Den ersten Hinweis auf die Mobbing-Zentrale finde ich
am 01.03.1997 in meinem Kalender.
Dort steht: Mobbing-Zentrale Hamburg gründen,
und darüber der Hinweis „Das könnte mir nicht passieren.“
Bis zur tatsächlichen Gründung war es noch ein weiter Weg.
Ich war über eine Zeitarbeitsfirma bei der Firma Vedag GmbH
als Kantinenfrau gelandet und bin dort nach massivem Mobbing
aufgrund meiner fristlosen Kündigung ausgeschieden.
Die ganze Geschichte ist nachzulesen in meinem Buch:
Ameise gegen Giganten.
In meinem Kündigungsschreiben fand ich deutliche Worte an meinen Chef :
Es folgten zwei Gerichtsverfahren, die sich lange hinzogen.
Ich hatte aber Glück und konnte über das Arbeitsamt
an einer Bildungsmaßnahme der Grone-Schule teilnehmen.
Dort lernte ich genau das, was ich brauchte,
um die Mobbing-Zentrale gründen zu können.
Ich lernte vor allen Dingen mit dem PC umzugehen,
damals noch unter Word 3.1 und entwickelte nicht nur das Logo
der Mobbing-Zentrale, sondern auch das erste Mobbing-Tagebuch
in tabellarischer Form.
Da ich fleißig war, konnte ich auch mit meinem Abschluss zufrieden sein.
Für jemanden wie mich, der am Doppelklick fast verzweifelt wäre
(mein Lehrer übrigens auch), war das ein schönes Ergebnis:
Die Maßnahme endete mit dem 31.10.1997 und das Arbeitsamt teilte mir mit,
dass ich mit der Mobbing-Zentrale am nächsten Tag beginnen durfte,
auch, wenn die Anträge alle noch in Bearbeitung waren.
Also krempelte ich die Ärmel hoch und eröffnete die Mobbing-Zentrale
. am 01.11.1997.
Alles, was ich dazu benötigte waren: ein Schreibtisch, ein PC, ein Telefon
und den Telefonbucheintrag.
Ich unterstützte das Bekanntwerden durch Briefe und Anzeigen im Wochenblatt.
Es dauerte nicht lange, da meldeten sich die ersten Betroffenen.
In das Mobbing-Tagebuch wurden jeweils die Kennziffern der Mobbing-Handlungen eingetragen. durch einen roten Strich alle 7 Tage konnte man leicht ablesen, ob die Mobbing-Handlungen mindestens einmal wöchentlich stattfanden.
Das war damals die Voraussetzung, um einen Mobbing-Prozess führen zu können.
Liste mit den Kennziffern:
Margit Ricarda Rolf
.– Mobbing-Zentrale –
.
.
.
:
Das Mobbing-Tagebuch musste damals mindestens 6 Monate geführt werden, bevor an eine Mobbing-Klage überhaupt gedacht werden konnte. War der Mobbingbetroffene oder der/die Mobber krank oder im Urlaub, wiesen die Gerichte solche Klagen regelmäßig ab, ohne sich inhaltlich überhaupt damit zu beschäftigen, weil innerhalb von 6 Monaten womöglich drei Wochen keine Mobbinghandlungen erfolgt waren.
Das hat sich geändert!
Während Zeiten von Arbeitsunfähigkeit oder Urlaub, läuft die Zeitlinie weiter, weil ja die Beeinträchtigungen an der Gesundheit fortbestehen. Voraussetzung ist natürlich hierbei immer, dass sich der Mobbingbetroffene fortgesetzt in medizinischer Begleitung befindet und Therapieangebote wahr nimmt.
Wichtig ist hierbei die Diagnose. Viel zu verdanken haben wir hierbei Dr. Bämayr, der sich trotz Ruhestand bis heute für Mobbingbetroffene einsetzt und natürlich Dr. Peter Wickler, der die Rechtssprechung voran brachte.
Excel-Tabellen sind Version 0,3