Mobbing im Abgeordnetenhaus- Tagesspiegel

Die Worte Kompetenz, Konzepte, Verantwortung und Affenzirkus hatten am Donnerstag im Parlament eine hohe Trefferquote. Parlamentarier diskutierten über Verleumdungen im Internet – und schimpften kräftig mit.

Alle Parteien sprachen beim Umgang mit Mobbing im Internet von Medienkompetenz, die Opposition forderte naturgemäß Konzepte und mehr Verantwortung vom Senat, die Grüne Clara Herrmann sprach von „sozialdemokratischem Affenzirkus“, und SPD-Bildungssenator Jürgen Zöllner fühlte sich als „Teil des Affenzirkus“ gemobbt.

Die Debatte, während deren einige Abgeordnete selbst auf den Bildschirm ihres Laptops schauten, hat einen ernsthaften Hintergrund. Internetbeiträge auf Hetzseiten wie Isharegossip.com handeln zunehmend von Beleidigungen, Bedrohungen, Verleumdungen oder von angedrohten Straftaten wie kürzlich ein Amoklauf. Berliner Schulen meldeten im laufenden Schuljahr bisher 41 Vorfälle von Gewaltdarstellungen, davon liefen 30 explizit über das Internet.

CDU-Bildungspolitiker Sascha Steuer forderte eine bessere Fortbildung der Lehrer. Mit einem dreistündigen Kurs könnten Lehrer nicht „fit für das 21. Jahrhundert“ gemacht werden. Jede Schule müsse Medienkompetenz als verbindlichen Bestandteil des Unterrichts haben.

Staatstragend argumentierte die SPD-Politikerin Felicitas Tesch, dass alle Schüler zu „demokratischen Menschen“ erzogen werden sollten und dass alle an einem Strang ziehen müssten. Angebote gebe es reichlich, und die Schulen seien sehr wohl im Internet-Zeitalter angekommen.

Dass die Aufklärung der Kinder und Jugendlichen über die Gefahren im Internet eine „Aufgabe für alle“ sei, stellte auch die Linkspolitikerin Gabriele Hiller dar. Doch diese Aufgabe ist offenbar auch für die Politiker schwer fassbar. Hiller fragte in das Plenum, warum Jugendliche so aggressiv seien, ob sie vielleicht vom Schulalltag überfordert seien, ob Eltern überzogene Erwartungen hätten. Und sie kam zu der Erkenntnis, dass man Heranwachsende „schützen“ müsse.

Die Schlussfolgerung bei FDP-Bildungspolitikerin Mieke Senftleben lautete: ein „integriertes pädagogisches Konzept, eigenverantwortliche Medienkompetenz“ und „Verantwortungsdiffusion“. Es war die Grünen-Abgeordnete Clara Herrmann, die Verunglimpfungen aus dem Internet vorlas und damit das Problem auf den Punkt brachte: „Mobbing im Internet hört nicht an der Klotür auf, sondern verfolgt die Opfer überall.“ Gegen veröffentlichte Beiträge könnten sich Opfer kaum wehren. „Dieses Phänomen ist nicht vom Himmel gefallen“, sagte Herrmann. Das sei kein neues Phänomen und auch kein „Wahlkampfgetöse“ der Opposition, zitierte Herrmann SPD-Bildungspolitikerin Tesch. „Herzlich willkommen im sozialdemokratischen Affenzirkus“, sagte Herrmann. Sie forderte unabhängige Ombudsstellen für Mobbing-Opfer. Cybermobbing müsse man ernst nehmen.

Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) gab unumwunden zu, dass das Problem nicht gelöst sei. „Aber das, was machbar ist, machen wir.“ Menschen würden dazu neigen, andere zu verunglimpfen. Nur das, was im Internet geschehe, habe eine neue Qualität gefunden. Zöllner erwähnte die vielfältigen Programme gegen Mobbing, er sprach von dem Notfallplan Mobbing, von der Anti-Mobbing-Fibel und davon, dass Mobbing „mindestens genauso schlimm wie eine körperliche Verletzung“ sei.

Zu Recht forderte Zöllner parteiübergreifend in der Debatte „ein Minimum an gegenseitiger Wertschätzung“ und kommentierte den von Herrmann erwähnten „sozialdemokratischen Affenzirkus“ mit einer Befindlichkeit. „Ich fühle mich gemobbt“, sagte Zöllner. Das sollte humorvoll sein, angesichts der Schwere von Cybermobbing war die Äußerung „ eher unpassend“, wie Gäste auf der Besuchertribüne raunten.

Nach dem Beschluss der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien ist Isharegossip seit Mittwoch nicht mehr über Suchmaschinen im Internet aufzurufen. Damit ist die Seite zwar schwerer zu finden, aber Schüler, die sie kennen, können weiterhin auf sie zugreifen.

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/mobbing-im-abgeordnetenhaus/4010958.html

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Rechtsanwalt Frank Jansen wird jetzt „Fernsehstar“ – Kreisanzeiger Bad Hersfeld

Bad Hersfeld. Der Bad Hersfelder Rechtsanwalt Frank Jansen wird jetzt „Fernsehstar“. Am 12. April um 20.45 Uhr strahlt der mdr (im Rahmen der Sendung Exakt – Die Story) seine Reportage „Schikanen am Arbeitsplatz“ aus.

In dem Film dokumentiert FocusTV-Redakteurin Claudia Rochol unter anderem einen Fall der Rechtsanwaltskanzlei Göb & Jansen aus Bad Hersfeld. Zu sehen ist Frank Jansen u.a. mit einen Statement. Außerdem stand der Arbeitsrecht-Experte dem FocusTV-Team für diesen Beitrag beratend zur Seite.

Wer mobbt wie und warum? Welche Auswirkungen haben die Schikanen am Arbeitsplatz auf das Lebensgefühl der Betroffenen, auf das gesellschaftliche Klima und die Leistungskraft der Wirtschaft? „Exakt – Die Story“ sucht nach Antworten und trifft dabei auf Opfer und Täter.

Fünf Jahre können furchtbar lang sein, wenn der Arbeitsplatz zur Hölle wird. Dabei ist es für Andrea L. der Traumberuf, Krankenschwester zu sein. Doch die Arbeit beginnt zum Albtraum zu werden, als 2004 ein neuer Chef in das Pflegeheim kommt. Andrea L. spürt bald, dass man sie loswerden will. Nimmt sie doch kein Blatt vor den Mund, als Kosten- und Leistungsdruck weiter erhöht werden. Sie muss frauenfeindliche Bemerkungen aus der Chef-Etage über sich ergehen lassen. Ihre Befugnisse als Dienstleiterin werden beschnitten. Sie kann kaum noch schlafen. Herzschmerzen sorgen für Ängste. Andrea L. wird depressiv. Sie fühlt sich ständig beobachtet. 2008 wird ihr auch noch Diebstahl unterstellt. Die Entlassung folgt. Für sie ist das Maß übervoll.

Kündigungsschutzklage und Auflösungsvertrag

Andrea L. findet einen Anwalt, geht vor das Amtsgericht und gewinnt die Kündigungsschutzklage. Doch das Arbeitsklima bleibt unerträglich. Andrea L. will raus und stimmt einem Auflösungsvertrag zu. Weil sie von Kollegen unterschriebene Ereignisprotokolle vorlegen kann, verklagt sie ihren Arbeitgeber schließlich auf Schmerzensgeld. Im Juli 2009 bekommt sie Recht vor dem Arbeitsgericht.

Der Leidensweg der Andrea L. beschreibt die Entwicklung eines Konflikts, der Mobbing genannt wird. Dabei werden am Arbeitsplatz diskriminierende Methoden praktiziert, um Mitarbeiter oder Kollegen systematisch zu demütigen. Schätzungen zufolge werden drei von einhundert Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz massiv schikaniert. Danach gibt es weit über eine Million Betroffene in Deutschland – Tendenz steigend.

Live-Chat mit Prof. Klaus Michael Alenfelder

In der Sendung am 12. April findet zwischen 21.10 bis 22.30 Uhr ein Live-Chat mit Prof. Dr. jur. Klaus Michael Alenfelder zum Thema statt. Er ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht und tritt auch als Experte in der Sendung auf.

Quelle: http://kreisanzeiger-online.de/2011/03/31/rechtsanwalt-frank-jansen-wird-jetzt-%E2%80%9Efernsehstar%E2%80%9C/

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Olaf Scholz

Olaf Schol und seine Regierungserklärung vom 22.03.2011
als 1. Bürgermeister in Hamburg:

Weiteres folgt…

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Mobbing-Opfer erhält Geld – Süddeutsche

Karlsruhe – Wer durch Mobbing am Arbeitsplatz krank wird, kann Anspruch auf Krankentagegeld haben. Entscheidend ist dabei, dass die Mobbingsituation zu einer psychischen oder physischen Erkrankung und damit zur Arbeitsunfähigkeit führt, urteilte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe in einem am Donnerstag veröffentlichten Urteil vom 9. März (AZ: IV ZR 137/10). Damit bekam der Kläger, der als Projektleiter für Brandschutzanlagen gearbeitet hatte, vor dem BGH recht. Wegen Mobbing am Arbeitsplatz war der Mann an Depressionen erkrankt und litt an Rückenbeschwerden. Er wurde von seinem Arzt als arbeitsunfähig eingestuft. Die Symptome seien auf Mobbing zurückzuführen. Von seiner Krankentagegeldversicherung verlangte der Kläger ein Tagegeld von 117,37 Euro. Die Versicherung zahlte zunächst, lehnte später aber weitere Leistungen ab. Der Kläger sei wieder arbeitsfähig und könne auch woanders arbeiten, argumentierte sie. Die Versicherung unterlag beim BGH. Entscheidend sei, dass der Kläger krankheitsbedingt an seinem Arbeitsplatz nicht arbeiten könne. Ein Arbeitsplatzwechsel könne von ihm nicht verlangt werden.epd

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/25O383/3987663/Mobbing-Opfer-erhaelt-Geld.html

Kommentar:
Es ist in den letzten Jahren immer mal wieder vorgekommen, dass private Krankenkassen meinten, der Betroffene könne ja einfach den Job wechseln. Dieses Urteil war überfällig.

Es kann und darf nicht sein, dass Arbeitgeber nichts gegen Mobbing tun, die Situation aussitzen, statt sie zu klären und darauf warten, dass das Opfer so mürbe ist, dass es selbst kündigt. Spätestens seit 2006 (Einführung des AGG) und April 2007 (Verabschiedung der Rahmenvereinbarung IP 07/569) geht diese Taktik nicht mehr auf.

Wir fordern schon seit 1998 von den Krankenkassen, Kosten die durch Mobbing entstehen im Rahmen des Regresses vom Arbeitgeber zurückzufordern. Das ist auch möglich, weil es sich um einen eigenen Anspruch handelt. Statt sich schützend vor die Opfer zu stellen, warten die Krankenkassen bisher auf den Ausgang etwaiger Mobbingprozesse, um dann eigene Ansprüche durchzusetzen. Das ist nicht nur inakzeptabel, es kostet auch die Solidargemeinschaft unnötige Millionen. Hier sollte sich dringend etwas ändern!

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Schüler sabotieren Internet-Mobbingseite – Tagesspiegel

Augen auf im Netz. Schüler sagen dem Mobbing auf der Website „Isharegossip“ den Kampf an und versuchen, beleidigende Beiträge aus den Foren zu verdrängen. – Montage: dapd/Sinkel

Jetzt werden Betroffene selbst aktiv: Mit gemeinsamen Netz-Aktionen machen sie die Hassplattform Isharegossip unlesbar. Das Opfer des brutalen Angriffs vom Sonnabend wurde inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen.

