die Frauen, die Sklaven und die Ausländer.
Es mag vielen Menschen schwer fallen, zu begreifen,
dass man leben kann ohne zu arbeiten.
Precht sagt dazu:
Wir werden also auf jeden Fall eine große Arbeitslosigkeit kriegen,
mit der starken Tendenz, dass die Erwerbsarbeit immer weniger wird.
Das ist, menschheits-geschichtlich betrachtet, eine positive Entwicklung,
denn Mitte des 19.Jahrhunderts haben die Menschen davon geträumt,
dass die Maschinen ihnen alle Arbeit abnehmen werden.
Aber es ist natürlich für die Betroffenen, die dann im Alter von 50 Jahren
ihren Job verlieren und quasi in Frührente geschickt werden;
ohne Pläne für ihre Zukunft und auch kein ausreichendes Geld in der Tasche;
für die ist das ein Problem.
Das Problem ist also weniger die Arbeit, als das Geld.
Precht:
Ja, ich bin für ein Grundeinkommen, in einer Höhe von mindestens 1500 Euro. Das kann zwar in Zukunft nicht mehr über Erwerbsarbeit finanziert werden – aber, ehrlich gesagt, kann auch unser normales Sozialsystem nicht mehr über Erwerbsarbeit finanziert werden, wenn Millionen Menschen ihren Job verlieren.
Dann müssen immer weniger Leute Steuern und Abgaben zahlen dafür,
dass immer mehr Leute nicht mehr arbeiten. – Dieses System geht kaputt.
Und wer soll das bezahlen ?
Precht: Wenn man vor Augen hat, dass unser Sozialsystem ganz natürlich kaputtgeht, dann muss man es reparieren oder etwas anderes machen – und das BGE wäre eine gute Möglichkeit, wenn man es nicht über Erwerbsarbeit finanziert, sondern durch Mikrosteuern, z.B. wenn man die Finanztrans-Aktionen besteuert.
Für die Schweiz etwa würden 0,05 Prozent Steuer auf Finanztransaktionen ausreichen, um ein Grundeinkommen auszuzahlen.
Ich weiß nicht, wie hoch genau der Betrag für Deutschland wäre,
vielleicht in einem Bereich von 0,3 bis 0,4 Prozent.
Wenn also auf allen Zahlungsverkehr 0,4 Prozent Steuern erhoben würde,
dann können Sie in Deutschland wahrscheinlich ein Grundeinkommen bezahlen.
Jeder Arbeitnehmer täte gut daran, sich heute schon Gedanken zu machen.
Viele Arbeitsplätze werden weg fallen. Das ist gar nicht schlimm,
wenn wir genügend Geld haben, um zu tun, was uns Spaß macht.
Und was würde dir Spaß machen ?
Ich habe mehr als ein Jahr gebraucht,
um als Rentnerin Abschied zu nehmen von meiner Arbeit,
die ich 20 Jahre lang sehr gern gemacht habe.
Nun habe ich endlich Zeit für meine anderen Projekte.
. Ricarda
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Hi Ricarda,
da kann man als Mensch wirklich nur Angst kriegen und unsere jüngere Generation wird sich leider diesen Problem stellen und klar kommen müssen.
Nur wie, wenn sie alle nachher keine Arbeit mehr haben sollten ?
Und wie sollen dann noch Produkte gekauft werden,wenn keiner Geld dafür hat ?
Das kann doch alles gar nicht funktionieren !
Das dann eine Sozialer Unfrieden entstehen wird und es zu Ausschreitungen heftigster Art, siehe heutzutage in Deutschland und der Welt kommen wird, das kann doch jeder blinder mit einen Krückstock schon jetzt erkennen.
Beschäftige dich doch einfach mal ernsthaft mit dem BGE. Das ist nicht das Problem, sondern die Lösung!
Soviel Zeit muss sein!
Der Film
Ihr seid noch immer so auf Arbeit fixiert. Aber das machen demnächst Roboter. Das war übrigens der Traum meines Vater, dass wir uns eben nicht mehr den Buckel krumm machen müssen, weil Roboter das für uns tun werden.
Das gibt uns mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge. Zeit haben für unsere Kinder, deren Bildung, neue Lösungen für unseren Planeten. Wir haben jetzt die Chance es anders zu machen, besser zu machen.