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Ich greife ungern Fälle auf,
die im Netz kursieren,
weil sich wieder einmal ein Kind das Leben genommen hat, besonders dann nicht, wenn ich keinen persönlichen Kontakt zur Familie habe.
In diesen Tagen ist es ein 13-jähriger Junge
aus New York, der die Medien beschäftigt.
Es wird gerätselt, ob der Suizid hätte
verhindert werden können.
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Auch an diesem Fall stört mich:
Der Vater war bei der Schulleitung
und dennoch passiert nichts.
Er fand keine Unterstützung
das Mobbing-Problem zu lösen oder
gar nur anzugehen.
Darin unterscheiden sich die Verhältnisse
in USA nicht von denen in Deutschland.
Noch immer gilt das Hauptinteresse der Schulleitungen,
den Ruf der Schule nicht zu gefährden,
dem gemobbten Kind die Schuld zu geben,
es sei eben ein Außenseiter oder verhaltensauffällig,
und womöglich sei das Elternhaus schuld.
In Hamburg und Berlin hat man angefangen,
neue Wege zu gehen, die aber erst im Anfang sind.
Auch die letzten Fälle, die ich begleitet habe, endeten
mit einem Schulwechsel für die Opfer.
Konsequenzen seitens der Schule wurden nicht gezogen.
Was wir aus meiner Sicht brauchen, ist eine Meldepflicht,
ähnlich wie wir sie bei einem Arbeitsunfall haben.
Die dürfte auch gern an den Unfallversicherungsträger erfolgen,
nicht weil Mobbing etwa ein Unfall wäre, sondern eine
. Gesundheitsgefährdung.
Nur, wenn eine Untersuchung des Falles, weg von der Schule,
erfolgen kann, kommen wir zu einem lösungsorientierten Ansatz
und können Suiziden und Amokläufen sinnvoll vorbeugen.
Das könnte durch ein Anti-Mobbing-Gesetz sinnvoll geregelt werden,
übrigens nicht nur für Schüler, sondern auch für Erwachsene.
Dafür setze ich mich seit Jahrzehnten ein
und stoße bei der Politik
bisher nur auf taube Ohren.
Margit Ricarda Rolf
. – Mobbing-Zentrale –
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