„Eure Unterschrift gegen Cybermobbing, gegen Isharegossip!“ So steht es auf dem Flyer, den das Schülersprecherteam der Humboldt-Oberschule in Reinickendorf entworfen hat. Er ruft zum Boykott der Hassplattform auf: „Wir müssen ihr die Luft zum Atmen rauben. Wenn die Niveaulosigkeiten dort nicht mehr beachtet werden, dann wird auch der Strom der Beiträge abklingen und wir haben unser Ziel erreicht“, heißt es unter anderem in dem Papier.

Nicht die Lehrerschaft, sondern das vierköpfige Schülersprecherteam sei auf die Boykott-Idee gekommen, sagt Simon Hertling (17). „Isharegossip lebt von seiner Aufmerksamkeit. Deshalb muss die Seite ein negatives Image bekommen.

Dann haben Schüler keine Lust mehr drauf.“ Rationale Gründe alleine nützten bei jungen Menschen in der Pubertät nicht, um sie von Verbotenem abzuhalten. „Deshalb versuchen wir ein Gemeinschaftsgefühl gegen Mobbing zu schaffen“, sagt Lucia Wilke (18).

Der Text auf ihrem Flyer ist eine kraftvolle Rede in Jugendsprache. Das Ziel: aufrütteln, aufklären, den Kampfgeist der Schüler wecken, aber sie auch in die Gefühlswelt eines Mobbingopfers hineinversetzen. Weil das Sprecherteam nicht in alle Klassen gehen könne, soll der Text von den Klassenlehrern in einem „angemessenen Ton“ vorgetragen werden. „Gleichzeitig sind wir uns der Gefahr bewusst, dass wir dadurch auch viel Aufmerksamkeit auf die Seite lenken und sie eventuell sogar attraktiver machen“, sagt Hertling. Doch sei es einfach wichtig, beispielsweise auch Fünftklässler verständlich darüber aufzuklären. Parallel dazu hätten die Informatiklehrer die Seite auf allen Schulcomputern gesperrt, sagt Schulleiter Bernd Kokavecz. „In einem Brief an die Lehrer habe ich darum gebeten, dass sie das Thema im Unterricht problematisieren.“

Auch andere Schulen wehren sich gegen die Internet-Mobberei. Nach massiven Kommentaren auf „Isharegossip“ beschloss neben anderen Schulen auch die Schülervertretung des Pankower Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums, die Seite mit unnützen Inhalten aus Wikipedia zuzumüllen: Artikel über Gemüse statt Gossip, lange Matheformeln und Abkürzungserklärungen. „Das Ziel war es, die Lästerartikel nach unten zu verdrängen, was ganz gut geklappt hat“, sagt Schulsprecher Tobias Wöhner. Die Seite lasse nur 50 Einträge pro Schule zu, und vollgestopft mit blödsinnigen Inhalten sei sie völlig unübersichtlich. Parallel dazu seien jeweils zwei Schüler aus der Sekundarstufe durch die achten bis zehnten Klassen gezogen, hätten einen kurzen Film über Cybermobbing gezeigt, im Anschluss das Befinden der Schüler besprochen und dann auf das Thema „Isharegossip“ gelenkt. „Unser Hauptanliegen war dabei nicht nur die Aufklärung, wir wollten vor allem auch den Betroffenen den Rücken stärken und zeigen, dass nicht die ganze Schule über sie lacht“, sagt der 16-Jährige.

Was können Schüler gegen „Isharegossip“ tun? Darüber will nun auch die Berliner Anwaltschaft aufklären. „Es reicht nicht aus, die Seite auf den Index zu setzen und sie so schwerer auffindbar zu machen“, sagt der Vorsitzende des Berliner Anwaltsvereins, Ulrich Schellenberg. Betroffene Schüler, die sich nicht selbst zu helfen wissen, können in die Jugendberatungsstelle des Berliner Anwaltsvereins kommen, wo sie kostenlosen Rechtsrat erhalten. Zudem bietet die Stelle im Rahmen des Projektes „Anwälte gehen in die Schule“ auch entsprechende Beratung an Schulen an. Am Paulsen-Gymnasium in Steglitz hat Rechtsanwalt German von Blumenthal bereits eine solche Stunde durchgeführt. Eine Beratung mit Folgen: Gemeinsam mit der Schülervertretung berichtet ein ehemaliger „Isharegossip“-Mobber in den verschiedenen Klassen davon, dass er das Foto einer Klassenkameradin hochgeladen hat und wie er heute dazu steht.

„Es ist wichtig, über die Vorfälle im realen Leben zu reden und zu zeigen, dass Cybermobbing kein Spaß ist“, sagt Mai Riemer von der Humboldt-Oberschule. Die Schülervertretung hoffe darauf, dass möglichst viele das Boykottpapier unterschreiben und gemeinsam klarstellen, was sie im Flyer festgehalten haben: „Nämlich, dass wir Mitglieder einer Schule ohne Rassismus und mit Courage sind“, sagt Riemer.

Was die Schüler glauben, warum „Isharegossip“ vor allem an Gymnasien in Berlin auf so hohe Resonanz stößt? „Eigentlich sind wir gut erzogen und wissen, was sich gehört. Ich kann mich nicht erinnern, dass es hier je eine Schlägerei an der Schule gab. Aber ,Isharegossip‘ gibt nun jedem die Möglichkeit, mal den Teufel raushängen zu lassen“, sagt Wilke.

Unterdessen wurde das Opfer des brutalen Angriffs vom Sonnabend aus dem Krankenhaus entlassen. Wie berichtet, war der 17-Jährige von rund 20 Jugendlichen bewusstlos geprügelt worden, weil er seiner Freundin helfen wollte, die auf „Isharegossip“ beleidigt worden war. Doch anders als bei den üblichen, anonymen Kommentaren hatte sich in diesem Fall ein mehrtägiger Streit zwischen der Schülerin einer Sekundarschule und verschiedenen Mädchenparteien entwickelt. Die Täter konnten gefasst werden, bleiben aber bis zur Gerichtsverhandlung auf freiem Fuß. „Die Richter haben den Antrag auf Untersuchungshaft abgelehnt“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner.

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/schueler-sabotieren-internet-mobbingseite/3986644.html

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Toll – Fichtenberg-Gymnasium Berlin

Diese Hinweise wurden mir zugesandt. Die Aktion finde ich toll.

Cyber-Mobbing
Schüler wehren sich gegen Pöbeleien
Donnerstag, 24. März 2011 03:07 – Von J. Anker, C. Brüning, J. Wenzel, M. Wittge

Nach dem Überfall von 20 Jugendlichen auf einen 17-jährigen Schüler hat die erste Schule reagiert. Die Fichtenbergschule in Steglitz will sich mit dem Phänomen der Internet-Pöbeleien nicht abfinden und startete eine Gegenaktion. In der Eingangshalle der Schule zeigten die Schülervertreter Bent Neumann und Niklas Maamar am Mittwoch ihren Aufruf gegen Cyber-Mobbing.

eine klassentafelgroße Fläche, vollgeschrieben mit Namen von Schülern, die nicht einverstanden sind, dass Mitschüler von Mitschülern im Internet anonym fertiggemacht werden. „ihategossip“ steht in der Mitte der Tafel.

Mittlerweile interessieren sich auch andere Schulen für die Initiative der Schülervertreter. „Seit wir miteinander diskutiert haben, gibt es bei isharegossipkeine Mobbing-Einträge mehr von unseren Mitschülern“, sagt der 18-jährige Bent Neumann. „Wir rufen dazu auf, mit couragierten Einträgen auf die perverse Nutzung der Seite aufmerksam zu machen.“

Schuldirektor Rainer Leppin ist begeistert vom Projekt seiner Schüler. Er hat sie dabei unterstützt. „Uns ist von einigen Seiten vorgeworfen worden, wir würden die Internetseite mit unserer Initiative noch bekannter machen. Wir haben uns trotzdem dafür entschieden, sehr offensiv mit dem Thema umzugehen“, sagt er. „Bisher waren wir ja auch sehr erfolgreich.“
Opfer geht es besser

Dem Opfer des brutalen Überfalls vom Sonnabend geht es nach Polizeiangaben besser. Der 17-Jährige Bahadir D. ist am Dienstag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Allerdings befindet er sich weiterhin in ärztlicher Behandlung.

Unterdessen sucht die Polizei mit Hochdruck nach den übrigen Tätern. Sechs Tatverdächtige im Alter von 14 bis 18 Jahren waren bereits am Montag von der Polizei ermittelt und festgenommen worden. Dabei handelt es sich um drei Mädchen und drei Jungen, darunter einen 16-Jährigen, der der Polizei bereits als Intensivtäter bekannt ist. Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Polizei davon aus, dass die Mädchen an den Tritten und Schlägen auf den 17-jährigen Bahadir D. nicht beteiligt waren. Daher wurden sie aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Auch die drei männlichen Jugendlichen kamen frei, nachdem sie einem Haftrichter vorgeführt worden waren. Ob es sich bei den Tätern um Schüler der Carl-Bosch-Oberschule in Hermsdorf handelt, ist nach Polizeiangaben unklar.

Beim Umgang mit den Internet-Beleidigungen raten Experten zu Gelassenheit. Die Anonymität der Seiten sei allerdings ein Ansporn, die „Sau rauszulassen“, weiß Susanne Schumacher. Die Journalistin ist Mitinitiatorin der Stalking-Opferhilfe Berlin und berät auch den Bundestag. Ihr Verein hat immer öfter mit Opfern von Cyber-Stalking und -Mobbing zu tun. „Ich rate den Opfern dazu, offen mit dem Problem umzugehen“, sagt Schumacher. Auf jeden Fall müssten die Eltern und die Schulleitung informiert werden. „Je mehr Leute über einen Fall Bescheid wissen, desto größer ist die Hemmschwelle für die Täter weiterzumachen.“

Danach gelte es, die Quelle der Attacken möglichst zu ignorieren. „Opfer von Mobbing im Internet werden oft geradezu süchtig danach, permanent online zu sein und nachzuschauen, wer wieder was gepostet hat“, sagt Schumacher. Besser jedoch, als online einen Kleinkrieg mit den Hetzern anzufangen, sollten die Opfer versuchen, die entsprechenden Internetseiten zu meiden. „Frei nach dem Motto: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“, meint Schumacher. Sie plädiert für mehr Aufklärung im Umgang mit dem Internet – aber nicht nur an Schulen. „Auch Eltern müssen besser aufgeklärt werden.“

Obwohl der Server von isharegossip im Ausland steht – rechtliche Konsequenzen haben im Internet geäußerte Beleidigungen trotzdem. „Egal ob im Internet oder auf der Straße – wer ‚Schlampe‘ genannt wird, kann einen Strafantrag wegen Beleidigung stellen“, sagt Mareke Aden, Sprecherin des Bundesjustizministeriums. Gegen Lästereien im Internet könne man zudem zivilrechtliche Ansprüche geltend machen – vom Widerrufsanspruch bis zum Schmerzensgeld. Noch gravierendere Konsequenzen hätten Amoklauf-Drohungen. Für solche „Störungen des öffentlichen Friedens durch die Androhung von Straftaten“ sieht das Strafgesetzbuch eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren vor.
Juristisches Vorgehen

Allerdings ist das juristische Vorgehen schwer. „Ein grundsätzliches Verbot der vollständigen Seite ist schwer durchsetzbar, auch wenn es zu wiederholten Rechtsverletzungen kommt“, sagt der Berliner Medien- und Internetanwalt Helge Reich. Die Seite stelle nur ein Forum zur Verfügung und liefere die Inhalte nicht selbst, deswegen seien die Möglichkeiten begrenzt, dagegen vorzugehen. „Solange nicht konkrete Aufrufe zu Straftaten durch die Betreiber selbst stattfinden, dürfte eine strafrechtliche Verfolgung schwierig sein“, sagt Reich. Aber es könnten zivilrechtlich Unterlassungen und Geldentschädigungen gefordert werden. Nach Ansicht des Internet-Experten besteht die Möglichkeit, den Betreiber auf seine Prüfpflichten hinzuweisen. Wenn auf der Seite wiederholt Beleidigungen gegenüber anderen ausgesprochen würden, könne der Betreiber dazu verpflichtet werden, die Inhalte vorab zu prüfen.

Der Anwalt spricht sich außerdem für einen schnellen und effektiven Opferschutz aus. „Um diesen zu gewährleisten, muss sichergestellt sein, dass Unterlassungsansprüche möglichst schnell und rechtswirksam durchgesetzt werden können, um vor Mobbing und Beleidigungen zu schützen“, sagte Reich. Dafür stünden derzeit keine geeigneten Mittel zur Verfügung. „Ein Betroffener wird daher faktisch schutzlos gestellt, da er niemanden zur Verantwortung ziehen kann.“

Quelle: http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1586101/Schueler-wehren-sich-gegen-Poebeleien.html

Radiosendung:

http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/nahaufnahme/201103/155835.html

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Mobbing – Erfolgreich beenden

DGF – Deutsches GesundheitsFernsehen
Ausführliches Interview
mit Margit Ricarda Rolf

Mobbing-Zentrale

Teil 2 von 2:

Grundlagen des Mobbings

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i share gossip – 104.6 RTL

i share gossip – Radio-Interview mit
Margit Ricarda Rolf
Mobbing-Zentrale
104.6 RTL  vom 23.03.2011

 

Ein Apell an Eltern und Lehrer: redet mit euren Kindern und Schülern über IShareGossip und Cyber-Mobbing. Das ist nicht nur strafbar, sondern begründet auch Schadensersatzansprüche

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„Die Täter kommen ins Kinderzimmer“ – Spiegel

Mobbing im Internet
„Die Täter kommen ins Kinderzimmer“
Mobbing unter Schülern: Opfer hätten keine Lobby, kritisiert Catarina Katzer

Es ist ein Freifahrtschein für Beleidigungen der übelsten Art: Garantiert anonym können Schüler auf der Web-Seite iShareGossip lästern und pöbeln. Durch die Netzhetze werden Opfer bis ins Elternhaus verfolgt. Wie man sich wehren kann, erklärt Mobbing-Expertin Catarina Katzer im Interview.
Info
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SPIEGEL ONLINE: In Berlin wollte ein 17-Jähriger seiner Freundin helfen, weil sie im Internet gemobbt wurde. Dabei wurde er von 20 Jugendlichen zusammengeschlagen. Die anonyme, psychische Gewalt im Internet ist zur körperlichen Gewalt auf der Straße geworden. Ist damit eine neue Stufe von Cyber-Mobbing erreicht?

Catarina Katzer: Da ist etwas passiert, das Kollegen und ich schon länger befürchtet haben. Früher galt immer: Was im virtuellen Leben stattfindet, ist nicht real und hat wenig mit dem zu tun, was auf dem Schulhof passiert. Das stimmt aber oft nicht.

SPIEGEL ONLINE: Der aktuelle Berliner Fall ist also keine Ausnahme?

Katzer: Es ist sicher kein Einzelfall. Vielmehr ist es so, dass sich die virtuelle und die reale Gewalt vermischen. Die Anonymität im Netz enthemmt häufig Jugendliche, und sie haben oft nicht das Gefühl, etwas Böses zu tun, wenn sie andere beleidigen. Das kann sich hochschaukeln und auf der Straße entladen.

SPIEGEL ONLINE: Die Freundin des Opfers wurde auf der Web-Seite iShareGossip beleidigt. Die Web-Seite garantiert absolute Anonymität. Ein Freifahrtschein für Mobber?

Katzer: Das ist eine sehr bedenkliche Plattform. Sie unterstützt in hohem Maße aggressives Verhalten im Netz. Auch in sozialen Netzwerken wie SchülerVZ und Facebook kommt Cyber-Mobbing gehäuft vor. Aber durch eine Plattform, die ausdrücklich absolute Anonymität zusichert, sinkt die Hemmschwelle natürlich zusätzlich. Dadurch ist jeglicher Form von Gewalt im Netz Tür und Tor geöffnet, die auch ins reale Leben überschwappen kann.

SPIEGEL ONLINE: Was würden Sie dagegen tun?

Katzer: Es müsste rechtliche Möglichkeiten geben, dass solche Seiten gar nicht erst ins Netz kommen. Die Justiz hängt stark hinterher. Die müssen handeln.

SPIEGEL ONLINE: Wie unterscheidet sich Mobbing im Netz von dem auf dem Schulhof?

Katzer: Mobbing im Netz ist öffentlich. Es können nicht nur ein paar Leute auf dem Schulhof sehen, sondern Hunderttausende, auch Lehrer und Eltern. Das Mobbing stoppt im Prinzip nie. Was im Netz ist, bleibt drin, die Opfer haben keinen Schutzraum mehr. Früher gingen sie nach der Schule nach Hause und hatten dort ihre Ruhe. Durch Videos und Fotos im Netz kommen die Täter auch ins Kinderzimmer der Opfer.

SPIEGEL ONLINE: Gerade bei iShareGossip wissen Schüler oft nicht genau, wer hinter den Attacken steckt.

Katzer: Wenn sie wissen, wer der Täter ist, können sie wenigstens versuchen, ihm aus dem Weg zu gehen. Sie wissen auch, wer ihr Freund ist. Jetzt sitzen sie in der Klasse und fragen sich: Wer war das? Vielleicht mein Nebensitzer? Wenn dann jemand merkt, dass die eigene beste Freundin am Mobbing beteiligt ist, wird das Vertrauen in Freundschaft natürlich noch viel mehr erschüttert.

SPIEGEL ONLINE: Wie hat sich die Art zu mobben durch das Internet verändert?

Katzer: Im Netz gibt es fast schon eine Trophäenjagd: Wer findet die schlimmsten Fotos? Wer kann die brutalsten Videos machen? Wer hat das beste Nacktfoto? Die Täter wollen über Mobbing eine Anerkennung erfahren. Das Netz ist aber auch ein Ort, an dem sich Schüler wehren: Opfer aus der Schule werden manchmal zu Tätern im Netz. Oder Mitschüler, die sich in der Schule nicht trauen einzugreifen, wollen im Netz den Täter fertig machen.

SPIEGEL ONLINE: Gibt es ein typisches Mobbingopfer?

Katzer: Nein, aber es gibt bestimmte Risikofaktoren. Wir konnten feststellen, dass viele Cyber-Mobbingopfer und auch Schulopfer eher unbeliebt sind. Sie sind eher Außenseiter, eher schüchtern und unsicher. Ihre Eltern beschützen sie eher zu viel als zu wenig. Sie erlauben ihnen wenig und allein deswegen werden sie schon oft gemobbt.

SPIEGEL ONLINE: Und das gilt auch fürs Netz?

Katzer: Scheinbar fallen die Mobbingopfer aus der Schule auch im Netz auf. Sie sind auch dort eher zurückhaltend und vorsichtig. Wir untersuchen gerade: Wie verhalten sich diese Opfer im Netz? Sprechen sie viel über Probleme? Geben sie viel von sich Preis, so dass andere merken: Aha, das ist ja ein leichtes Opfer. Wir vermuten, das spielt eine Rolle.

SPIEGEL ONLINE: Vom Schulmobber zum Cyber-Mobber?

Katzer: Die Mehrheit der Täter mobbt in der Schule und im Netz. Etwa 20 Prozent der Täter mobben nur im Netz. Die Frage ist: Übertragen sie es irgendwann auf den Schulhof? Wir vermuten mittlerweile, dass Mobbing auch im Netz anfangen kann. Eher unauffällige Jugendliche nutzen das Netz, um mal eine andere Rolle auszuprobieren und böse aufzutreten. Da besteht die Gefahr, dass sie dieses Verhalten lernen und dann auch auf dem Schulhof ausprobieren. Das muss man in Zukunft berücksichtigen. Die ganzen Lernprozesse von Jugendlichen in der Pubertät werden über das Netz beeinflusst.

SPIEGEL ONLINE: Wie verbreitet ist Cyber-Mobbing?

Katzer: Da ist natürlich die Frage: Wo beginnt Cyber-Mobbing? Etwa 45 Prozent der Jugendlichen in Deutschland berichten davon, dass sie permanent im Chat gestört werden. Etwa 30 Prozent berichten von schwerwiegenden Fällen, dass beispielsweise Gerüchte verbreitet werden. Etwa fünf Prozent sagen, dass sie massiv bedroht wurden.

SPIEGEL ONLINE: Was können Schulen tun?

Katzer: Viele Schulen spielen solche Fälle runter. Das ist das Problem: Opfer haben keine Lobby. Häufig wird noch gesagt: Du bist ja auch mit dran Schuld. Was hast du denn gemacht? Schulen müssen Mobbing ernst nehmen und die Täter zur Verantwortung ziehen. Nicht der Täter muss in den Mittelpunkt gestellt werden, sondern das Opfer.

SPIEGEL ONLINE: Aber sollte ein ohnehin schon traumatisiertes Opfer auch noch in den Mittelpunkt gezerrt werden?

Katzer: So meine ich das nicht. Schüler müssen wissen, dass es eine Anlaufstelle gibt, wo sie ernst genommen werden. Es kann zum Thema der Schule gemacht werden. Alle Lehrer können in ihre Klassen gehen und sagen: An dieser Schule ist ein Fall von Mobbing passiert, das dulden wir nicht. Sie müssen mit ihren Schülern sprechen – schon in der Grundschule: Wie geht ihr miteinander um? Was richtet ihr mit Mobbing an? Bei dramatischen Fällen sollten Eltern auch die Polizei einschalten.

SPIEGEL ONLINE: Inzwischen fördern viele Schulen Medienkompetenz. Reicht das nicht?

Katzer: Da zeigen Lehrer ja eher, wie man eine Power-Point-Präsentation richtig erstellt und wie man Google richtig nutzt. Medienkompetenz bedeutet für mich, zu klären: Was macht das Netz mit uns? Was machen wir durch das Internet mit anderen? Denn das Internet ist ein soziales Medium und kein Datenaustauschprogramm. Das haben viele noch nicht begriffen.

Das Interview führte Frauke Lüpke-Narberhaus

Quelle: http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,752738,00.html

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Wir sind die Opfer des Psycho-Terrors an der Schule – Bild

24.03.2011 – 00:11 UHR
Von M. BECKER, A. Lier, F. THEN und S. TREISCH

Berlin-Reinickendorf – Geschockt hält Sharon (18) ihren Freund Bahadir (17) im Arm. Der Schüler aus Berlin wurde von 20 Schlägern bewusstlos geprügelt – weil er seine Freundin nach einer Mobbing-Attacke im Internet verteidigen wollte!

Bereits vor vier Wochen berichtete BILD mit „Berlins erstem Mobbing-Atlas“ über die fiese Hetz-Seite im Internet. Abgestellt wurde sie noch nicht. Und das sind einige der Schulen, an denen es am schlimmsten zugeht…
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Auf einer widerlichen Internetseite (BILD erwähnt den Namen nicht) hetzen seit Monaten Berliner Jugendliche über Mitschüler. Hunderttausendfach sind diese Einträge zu finden! Mit vollen Namen! Die Opfer werden traumatisiert – niemand kann etwas tun!

Auch Sharon wurde auf der Seite von ihrer Mitschülerin Leyla (17, Name geändert) mit Hass-Einträgen gemobbt. „Schlampe“ und „Hurentochter“ waren noch die harmlosesten Beschimpfungen. Sharon zu BILD: „Sie hat mir sogar mit Schlägen gedroht.“

Vor fünf Tagen wollte ihr Freund Bahadir den Streit schlichten, verabredete sich mit der Schreiberin am Gesundbrunnen-Center (Wedding). „Ich wollte die Sache beenden. Mit Worten, völlig ruhig. Doch dann kam alles anders“, sagt Bahadir.

Gegen 21 Uhr wartete Leyla mit 20 Freunden am U-Bahnhof Osloer Straße auf ihn. Der 17-Jährige: „Sie haben sofort mit Fäusten auf mich eingeschlagen, mich getreten.“

Erst als Bahadir bewusstlos wurde, ließen die Schläger von ihm ab. Er kam mit Schädelhirntrauma ins Krankenhaus. Eine Wunde in der Augenhöhle ließ sein Auge zuschwellen.

Nach dem Gewalt-Exzess ermittelte die Polizei sechs Jugendliche (14-18), die geschlagen und getreten haben sollen. Drei von ihnen kommen aus Wedding, wurden einem Haftrichter vorgeführt. Der Vorwurf: gefährliche Körperverletzung. Sie sind schon wieder auf freiem Fuß.

Einer der mutmaßlichen Täter (16) wird bei der Polizei als Intensivtäter geführt. Seine Familie wollte sich nicht zu den Vorwürfen gegen ihren Sohn äußern. Sein Bruder zu BILD: „Die Sache geht keinen etwas an!“

Die Internetseite selbst beschäftigt die Behörden schon länger. Seit Januar ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main wegen Beleidigung, Bedrohung und Volksverhetzung gegen die Betreiber der Seite.

Bisher konnten die Ermittler die Betreiber noch nicht fassen. Wenn sie bis heute keine Stellungnahme an die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien abgibt, kommt die Seite auf die Index-Liste. Die Schüler können die Seite aber weiterhin nutzen…

Bahadir und Sharon hilft das nicht! Sie trauen sich kaum noch aus ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung. Wenn es an der Tür klingelt, zucken sie zusammen…

Quelle: http://www.bild.de/BILD/regional/berlin/aktuell/2011/03/24/schueler-mobbing/opfer-des-psycho-terrors-an-der-schule.html

Kommentar:
DerArbeitskreis IShareGossip hilft Opfern ihre zivilrechtlichen Ansprüche gegen die Täter und die Betreiber der Seit IShareGossip.com geltend zu machen. Daher bitten wir Opfer sich bei uns zu melden. 040/219 83 289

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Wer schließt endlich diese Hass-Seite? – Berliner Kurier

„I share gossip“

Berlin Die Website „I share gossip“ sollte abgeschaltet werden, fordert Jürgen Gutheil von der Senats-Schulverwaltung in Reinickendorf. In das selbe Horn stößt Schulsenator Jürgen Zöllner (SPD), der für kommende Woche ein „Cybermobbing“-Krisentreffen mit Polizei, Psychologen und Schulleitern anberaumt hat. Er sagt: „Das Netz ist zu Recht kein rechtsfreier Raum. Wir gehen entschieden gegen Beleidigungen, Mobbing und Gewalt in der Schule vor.“

Das ist jedoch nicht so einfach: Laut jugendschutz.net hat der anonyme Betreiber eine Adresse in Lettland angegeben, Speicherplatz in den USA gemietet, so Referatsleiterin Katja Knierim.

Schulrat Gutheil sagt, man habe wegen zahlreicher Mobbingfälle Schulpsychologen eingeschaltet, um mit den Schülern über ihr Tun zu reden. Und ein Blick auf die Seite zeigt, dass auch an Gymnasien furchtbar über Mitschüler und Lehrer hergezogen wird.

Am Carl-von-Ossietzky-Gymnasium in Pankow hat die Schülervertretung nun Verantwortung übernommen und mit jeder Klasse über Cyber-Mobbing gesprochen. Dazu legten Schüler die betreffende Pöbel-Seite der eigenen Schule lahm: Mit langen, aus Wikipedia kopierten Texten zu Themen wie Islandponys und Gemüsezucht.

SAL

Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/berlin/341114.html

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Gewaltexzess nach Cybermobbing – Spiegel

Prügelei in Berlin

Von Julia Jüttner

Sie bepöbelten seine Freundin im Internet als „Schlampe“, mobbten sie – doch als ein 17-Jähriger die angeblichen Verfasser der Botschaften zur Rede stellte, schlugen sie und ihre Freunde zu. Ein Mob aus 20 Jugendlichen prügelte den Schüler krankenhausreif, er erlitt schwerste Kopfverletzungen.
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Berlin – „Eine der größten Bitches der Schule!!!!“ und „Rasier dich mal und wasche dich mehr, geh regelmäßig zur schule lerne Respeckt vor anderen zu haben.“ – Die Einträge auf einer Mobbing-Internetplattform* haben nur ein Ziel: beleidigen, bedrohen, diffamieren.

Hier wurde auch eine 18-jährige Schülerin der Carl-Bosch-Oberschule in Berlin-Hermsdorf auf übelste Weise bepöbelt und beschimpft. „Schlampe“ gehörte noch zu den harmloseren Bezeichnungen. Das habe ihr schwer zugesetzt, sagte ein Polizeisprecher. „Sie litt sehr darunter.“

Die Verfasser können auf solchen Seiten ungehindert Grenzen überschreiten, die Kränkungen erfolgen anonym. Doch die 18-Jährige ahnte aufgrund des Inhalts, dass sich hinter den Absendern Mitschülerinnen aus ihrer Klasse verbergen.

Ihr 17-jähriger Freund wollte am vergangenen Samstagabend auf einem Parkplatz in der Nähe des U-Bahnhofs Osloer Straße im Berliner Stadtteil Wedding den Konflikt zwischen den Mädchen schlichten. Er organisierte ein Treffen.

Als der Jugendliche gemeinsam mit seiner Freundin erschien, kam es nur kurz zu einem Gespräch, wie ein Polizeisprecher erklärte. „In Windeseile bekamen die Mädchen Unterstützung von 20 Jugendlichen, die dem Jungen deutlich zu verstehen gaben, er solle sich verziehen.“ Sie warfen dem Streitschlichter vor, er würde die Mädchen bedrohen.

Das junge Paar machte sich davon.

Auf dem Heimweg gegen 21 Uhr passierte der 17-Jährige erneut den U-Bahnhof Osloer Straße. Die Gruppe erwartete ihn offenbar schon: Die Mädchen und Jungen zerrten ihn mit Gewalt auf einen nahe gelegenen Parkplatz. Der Polizei zufolge sei der Junge „nicht mal zu Wort“ gekommen.

Dort schlugen und traten sie auf den Jungen ein – auch als er längst blutend am Boden lag. „Von Augenzeugen wissen wir, dass sie ihn so lange malträtierten, bis er bewusstlos war. Erst dann ließen sie von ihm ab“, so ein Polizeisprecher.

„Es geht ihm sehr schlecht“

Der 17-Jährige erlitt schwerste Kopfverletzungen, unter anderem ein Schädelhirntrauma und mehrere Hämatome. Er schwebe nicht in Lebensgefahr, sagte der Sprecher, „aber es gehe ihm sehr schlecht“. Er werde „längerfristig im Krankenhaus bleiben müssen“.

Die Täter entkamen zunächst unerkannt. Inzwischen konnten aber Tatverdächtige ermittelt werden. Vier Jungen und zwei Mädchen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren wurden festgenommen, drei von ihnen kamen kurz darauf wieder frei. Drei Jugendliche im Alter von 15, 16 und 17 Jahren werden noch am Dienstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Ihnen wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

„Bei ihnen handelt es sich im strafrechtlichen Sinne um Jugendliche, nicht um Heranwachsende“, betonte ein Ermittler. Möglicherweise kommen sie in Untersuchungshaft im Jugendgefängnis Plötzensee.

„Keiner der Tatverdächtigen gilt als Intensivtäter“, sagte eine Polizeisprecherin. Sowohl das Opfer als auch die Festgenommenen stammten aus Einwandererfamilien, die meisten von ihnen sind Türken und Libanesen. Das Kommissariat für Jugendgruppengewalt ermittele. „Für uns ist es deshalb ein besonderer Fall, weil die Auseinandersetzung virtuell begann und in der Realität derart eskaliert ist.“

„Es geht gezielt um Diffamierungen von Schutzlosen“

„Es war zu erwarten, dass so etwas passiert“, sagte Tobias Huch. Der Unternehmer hat eine Domain mit dem Namen der Mobbingseite registriert – seine Domain endet mit .de und leitetet derzeit auf Bild.de um, das Originalangebot endet mit .com. Huch will mit der Doppelgänger-Domain offenbar Nutzer abfangen, die das Internet nicht so ganz verstanden haben und das Verleumderportal suchen. Huch hat eine klare Meinung über das Angebot: „Es geht gezielt um Diffamierungen von schutzlosen Personen. Der Betreiber steht auf der gleichen Stufe wie ein Kinderschänder.“

Die Betreiber der Mobbing-Seite werben damit, dass die IP-Adressen der Nutzer nicht ermittelt werden und sie so anonym bleiben können. Gehostet wird die Seite in Schweden von dem Anbieter PRQ.se, der um Kunden mit diesem Versprechen wirbt: „Dank unserer Kundenpolitik müssen wir nicht einmal wissen, wer Sie sind und wenn wir es wissen, werden wir diese Information streng vertraulich behandeln.“

Die Domain wurde über das US-Unternehmen WhoisGuard registriert. Der Anbieter übernimmt die Registrierung für Kunden, die auf Vertraulichkeit bedacht sind. In den öffentlich einsehbaren Daten zu den über WhoisGuard registrierten Angeboten taucht nur der Name dieses Unternehmens auf, nicht der der tatsächlichen Auftraggeber.

„Wir sind auf einem guten Weg, die Zeit drängt“

Laut Huch steckt jemand dahinter, der „viel Aufwand betreibt, unerkannt zu bleiben“. Er selbst vermutet, dass es ein Deutscher ist. „Wir haben die ersten Einträge analysiert, vieles spricht dafür, dass der Betreiber in Berlin ansässig ist.“ Huch selbst war von der Schwester eines Opfers auf die Diffamierungsplattform aufmerksam gemacht worden: „Bislang hat kein Jugendamt reagiert, dabei könnten die veranlassen, dass die Seite zumindest bei Google rausfliegt, das würde immerhin den Zugang ein wenig erschweren.“

Es gibt bereits erste Anzeigen gegen die Seite, die eine auf Internetkriminalität spezialisierte Abteilung der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main sammelt. Die Plattform wird längst nicht nur von vielen Berliner Schülern genutzt. Sie hat ihr Angebot auf Schulen in allen Bundesländern ausgedehnt.

Schulen kämpfen seit längerem gegen Hetze im Internet. Amoklauf-Drohungen, die auf der Seite veröffentlicht wurden, führten erst kürzlich dazu, dass das Schadow-Gymnasium in Berlin-Zehlendorf zwei Tage lang geschlossen werden musste, wie die Polizei erklärte.

Das Drangsalieren und Verleumden im Internet wird als Cybermobbing bezeichnet. Besonders Kinder und Jugendliche, die viel Zeit im Netz verbringen, machen oft schlechte Erfahrungen. In einer repräsentativen Umfrage des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest sagten 15 Prozent der befragten jungen Leute zwischen 12 und 19 Jahren, dass im Netz schon falsche oder beleidigende Angaben über sie verbreitet wurden. Das war etwas mehr als im Vorjahr (14 Prozent). 23 Prozent (2009: 24 Prozent) haben erlebt, dass jemand „fertiggemacht“ wurde.

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,752572,00.html

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Nach Internet-Hetze bewusstlos geschlagen – der Tagesspiegel

Brutale Schülerattacke
Nach Internet-Hetze bewusstlos geschlagen

Update Ein 17-Jähriger ist am Sonnabend in Wedding von rund 20 Jugendlichen bewusstlos geprügelt worden, nachdem er seine Freundin verteidigen wollte. Gegen sie war zuvor auf der Internet-Mobbingseite „Isharegossip“ gehetzt worden.

Die Vorgeschichte: Gegen die 18-jährige Freundin des späteren Opfers war auf der Mobbingseite ein Hetzbeitrag veröffentlicht worden. Unter anderem war sie dort nach Tagesspiegel-Recherchen mit den Worten „Schlampe“ und „Hurentochter“ beleidigt worden. Zudem hieß es, sie habe ein Kind, das „leider eine Missgeburt ist“.

Die 18–Jährige besucht erst seit kurzem die Carl-Bosch-Oberschule in Hermsdorf. Zwar nutzen auch dort – im Vergleich – aber nur wenige Schüler das Mobbingangebot. Anders als bei den üblichen, anonymen Kommentaren, bei der sich die Autoren meist bedeckt zu einer Person äußern, hatte sich in diesem Fall ein mehrtägiger, dialogischer Streit zwischen verschiedenen Mädchenparteien entwickelt.

Möglicherweise handelt es sich um ehemalige Klassenkameradinnen der 18-Jährigen. Dabei wurden in mehreren Beiträgen die gleichen Namen genannt. Es wurden Verdächtigungen aber auch Drohungen ausgesprochen und Schläge angedroht: „Vor allem würde ich ab sofort auf deinen Arsch aufpassen, denn der ist ab jetzt in Gefahr – niemand redet über uns“, hieß es beispielsweise. Wer genau damit gemeint war, bleibt unklar.

Weil der Freund des 18–Jährigen Opfers zunehmend unter der Beleidigungen seiner Freundin gelitten habe, habe er in einem Streitgespräch zwischen den Schülerinnen vermitteln wollen, hieß es bei der Polizei. Bei dem Gespräch sollte der Konflikt geschlichtet werden. Doch das Gespräch scheiterte, da sich zu den mutmaßlichen Verursacherinnen der Internet-Einträge auch deren Freunde gesellten. Die jungen Männer unterstellten dem 17-Jährigen, dass er die Schulkameradinnen bedroht habe.

Daraufhin machte sich der 17-Jährige auf den Heimweg. Gegen 21 Uhr traf er auf dem U-Bahnhof Osloer Straße in Wedding auf die mittlerweile etwa 20 Personen große Gruppe der „Gegenseite“. Ohne große Vorwarnung zerrten sie ihn auf einen nahe gelegenen Parkplatz: Dort traten und schlugen die Angreifer auf ihn ein und attackierten ihn selbst dann noch, als er schon am Boden lag. Als die Täter endlich von ihm abließen, hatte er laut Polizei bereits das Bewusstsein verloren und lag nach Angaben von Zeugen „reglos auf dem Boden“. Im Krankenhaus wurden bei dem Schwerverletzten ein Schädelhirntrauma sowie mehrere Hämatome am Kopf diagnostiziert.

Die Polizei konnte sechs männliche und weibliche Jugendliche – alle arabischer und türkischer Herkunft – zwischen 14 und 18 Jahren als Tatverdächtige ermitteln. Sie wurden am Montag vorläufig festgenommen. Die drei jungen Männer sollen einem Haftrichter vorgeführt werden. Das zuständige Kommissariat für Jugendgruppengewalt ermittelt.

Er habe von dem Vorfall gehört, aber nichts von der Verbindung zu „Isharegossip“ gewusst, sagte der Schulleiter der Carl-Bosch-Oberschule Dietmar Weißleder. „Generell gibt es dort wenig Kommentare von unseren Schülern im Vergleich zu anderen Schulen.“ Zudem gehe der Freund des besagten Mädchens nicht auf die Schule. In Bezug auf den Umgang mit der Mobbingplattform rate die Schule ihren Schülern, sich durch die Kommentare nicht reizen zu lassen. Außerdem habe der Schulleiter sich bei der Polizei schon vor dem Fall bezüglich rechtlicher Schritte gegen den Betreiber der Seite erkundigt und habe erfahren, dass nicht viel gegen ihn gemacht werden könne. Generell wollten sie an der Schule jetzt aber keine Bedrohungsszenarien aufbauen und dem Thema „Isharegossip“ nicht zu viel Raum geben. „Ich finde es falsch, dass bei allen gesellschaftlichen Problemen immer die Schule verantwortlich gemacht wird“, sagte Weißleder.

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/nach-internet-hetze-bewusstlos-geschlagen/3976494.html

Kommentar:

Der Ansatz von Herrn Weißleder ist aus meiner Sicht falsch. Wenn 20 Schüler seiner Schule keine Hemmungen haben auf einen einzelnen am Boden liegenden Schüler einzuschlagen und einzutreten, muss sich der Schulleiter, unabhängig davon, ob er von einem Zusammenhang zu IShareGossip gewußt hat, fragen lassen, ob er dem Erziehungsauftrag vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft aus seinen Schülern zu machen, bisher gerecht geworden ist. Was für ein Umfeld führt dazu, dass Schüler ihre Beißhemmung dermaßen verlieren?

Andere Schulleiter sehen sich stärker in der Verantwortung und haben schnell reagiert auf IShareGossip und sind teilweise in großem Rahmen – mit Erfolg! – tätig geworden. An diesen wird sich auch Herr Weißleder messen lassen müssen, wenn die Einzelheiten des Vorfalles vor Gericht zur Sprache kommen.

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Das Gesetz fürs Netz – Tagesspiegel Berlin

Wie Berliner Schüler über das richtige Verhalten im Internet aufgeklärt werden – und was dafür noch getan werden könnte

„Ich habe alle eure Einträge gelesen“, sagt Lehrerin Sabine Rahn. Es wird still in der achten Klasse des Paulsen-Gymnasiums in Steglitz. Rahn spricht von Einträgen bei „Isharegossip“, der derzeit viel diskutierten Mobbingplattform im Netz. Fast alle ihrer 33 Schüler haben dort schon einmal einen Kommentar verfasst. Doch dass ihre Lehrerin dort mitliest und sie erfährt, wer wem angeblich „einen geblasen hat“ oder wer ein „hirnloser Wichser“ sein soll – daran haben sie nicht gedacht. Die meisten von ihnen sind bisher sorglos durchs Internet gesurft, haben Kommentare gepostet, Bilder hochgeladen und sie kommentiert.

Weil jedoch viele von ihnen von Recht und Gesetz im Netz keine Ahnung haben, hat ihre Lehrerin nun German von Blumenthal zu Besuch in ihre Klasse eingeladen. Er ist als ehrenamtlicher „Anwalt in der Schule“ unterwegs, um Schüler darüber zu informieren, welche Grenzen die Meinungsfreiheit im Netz hat. „Alles, was im Bad oder im Schlafzimmer passiert“, sagt von Blumenthal etwa, „gehört zur Intimsphäre. Die ist besonders geschützt.“

Das sachgerechte und altersgemäße Lernen mit Medien sieht der Rahmenlehrplan der Grund- und Oberschulen in Berlin und Brandenburg ausdrücklich vor. Doch gibt es in Berlin im Gegensatz zu Brandenburg keine Berater im Bereich Medienbildung. „Das heißt, die Lehrer sind selbst dafür verantwortlich, wie und ob sie Themen wie soziale Netzwerke, Cybermobbing, Urheberrechte, Datenschutz oder die richtige Quellenangabe im Unterricht thematisieren“, sagt Michael Retzlaff, Referatsleiter für Medienbildung am Landesinstitut für Schule und Medien (Lisum) Berlin-Brandenburg.

Zu unverbindlich, wie er findet.

Seit Jahren beschäftigt sich das Landesinstitut mit aktuellen Themen wie Cybermobbing. In diesem Jahr findet im Lisum die achte Sommerakademie für Eltern statt, in der auch das Thema „Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen – Chancen und Risiken“ bearbeitet wird. Zudem unterstützt das Landesinstitut Studien- und Projekttage oder den Aufbau von Netzwerken mit Polizei, Providern wie Schüler VZ und Elternmedienberatern „Auf dem Bildungsserver gibt es aktuelle Unterrichtsmaterialien mit praktischen Tipps und Hinweisen, von denen viele Lehrer nichts wissen“, so Retzlaff.

Derzeit bekomme das Lisum vermehrt Anfragen von Schulen, die um Hilfe bitten und sich in den nächsten Wochen mit dem Thema beschäftigen wollen. Dazu zählt beispielsweise die John-F.-Kennedy-Schule. Die Sekundarschule Gustav Heinemann hat für den 15. März einen Workshop-Tag für die Lehrer geplant. An der Privaten Kant-Schule in Steglitz sprachen Lehrer mit den Schülern, und am Humboldt-Gymnasium in Reinickendorf planen Schülervertreter einen Aufruf zum Boykott von „Isharegossip“. Zudem wird das Thema auf der Regionalkonferenz der Schulen in Steglitz und Zehlendorf besprochen.

Einen selbstverständlichen und kompetenten Umgang mit dem Netz, der Gefahren und Risiken aufgreift – das wünscht sich Retzlaff für den Unterricht. „Wenn es beispielsweise im Kunstunterricht um Digitalfotografie geht, dann kann gleich auch über Datenschutz und das Recht am eigenen Bild gesprochen werden.“ In Berlin sei der Bereich Medienbildung zwar kein einzelnes Fach, könne aber an viele Themen angedockt werden, sagt der Medienexperte.

Auch könnte gemeinsam mit den Schülern ein Regelwerk „Respekt im Netz“ entwickelt werden, das als verbindlich in der Schulordnung gelte. „Darin könnte das respektvolle Miteinander im Internet festgelegt und etwa verabredet werden, dass Hassplattformen wie ’Isharegossip’ nicht benutzt, sondern ignoriert werden“, sagt Retzlaff. Derartige Selbstverpflichtungen würden das Moralbewusstsein der Schüler befördern – und Schulen hätten bessere Handhabe, Verstöße zu ahnden.

Das Thema Mediennutzung sei eine gemeinsame Bildungs- und Erziehungsaufgabe von Schule und Elternhaus, sagt Retzlaff. Den Kindern müsse klargemacht werden, dass sie sich auch im Netz ab dem Alter von 14 Jahren strafbar machen können. Zugleich gebe es Möglichkeiten, sich zu wehren, Anzeige zu erstatten und Seitenbetreiber wie die von „Isharegossip“ aufzufordern, Kommentare zu löschen. Auch auf „Isharegossip“ zeigt sich, dass es Nutzer gibt, die sich über beleidigende Inhalte beschweren oder die versuchen, Inhalte zu löschen.

Die Gespräche in der achten Klasse am Paulsen Gymnasium haben Früchte getragen. Felix tut es heute leid, dass er ein Foto seiner Klassenkameradin Carolin auf „Isharegossip“ hochgeladen hat. „Ich wollte meine Freunde übertrumpfen“, sagt der Schüler. Mit Carolin hat er sich ausgesprochen. Ihr Foto ist nicht mehr im Netz zu finden, weil Felix es geschafft hat, es entfernen zu lassen. Gemeinsam mit der Schulleiterin berichtet er derzeit in verschiedenen Klassen von seiner Geschichte. Zudem verteilen die Schülervertreter Flugblätter, auf denen sie für ein Schulklima des gegenseitigen Vertrauens werben.

Von vielen Schülern ist mittlerweile zu hören, dass sie „Isharegossip“ „feige“ und „uncool“ finden. Eine Schülerin sagt: „Dass Herr von Blumenthal und unsere Lehrerin von Anzeigen und Strafen gesprochen haben, hat viele abgeschreckt. Nur noch die Allerdümmsten posten jetzt weiter.“

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/das-gesetz-fuers-netz/3974320.html

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Schüler nach Cyber-Mobbing zusammengeschlagen – Berliner Morgenpost

In Wedding ist ein Fall von Cyber-Mobbing in massive körperliche Gewalt umgeschlagen. Ein 17-Jähriger wollte eigentlich Internet-Hetze gegen seine Freundin beenden, traf sich mit den mutmaßlichen Absendern – und wurde bewusstlos geschlagen.

Die Berliner Polizei hat am Montagabend sechs Jugendliche festgenommen, die am einen 17-Jährigen nahe des U-Bahnhof Osloer Straße bewusstlos geschlagen haben sollen. Das Opfer wollte einen Fall von Cyber-Mobbing gegen seine Freundin klären. Die 18-Jährige besucht eine Sekundarschule in Reinickendorf und sieht sich seit längerer Zeit Hetze von Mitschülerinnen auf einer Internetplattform ausgesetzt.

Ihr 17-Jähriger Freund suchte am Sonnabend ein klärendes Gespräch mit den offenbar hinter den Attacken steckenden Schulkameradinnen. Das einberufene Schlichtungstreffen mit den Mädchen scheiterte aber als männliche Schüler dazu kamen. Sie unterstellten dem 17-Jährigen, ihre Freundinnen zu bedrohen. Er trat schließlich den Heimweg an.

Gegen 21 Uhr traf er am U-Bahnhof Osloer Straße erneut auf die mittlerweile auf rund 20 Jugendliche angewachsene Gruppe. Doch diesmal wollte niemand mehr reden. Die Jugendlichen zogen den 17-Jährigen auf einen nahegelegenen Parkplatz. Dort schlugen und traten sie ihn zusammen – und hörten nicht auf, als er bereist auf dem Boden lag. Plötzlich lag er reglos auf dem Boden, er hatte das Bewusstsein verloren.

Der 17-Jährige wurde in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht. Dort stellten Ärzte ein Schädelhirntrauma sowie mehrere Hämatome am Kopf fest und behandelten ihn weiter stationär.

Am Montag ermittelte die Polizei dann insgesamt sechs männliche und weibliche Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren als tatverdächtig. Sie wurden nach der Festnahme für das zuständige Kommissariat für Jugendgruppengewalt eingeliefert.

Hetze und Drohungen im Internet sind seit langem ein Problem für Berlins Schulen. Eine anonyme Amok-Drohung auf der Plattform „isharegossip“ hatte in der vergangenen Woche das Zehlendorfer Schadow-Gymnasium in Atem gehalten. Die Schule blieb zwei Tage geschlossen, die Drohung entpuppte sich aber als harmlos.BMO/ap

Quelle: http://www.morgenpost.de/berlin/article1583892/Cyber-Mobbing-Schueler-bewusstlos-gepruegelt.html

Kommentar:
Jugendliche überschätzen sich. Wir raten dringend davon ab Mobbing oder Cyber-Mobbing allein klären zu wollen. Hier sind Fachleute gefragt, die ggf. eine Mediation durchführen können. Junge Menschen haben in Sachen Konfliktmoderation zu wenig Lebenserfahrung. Der Fall zeigt wieder einmal, wie schnell Konflikte heute eskalieren.

Eine dringende bitte an betroffene Schüler: wendet euch an eure Eltern und Lehrer. Dringende Bitte an Lehrer: nehmen sie die Konflikte Ihrer Schüler enrst und bagatellisieren sie sie nicht. Schalten Sie professionelle Hilfe ein.

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ARD-Generalsekretärin klagt wegen Mobbings – Berliner Zeitung

Verena Wiedemann erhebt schwere Vorwürfe gegen Intendanten der ARD – Anwalt bietet Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses an
Christian Bommarius

Die Führungsebene der ARD wird von einer schweren arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzung erschüttert. Die Generalsekretärin der ARD, Verena Wiedemann, hat vor dem Arbeitsgericht Berlin unter anderem Klage auf Schadensersatz und Schmerzensgeld wegen massiven Mobbings durch Intendanten der ARD erhoben (Geschäftszeichen: 59 Ca 1881/11). Ihr Anwalt, Hans Georg Meier (Berlin), sagte gestern in der mündlichen Verhandlung vor der 59. Kammer, „Ausgrenzung, Diskriminierung und Missachtung“ seiner Mandantin seien derart massiv gewesen, dass Verena Wiedemann infolgedessen psychisch erkrankt sei und sich in medizinischer Behandlung befinde. Der Anwalt der ARD, Günter Schmitt-Rolfes (München) wies die Vorwürfe zurück und verwies darauf, dass die Intendanten bereit seien, das Arbeitsverhältnis mit Wiedemann fortzusetzen.

Das Generalsekretariat war im Jahr 2006, vor allem auf Initiative des damaligen WDR-Intendanten Fritz Pleitgen, in Berlin eingerichtet worden. Es soll den alle zwei Jahre wechselnden ARD-Vorsitz in der Geschäftsführung des Senderverbundes unterstützen. Auf der Web-Site „intern.ARD.de“ heißt es, die Generalsekretärin sei „mit verantwortlich für die strategische Positionierung der ARD, die Interessenvertretung nach außen und die Öffentlichkeitsarbeit“. Wiedemann wirft den Intendanten der ARD vor, ihr in den vergangenen Jahren vertragswidrig Aufgaben entzogen zu haben, unter anderem die Zuständigkeit für die Pressearbeit. Ihre zwei persönlichen Referenten seien eingespart und sie selbst zu wichtigen Sitzungen nicht eingeladen worden.

Rechtsanwalt Meier nannte unter anderem auch ein von Wiedemann angeregtes Gespräch mit der WDR-Intendantin Monika Piel über ihre Arbeitsbedingungen. Zwar sei es zu dem Treffen gekommen, Piel habe jedoch jegliche Unterhaltung über das Thema mit Wiedemann verweigert.

Hintergrund der Auseinandersetzung sei die Absicht der ARD, das Generalsekretariat wieder abzuschaffen, sagte Meier der Berliner Zeitung. In diesem Fall müsse Wiedemann jedoch freigestellt werden, und es würden Versorgungsbezüge für sie fällig, die die ARD nicht zahlen wolle. Deshalb habe sie beschlossen, das Sekretariat vorerst weiterzuführen und seine Mandatin derart zu mobben, dass sie von sich aus kündige. Ein weiteres Indiz für die wahren Absichten der Intendanten mit dem Generalsekretariat sei auch dessen beschlossener Umzug zum 1. Juli. Dann müsse das Generalsekretariat seine bevorzugte Lage am Schiffbauerdamm in unmittelbarer Nähe zur Hauptstadtpolitik aufgeben und in das Gebäude des RBB umziehen, in eine „Besenkammer“ (Meier). Der Anwalt kündigte an, der Prozess werde ein „Riesenverfahren“. Er beabsichtige, sämtliche Intendanten als Zeugen vor das Landgericht laden zu lassen.

Schmitt-Rolfes, der Anwalt der ARD, warf Wiedemann vor, sie akzeptiere nicht, dass das Generalsekretariat den ARD-Vorsitz lediglich „unterstütze“. Sie verlange im Grunde die Entmachtung der ARD-Intendanten. Dazu seien sie nicht nur nicht bereit, es sei auch gesetzlich ausgeschlossen. Dennoch böten sie an, das Arbeitsverhältnis mit Wiedemann fortzusetzen.

Allerdings wies der Vorsitzende Richter darauf hin, dass eine weitere Zusammenarbeit offensichtlich äußerst schwierig sei, wenn Verena Wiedemann infolge der bisherigen Zusammenarbeit psychisch erkrankt sei. Wann das Verfahren vor dem Arbeitsgericht fortgesetzt wird, ist offen. Schmitt-Rolfes bat das Gericht um mindestens zwei Monate Zeit, die er zur Erwiderung der 124Seiten umfassenden Klageschrift benötige. Dafür seien Treffen mit mehreren ARD-Intendanten erforderlich, was in kürzerer Zeit kaum zu schaffen sei. Das Gericht erklärte sich einverstanden.

Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0322/medien/0022/

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Berlins Schulen kämpfen gegen Internet-Mobbing – Berliner Morgenpost

Sonntag, 20. März 2011 09:20 – Von Florentine Anders und Birgit Haas

Schüler-Mobbing ist der Normalfall bei ishargossip, Amoklauf-Drohungen gegen Berliner Schulen gab es zuletzt mehrfach. Jetzt werden die Schulen aktiv – und die Justiz.

Nach wiederholten Amokdrohungen und schweren Mobbing-Vorfällen werden Schulen, Justiz, Polizei und Politik aktiv im Kampf gegen die anonyme Internetseite isharegossip, wo die Ankündigungen veröffentlicht worden waren. Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) warnte: „Wir gehen entschieden gegen Beleidigungen, Mobbing und Gewalt in der Schule vor. Mein guter Rat an jeden, der sich kommentierend und themengebend des Internets bedient: Jeder sollte damit rechnen, dass Straftaten von der Schule und der Polizei geahndet werden.“ Er betonte, dass das Netz kein rechtsfreier Raum sei.

Für Freitag hatte es auf der Website erneut eine Amokdrohung gegen ein Berliner Gymnasium gegeben. „Die Hälfte der Schüler kam am Freitag nicht zum Unterricht“, sagte Maria Meyer, Schulleiterin des Spandauer Hans-Carossa-Gymnasiums. Die Polizei hatte die am Mittwoch ins Netz gestellte Drohung zuvor als nicht ernst zu nehmend eingestuft. Dennoch werde nach dem Urheber gefahndet. „Wer im Internet einen Amoklauf androht, macht sich strafbar“, sagte ein Polizeisprecher. Solche Androhungen könnten hart bestraft werden und eine Schullaufbahn beenden. Bereits in der vergangenen Woche war am Schadow-Gymnasium in Zehlendorf der Unterricht wegen einer Amokdrohung auf der Internetseite aufgefallen. Besonders Schüler von Gymnasien und Privatschulen sind von dem Mobbing betroffen.

In der kommenden Woche will die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien die Internetseite bei den Suchmaschinen auf eine Indexliste setzen lassen. Dann würde die Seite unter anderem etwa bei Google nicht mehr angezeigt. „Anfang der Woche läuft die Frist zur Stellungnahme für den Betreiber aus, dann können wir aktiv werden“, sagte die Vorsitzende der Bundesprüfstelle, Elke Monssen-Engberding. Experten zufolge könnten so etwa 60 Prozent der Zugriffe vermieden werden. Den Antrag hatte das Bundesfamilienministerium gestellt.

Unterdessen ermittelt die Justiz mit Hochdruck gegen den Betreiber. Eine auf Internetkriminalität spezialisierte Abteilung in Frankfurt am Main bündelt die Anzeigen und leitet die Fahndung. Der Chef der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität, der Leitende Oberstaatsanwalt Günter Wittig, wollte zum aktuellen Stand allerdings keine Angaben machen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Jedem Mobbing-Opfer wird jedoch geraten, eine Anzeige gegen unbekannt bei der Polizei zu machen.

Inzwischen wehren sich auch viele Berliner Schulen in Eigenregie gegen das Online-Mobbing. Am Humboldt-Gymnasium in Reinickendorf wollen Schülervertreter einen Aufruf zum Boykott starten. „Da die Seite von der Aufmerksamkeit lebt, kann ihr nur durch völlige Ignoranz geschadet werden“, sagt Simon Hertling, ein Schülersprecher. Am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Prenzlauer Berg ist gemeinsam mit der Präventionsbeauftragten der Polizei eine Veranstaltungsreihe zum Thema Mobbing im Internet geplant. Auch das Arndt-Gymnasium in Dahlem geht gegen isharegossip vor. „Wir führen mit Eltern, Schülern und Lehrern gemeinsam eine Medienschulung durch, die sich mit dem Thema befasst“, sagte der stellvertretende Schulleiter Tilman Heinrich-Wedekind. Auch im Unterricht werde Aufklärung betrieben.

Quelle: http://www.morgenpost.de/berlin/article1581324/Berlins-Schulen-kaempfen-gegen-Internet-Mobbing.html

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„Amoklauf? Ernst oder Lüge?“ – Tagesspiegel Berlin

Update Nach einem angedrohten Amoklauf in einem Zehlendorfer Gymnasium bleibt die Schule geschlossen. Die Veröffentlichungsplattform der Drohung steht nun in der Kritik.

Isharegossip.com – so heißt die Internetseite, auf der am Sonntagabend die Androhung eines Amoklaufs im Zehlendorfer Schadow-Gymnasium veröffentlicht wurde. Dort zu finden ist die Drohung mittlerweile nicht mehr, dafür tauschen sich die Schüler des Gymnasiums, das am Dienstag geschlossen blieb, dort über die Drohung aus. Eine wirkliche Diskussion kommt jedoch nicht zustande. Vielmehr muss man zwischen Fragen, wie der heißeste Junge in der 10. Klasse heiße oder wer die größte Schlampe der Schule sei, bisher noch nach Kommentaren zum angeblichen Amoklauf suchen.

Auf die Frage „Ernst oder Lüge?“ antworten drei Schüler belustigt und wie selbstverständlich mit „Lüge“.

Ähnlich verhält es sich mit den Kommentaren zu der Meldung über den Schulausfall, den ein User erst heute Morgen um 6:50 Uhr gepostet hatte. Hier wird deutlich, dass die Schüler eher erfreut als beängstigt sind und dem Androher des Amoklaufs sogar noch für ihre zwei schulfreien Tage danken. Ein offensichtlich für seine humoristischen Beiträge bekannter Userder sich selbst Bernd nennt, dichtete gestern Abend gegen 22 Uhr in Anlehnung an einen Song der Band „Hasenscheiße“ belustigt „Ich hab ne Uzi um, ich bring die Freunde um…“ und erntete dafür Beifall, aber auch den genervten Rat, sich psychisch behandeln zu lassen, ebenso wie die Androhung von Prügel. Damit, dass gerade dieser lyrische Erguss von der Schulleitung des Schadow-Gymnasiums als Verschärfung der Drohung gewertet wird, hatte er wohl nicht gerechnet.

Generell fällt auf, dass die Seite zwar gut frequentiert ist, unter den regelmäßigen Besuchern herrscht aber ein ausgeglichenes Verhältnis von aktiven „Gossipverbreitern“ und kritischen Usern, die die Seite als sinnlos und deren Nutzer als „hobbylos“ bezeichnen. Ernstgenommen wird die Amokdrohung generell nicht. Die Kritiker der Seite machen die Gossipplattform aber dafür verantwortlich, dass sich so etwas überhaupt verbreiten kann.

Nebeneffekt der Amokdrohung: Zunächst teilte ein Administrator der Seite, die seit Monaten wegen systematischen Mobbings in der Kritik steht, am Montagmittag mit, die Seite werde ab nächsten Montag offline gehen. Weiterhin überzeugt von dem Konzept von isharegossip.com scheint er trotzdem, wie seine trotzige Verabschiedung „Habt ihr toll gemacht!“ zeigt. Diese Meldung wurde mittlerweile von einem weiteren Administrator dementiert.

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/amoklauf-ernst-oder-luege/3951816.html

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Amok-Drohung: Schule kehrt zur Normalität zurück – Berliner Morgenpost

Donnerstag, 17. März 2011 02:38

Für das Zehlendorfer Schadow-Gymnasium war der Mittwoch wieder ein fast normaler Schultag. Nachdem die Schüler am Montag und Dienstag aus Angst vor einem Amoklauf zu Hause blieben, waren gestern die Klassenräume wieder voll.

Eine anonyme Amok-Androhung auf der Internetseite “ isharegossip.com “ hatte zu Beginn der Woche für große Verunsicherung unter Schülern, Eltern und Lehrern gesorgt. Am Mittwoch hat der Schultag deshalb mit einer Aussprache zum Thema in der Aula begonnen. „Wir haben die Jahrgänge einzeln in der Aula versammelt und dort die Schüler über die Internetseite und über die Einschätzungen der Polizei genau informiert“, sagt Schulleiter Harald Mier. Vor allem aber hätten die Schüler alle Fragen stellen können, die sie in den letzten Tagen bewegten. Die Polizei hatte die wiederholte Amok-Drohung als nicht ernsthaft eingestuft.

Schon am Tag zuvor war das Lehrerkollegium zusammengekommen, um über den weiteren Umgang mit dem Thema der Amokdrohung zu beraten. Gestern Nachmittag und Abend tagten dann die Schulkonferenz und die Gesamtelternvertretung. Eine Psychologin und ein Vertreter der Polizei waren vor Ort, um Fragen zu beantworten. Das Schadow-Gymnasium war nicht die erste Schule, die mit einer Amokdrohung im Internet umgehen musste. Mehrfach hat es in den vergangenen Monaten Ankündigungen von Gewalttaten in Schulen gegeben. So beispielweise auch an der Alfred-Nobel-Sekundarschule in Neukölln. Allerdings hatte sich hier der Urheber der Amokdrohung selbst gestellt, so dass es relativ schnell zur Entwarnung kommen konnte.

Die Bildungsverwaltung hatte im vergangenen Jahr verstärkt Schulungen zum Verhalten im Falle eines Amoklaufs für Lehrer durchgeführt. An 80 Prozent der Schulen wurden bereits spezielle Alarmanlagen eingebaut. Bei Gefahr eines Amoklaufs ertönt ein langanhaltendes Dauersignal. Der Notfallplan sieht vor, dass dann alle Türen verschlossen und verbarrikadiert werden müssen.flo

Quelle: http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1578152/Amok-Drohung-Schule-kehrt-zur-Normalitaet-zurueck.html

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Boykottiert IShareGossip – Video einer Schülerin

Eine Schülerin ruft zum Boykott von IShareGossip auf. Ich finde es gut, wenn Schüler aktiv werden und Stellung beziehen. Elf Fernsehsender haben hier inzwischen angefragt. Sie suchen Opfer dieser Seite, die ich im Moment bnicht bieten kann und will.
Stattdessen würde ich den Sendern gern junge Leute bieten, die sich ausdrücklich gegen IShareGossip aussprechen und aktiv werden.
Meldet euch bei mir, wenn ihr für eine Sendung zur Verfügung steht.

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IShareGossip – was für eine Heuchelei!

Im Blog war folgender Beitrag zu lesen:

Zitat:

„Hallo Leute,

in letzter Zeit höre ich immer wieder die Behauptung das iShareGossip-Team würde kritische Beiträge zensieren. Das stimmt nicht.
Seit der Übernahme durch die Jufax Intertainment wird kein einziger Beitrag oder Kommentar durch die Administratoren moderiert.

Daher liegt es nicht in unserer Hand ob Kritik gegen uns gelöscht wird oder nicht. Wir kontrollieren nur die Moderatoren, welche letztlich für das freischalten oder nicht-freischalten Verantwortlich sind.

In letzter Zeit mussten wir mit Erschrecken wahrnehmen, dass diverse Amokdrohungen veröffentlicht wurden. Bitte meldet solche Beiträge/Kommentare an unser Team abuse@isharegossip.com

Maris“

Zitat Ende

Hier versuchen sich die Betreiber, die Admins, gerade aus der Verantwortung zu stehlen. Aber so funktioniert Haftung nicht. Die Moderatoren sind lediglich Erfüllungsgehilfen und natürlich müssen sich die Betreiber alles, was auf ihren Seiten gepostet wird anrechnen lassen. Richter Schulz von der Pressekammer Hamburg geht ja sogar so weit, dass der allgemeine Haftungsausschluss für verlinkte Seiten im Impressum rechtsunwirksam ist und der Betreiber eines Internetforums sich von jedem einzelnen link ausdrücklich distanzieren muss. Ein Irrsinn, wenn man darüber nachdenkt und praktisch nicht durchführbar. Aber wir haben dazu bisher keine übergeordnete Rechtssprechung. Richter Schulz behauptet, Webseitenbetreiber würden sich sämtlich Inhalte auf ihrer Seite zu Eigen machen, auch die Meinungen der User, wenn sie sich nicht von jedem Post ausdrücklich einzeln distanzieren.

Wenn das für mich im Rechtsstreit gegen die Gewerkschaft Nahrungsmittel und Gaststätten NGG gilt, dann gilt das auch für jeden anderen Webseitenbetreiber, also auch für IShareGossip. Auch die Amokdrohungen haben sich die Betreiber von IShareGossip zu Eigen gemacht und haften für sämtliche Folgen. Und sollte der Provider die Namen der Seitenbetreiber nicht herausgeben wollen, dann haftet er selbst. Postings „mit Erschrecken wahrzunehmen“ entbindet die Betreiber von IShareGossip ganz sicher nicht von ihrer Haftung. Ich kann den Betreibern von IShareGossip nur dringend raten, sich endlich einen Fachanwalt für IP-Recht zur Beratung zu holen.

Den Moderatoren von IShareGossip möchte ich diesen Rat übrigens auch geben. Denn, wenn die Admins die Haftung jetzt auf euch schieben wollen und sich aus ihrer Verantwortung stehlen wollen, dann habt ihr allen Grund darüber nachzudenken, ob ihr euch eure Zukunft mit einem Riesenschuldenberg verbauen wollt. Die Betreiber von IShareGossip mit ihren Moderatoren bilden aus meiner Sicht eine kriminelle Vereinigung und juristisch eine BGB-Gesellschaft, mit der Folge, dass jeder von euch für die gesamte Schuld haftet.

Beschäftigt euch mal mit dem Haftungsrecht und lasst euch anwaltlich beraten.

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Hilfe für Opfer von IShareGossip

Nach Rücksprache mit unserem Juristischen Fachausschuss nehme ich jetzt alle Fälle von Cyber-Mobbing, Beleidigung, sexueller Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung hier im Arbeitskreis IShareGossip auf. Je nach Schwere der Straftat kommen Schadensersatzansprüche für die Betroffenen zwischen € 10.000 und € 70.000 infrage, die es durchzusetzen gilt.

Wichtig:

1. Beweise sichern durch einen Screenshot
2. Betreiber zur Löschung der Beiträge auffordern unter abuse@isharegossip.com
3. Notieren wann genau die Beiträge gelöscht wurden (dann läuft die Frist)
4. Sreenshot zur Mobbing-Zentrale schicken mit Kontaktdaten des Betroffenen und der Erziehungsberechtigten
5. Vollmacht zurückschicken
6. Vordrucke und Vollmacht unserer Anwälte ausfüllen und zurückschicken

Bei dieser Vorgehensweise geht es ausdrücklich um Zivilrecht. Unabhängig davon sollte in jedem Fall Strafantrag gestellt werden. Auch dabei helfen wir natürlich gern.

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IShareGossip unter Druck

Isharegossip.com garantiert ihren Benutzern absolute Anonymität. Dies nutzen Schüler für Mobbing und um Gerüchte zu verbreiten. Nun wurde dort eine Amokdrohung veröffentlicht.

Noch mehr als ohnehin schon steht die Gerüchteplattform isharegossip.com nun unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass die Amokdrohung für das Zehlendorfer Schadow-Gymnasium dort veröffentlicht wurde. Schon seit Monaten sieht sich die Website harscher Kritik ausgesetzt.

Die Seite garantiert ihren Benutzern absolute Anonymität und ermutigt sie, Gerüchte aus ihrer jeweiligen Schule zu verbreiten. Durch eine genaue Aufschlüsselung nach Bundesländern und Landkreisen kann dort jeder seine Schule finden und, sollte sie noch nicht im System erfasst sein, die Administratoren der Seite darauf hinweisen, sie aufzunehmen. Die dort stattfindenden Diskussionen bewegen sich zumeist auf einem sehr niedrigen Niveau und arten an vielen Stellen zu gezieltem Mobbing bestimmter Schüler aus, da die Denunzianten sich durch die Anonymität der Seite sicher fühlen.

So sah sich auch der Nutzer von isharegossip.com geschützt, der am Sonntagabend einen Amoklauf am Schadow-Gymnasium in Zehlendorf ankündigte. Mittlerweile findet man diese Nachricht dort nicht mehr, jedoch verbreitete sie sich im Laufe des Sonntagabends in rasanter Geschwindigkeit: über die Seite führte der Weg direkt zu Facebook.
Mehr zum Thema

Hier warnten die Schüler des Schadow-Gymnasiums ihre Mitschüler ausdrücklich davor, am nächsten Tag in die Schule zu gehen. Diese Warnungen scheinen gewirkt zu haben: am Montagmorgen fanden sich nur knappe 10% der Schüler zum Unterricht ein, und auch die Entwarnung der polizeilichen Ermittler im Laufe des Vormittags schaffte es nicht, die Angst der Schüler einzudämmen. Das Vertrauen in die Gemeinschaft des sozialen Netzwerks wiegt offensichtlich schwerer als die Aussagen der Polizei.

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/medien/digitale-welt/isharegossip-com-unter-druck/3953968.html

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Nach Amokdrohung im Internet fällt die Schule aus – Tagesspiegel

Polizeieinsatz in Zehlendorf

Update Ausnahmezustand am Schadow-Gymnasium: Wegen eines im Internet angedrohten Amoklaufs gab es zwei Tage lang keinen Unterricht. Die Polizei sucht den Täter.

Leere Gänge, verlassene Klassenzimmer und ein verwaister Schulhof: Das Zehlendorfer Schadow-Gymnasium befand sich am Montag und Dienstag im Ausnahmezustand. Wo sonst 950 Schüler und 75 Lehrer ein- und ausgehen, herrschte zwei Tage lang gespenstische Stille, nachdem im Internet mit einem Amoklauf gedroht worden war. Am Mittwoch wollte die Schule versuchen, wieder den regulären Betrieb aufzunehmen. Unterdessen gab es eine weitere Amokdrohung am Weißenseer Primo-Levi-Gymnasium, die allerdings wesentlich harmloser formuliert war als die Zehlendorfer. Beide Drohungen waren auf der umstrittenen Internetseite iShareGossip.com zu lesen.

Mit der Ruhe am angesehenen altsprachlichen Schadow-Gymnasium war es bereits am Sonntagabend vorbei, als Schüler gegen 19 Uhr folgenden Eintrag fanden: „Ich werde am 14.3. oder 15.3. einen Amoklauf an der Schadow-Schule begehen.

Dies ist definitiv kein Scherz oder eine leere Drohung, meine Handlung ist symbolisch und der Hass gilt der Schule. Ich bin keinesfalls gewillt, jemanden umzubringen, also bringt Euch in Sicherheit“, hieß es da. Kaum war diese Botschaft ins Netz gestellt, da hatte das Bedrohungsszenarium über das soziale Netzwerk Facebook die gesamte Schülerschaft erreicht. In der Folge kam am Montag nur etwa jeder zehnte Schüler zur Schule, sodass kein Unterricht stattfinden konnte.

Da die Polizei die Drohung als nicht ernsthaft einstufte, sollte am Dienstag wieder der normale Schulbetrieb losgehen. Allerdings tauchte am Montagabend ein erneuter Eintrag bei iShareGossip.com auf. Diesmal war die Wortwahl völlig anders, so dass Polizei und Schule eine identische Urheberschaft bezweifeln: „Ich bring die Uzi mit, ich bring die Freunde um, ich bin der Bernd und geh’ jetzt grilln, Mit ’ner Granate in der Kralle lock’ ich alle in die Falle, Lehrer und Freunde grilln ist alles, was ich will“, hieß es da.

Die Polizei stufte auch diesen Eintrag als nicht ernsthaft ein – doch kam diese Einschätzung Dienstag früh um 7.15 Uhr. „Solange konnte ich nicht warten“, sagt Schulleiter Harald Mier. Um kein Risiko einzugehen, hatte er schon vorher über die Gesamtelternvertretung verbreiten lassen, dass kein Unterricht stattfindet.
„Der Schulleiter hat vorbildlich gehandelt,“ betonte die Sprecherin der Bildungsverwaltung, Beate Stoffers. Auch dass er den schulpsychologischen Dienst und die Polizei eingeschaltet habe, entspreche dem Notfallplan. Laut Stoffers gab es dieses Schuljahr bereits 33 Amokdrohungen an Schulen. In der Folge des Amoklaufs von Winnenden 2009 hatte sich die Zahl der Drohungen von 46 im Jahr zuvor auf 63 im Schuljahr 2009/2010 gesteigert. Auch aktuell lägen wieder einige Drohungen auf dem Tisch, so Stoffers. Meist werden sie allerdings als harmlos eingestuft, so dass kein Unterricht ausfällt – wie im jüngsten Fall des Weißenseer Primo-Levi- Gymnasiums, wie Schulleiter Jürgen Kausche auf Anfrage bestätigte.

Auch Harald Mier hatte sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, ob seine Schüler zu Hause bleiben sollten. „Ich hätte mir gewünscht, dass die Polizei mir schriftlich bestätigt, dass keine Gefahrensituation vorliegt“, sagte Mier am Dienstag. „Denn das hätte die Eltern beruhigt“. Die Polizei wollte dieser Bitte aber nicht Folge leisten und verwies auf die ausführlichen Gespräche, die es mit der Schule gegeben habe. Am Mittwochmorgen wollte sie in der Schule Präsenz zeigen, um noch vorhandenen Sorgen und Ängsten zu begegnen. Im Übrigen bestätigte die Polizei, dass Ermittlungsverfahren laufen. Ein Sprecher sagte, es sei „Quatsch“, wenn die Betreiber der Internetseite iShareGossip.com behaupteten, dass die Nutzer der Seite anonym bleiben könnten. Es gebe sehr wohl Wege, die Urheber von Einträgen zu finden. Da der Server der Seite im Ausland stehe, sei dies aber schwierig.

Wie berichtet, spielt die Seite eine führende Rolle beim sogenannten Cybermobbing, also der Verunglimpfung und Diffamierung von Schülern und Lehrern. Durch eine Aufschlüsselung nach Landkreisen kann dort jeder seine Schule finden oder als registriertes Mitglied über die Administratoren selbst eine Schule einstellen

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-amokdrohung-im-internet-faellt-die-schule-aus/3951588.html

Kommentar: Spätestens jetzt sollten sich die Betreiber von IShareGossip ernsthafte Gedanken über die Kosten machen, die hier durch Polizeieinsätze entstehen. Wir sammeln weiter im Arbeitskreis Einzelfälle, die Schadensersatzansprüche geltend machen wollen. Dabei prüfen unsere Anwälte gerade die Schadenshöhe pro Einzelfall. Insbesondere bei sexuellen Beleidigungen gehen wir hier inzwischen von € 50.000 bis 70.000 aus. Erste Betroffene sind bereit diesen Weg neben der Strafanzeige zu gehen. Rechnet man jetzt diese Polizeieinsätze dazu, dann liegen wir insgesamt im Millionenbereich. Ein teurer „Spaß“ dafür mit aller Gewalt eine Webseite zu betreiben, die inzwischen als verfassungsfeindlich gilt. In einem Fall konnten jetzt drei Poster ermittelt werden, die ebenfalls auf Schadensersatz verklagt werden.

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Eine Internet-Plattform für Mobbing und Drohungen – Berliner Morgenpost

Dienstag, 15. März 2011 02:12 – Von Florentine Anders und Regina Köhler

Mit absoluter Anonymität wirbt die Internettplattform www.isharegossip.com (auf Deutsch: Ich teile Klatsch und Tratsch) und lädt so zum Lästern über Mitschüler ein. Eine Registrierung ist nicht nötig, um einen Eintrag abzusetzen.

Der Server befindet sich außerhalb Deutschlands. In den vergangenen Monaten hat die Internetseite bereits an vielen Schulen zu Diskussionen über das Phänomen Cyber-Mobbing geführt. Zahlreiche Anzeigen gegen Unbekannt sind bereits bei der Staatsanwaltschaft eingegangen, doch bisher ist es nicht gelungen, die Internetseite zu sperren.

Vorläufiger Höhepunkt des Netzterrors war die Amokandrohung für das Schadow-Gymnasium, die am Sonntag über das Portal verbreitet wurde. Aus pubertären Beschimpfungen wurde plötzlich eine unkalkulierbare Bedrohung für viele Schüler. Einige fanden den Eintrag lustig, andere reagierten erschrocken. Um 20.50 Uhr schrieb ein Schüler, dass er eine Mitteilung über den angekündigten Amoklauf an die Polizei geschickt habe. Dann diskutierten die Jugendlichen darüber, ob sie am nächsten Tag in die Schule gehen sollten oder nicht.

Die Besonderheit: Auf dieser Internetseite haben leistungsorientierte Gymnasien und Privatschulen die meisten Einträge. Schulen wie die Sophie-Scholl-Sekundarschule, das John-Lennon-Gymnasium, das Canisius-Kolleg Berlin, das Rosa-Luxemburg-Gymnasium oder das Gymnasium zum Grauen Kloster gehören zu den rund 100 Bildungseinrichtungen Berlins, deren Schüler sich auf der genannten Internetseite zu Wort melden.

Herbert Scheithauer vom Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie der Freien Universität Berlin sagt, dass Cyber-Mobbing eine spezielle Form von Gewalt ist, die alle Schulformen und Schüler betrifft. „Das Perfide daran ist, dass jeder rund um die Uhr betroffen sein kann und nicht weiß, wer die Informationen über ihn ins Netz gestellt hat.“ Cyber-Mobbing finde vor allem in Schulklassen statt, in denen ein schlechtes Klima herrscht, so Scheithauer, unabhängig davon, um welche Schule es sich handele. Es sei deshalb wichtig, über diese Form von Mobbing aufzuklären.

Zur Unterstützung der Schulen haben Scheithauer und sein Team im vergangenen Jahr das Programm „Medienhelden“ entwickelt, das Schüler für den Umgang mit den neuen Medien fit machen soll. „Es geht dabei auch um Zivilcourage und soziale Kompetenz“, so der Psychologe. Seit Beginn dieses Schuljahres sind seine Mitarbeiter sowie entsprechend ausgebildete Lehrer dabei, das Programm an verschiedenen Berliner Schulen zu installieren. Auch die Langzeitwirkung von „Medienhelden“ wollen sie untersuchen. Bisher sind etwa 800 Schüler im Alter von 13 bis 17 Jahren einbezogen. Ein- bis zweimal wöchentlich lernen sie, mit den neuen Medien umzugehen und soziale Netzwerke wie Facebook, schülerVZ oder myspace sinnvoll zu nutzen.

FU-Wissenschaftler Scheithauer plädiert dafür, die Schüler nicht nur über die technische Seite des Internets, sondern viel stärker auch über psychologisch-soziale Auswirkungen von Internetauftritten aufzuklären. Dafür biete sich jedes Fach an, vor allem aber der Ethikunterricht. Eltern rät er, sich eingehend darüber zu informieren, wie das Internet funktioniert und offen mit ihren Kindern darüber zu sprechen. „Vielen ist gar nicht bewusst, welche Auswirkungen Cyber-Mobbing auf die Opfern hat, welche Narben es hinterlassen kann“, sagt er.

Am Diesterweg-Gymnasium in Mitte hat Schulleiterin Brigitte Burchardt mit ihren Schüler erst kürzlich über diese Auswirkungen gesprochen. „Betroffen sind vor allem die Schüler der achten und neunten Klassen“, sagt sie. Schüler der Oberstufe hätten deshalb vor, mit ihren jüngeren Mitschülern über das Thema zu reden. „Die Schüler müssen begreifen, dass das kein Scherz mehr ist und derartige Beleidigungen kaum zurückgenommen werden können, wenn sie einmal im Netz stehen.“ Burchardt hat ihren Schülern außerdem strafrechtliche Konsequenzen angekündigt. Auch Rechtsanwältin Simone Pietsch rät Betroffenen, Cyber-Mobbing unbedingt anzuzeigen. „Ich halte die Internetseite ‚isharegossip.com‘ für verfassungswidrig“, sagt sie.

Quelle: http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1575609/Eine-Internet-Plattform-fuer-Mobbing-und-Drohungen.html

Kommentar: Wir haben den Arbeitskreis IShareGossip gegründet und helfen Betroffenen ganz konkret. Ich begrüße es, dass sich immer mehr Schulen, Eltern und Sozialpädagogen engagieren. Auch ich halte IShareGossip für eine kriminelle Vereinigung und damit für verfassungswidrig.

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