Dennoch kein Anti-Mobbing-Gesetz Moderne Arbeitswelt führt zu Massenproblem Mobbing
Mobbing ist in Deutschland ein Massenproblem: Über 800 000 Arbeitnehmer leiden derzeit darunter, wie die erste repräsentative Studie zum Thema Mobbing ergab, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Hochgerechnet auf die Lebensarbeitszeit werde jeder Neunte einmal in seinem Berufsleben Mobbing-Opfer, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, Ulrike Mascher (SPD). Nach Ansicht von Experten begünstigen die härteren Arbeitsbedingungen das Phänomen des Mobbings.
Besonders gefährdet sind laut Studie Beschäftigte in sozialen Berufen, wie Sozialarbeiter oder Erzieher, gefolgt vom Verkaufspersonal. In etwas mehr als 50 Prozent der Fälle mobben ausschließlich Vorgesetzte oder sind daran beteiligt. Frauen haben im Vergleich zu Männern ein fünfundsiebzig Prozent höheres Mobbing-Risiko. Die am stärksten betroffen Altersgruppe sind die unter 25-jährigen, gefolgt von den über 55-jährigen Mitarbeitern. Die Mobbing-Studie wurde von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erstellt.
Mit einer Mobbing-Quote von derzeit 2,7 Prozent liegt Deutschland im Mittelfeld der europäischen Staaten. Die Quote zeigt das Verhältnis der gemobbten Mitarbeiter zur Gesamtzahl der Erwerbstätigen. Mascher unterstrich, dass „Mobbing kein betrieblicher Einzelfall, sondern ein volkswirtschaftliches Problem“ darstelle. Dennoch sieht die SPD-Politikerin keinen Bedarf für ein Anti-Mobbing-Gesetz, wie es beispielsweise in Schweden und Frankreich verabschiedet worden ist. Die rechtlichen Grundlagen in Deutschland seien ausreichend.
Die Gründe für die hohe Zahl von Mobbing-Opfern sehen Experten in der dynamischen Arbeitswelt, die Arbeitnehmer vor konfliktreichere Herausforderungen stellt. Zum Beispiel sei für ältere Arbeitnehmer die Umstellung auf eine neue EDV oft ein großes Problem, sagte Diplom-Psychologe Josef Schwickerath. Jüngere Arbeitnehmer hätten dagegen oft Angst vor Arbeitslosigkeit und hohen Leistungserwartungen. Ein Grund für das größere öffentliche Bewusstsein des Themas Mobbing sei auch, dass Berufstätige sich heute früher trauen, Probleme am Arbeitsplatz zu thematisieren und Krankheiten darauf zurückzuführen, sagte Schwickerath.
Quelle: ngo-online.de
Kommentar: Sobald in Hamburg die Wahlen vorbei sind, trifft sich der Arbeitskreis Anti-Mobbinggesetz. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
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Sie haben es offensichtlich geschafft die Schweden von ihrer Harmlosigkeit zu überzeugen. Jetzt gilt es Beweise zu sammeln. Was wir brauchen, ist ein klarer Auftrag eines Opfers. Daher unsere Bitte an Schüler und Eltern:
gibt es eine Verleumdung, eine üble Nachrede, ein Foto von euch auf dieser Seite? Dann brauchen unsere Anwälte ein klares Mandat. Wir haben einen Arbeitskreis gegründet und können tätig werden: wenn wir den Auftrag dazu haben.
Meine Bitte an Geschädigte: meldet euch!
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Wir treffen uns jeden Dienstag zu einem interessanten Vortrag und zum Netzwerken. Anschließend essen wir gemeinsam Suppe und lassen den Abend gemütlich ausklingen.
Da hat wohl jemand den Mund reichlich voll genommen:
„Wenn du das hier liest dann bedeutet das, dass du auf unserem neuen Server angekommen bist
Der neue ISP von uns hat als Hoster von the Pirate Bay und Wikileaks bereits viel Erfahrung mit dem hosten
von kontroversen Seiten, deswegen denken wir das wir hier sehr gut aufgehoben sind.“
Die Seite ist nur noch im Cache, was den Schluss zuläßt, dass sie bereits wieder vom Netz genommen wurde, denn man kann sie nicht aufrufen. Allmählich sollten wir uns Gedanken machen, ob sich nicht Sponsoren finden lassen, die eine Belohnung aussetzen für sachdienliche Hinweise auf den Betreiber von IShareGossip. Es sollte doch möglich sein, gerade im IT-Gewerbe, Menschen oder Firmen zu überzeugen entsprechende Gelder zur Verfügung zu stellen.
Hat jemand eine Idee, wen wir ansprechen sollten?
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Jugendschutz – Gerüchte und Lästereien sollten Schüler auf einer Internetseite veröffentlichen können. Diese machten davon reichlich Gebrauch. Inzwischen ist die Seite offline und der Staatsanwalt ermittelt.
Von Henrik Schmitz
„Schreib hier deine Neuigkeiten, Gerüchte und Lästereien rein und wähle oben eine Kategorie aus indem du auf sie klickst“, lud die Internetseite isharegossip.com („Ich teile Gerüchte“) ihre Nutzer bis vor kurzem ein. Und die machten davon reichlich Gebrauch. In übelster Weise wurden Mitschüler diffamiert; Ausdrücke wie „Hure“ oder „schwul“ gehörten eher noch zur harmloseren Art. Fotos wurden hochgeladen und einzelne Schüler regelrecht fertig gemacht. All das unter dem Deckmantel der Anonymität. Denn seinen echten Namen verriet bei isharegossip niemand, nicht einmal eine Registrierung war nötig. Einmal so richtig über andere herzuziehen, schulübergreifend und dauerhaft im Netz nachzulesen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, das war das Prinzip der Seite.
Eine Plattform also, die auf niederen Instinkten und der Feigheit der Nutzer basierte. „Auf der Seite wurden auch mal die gemobbt, die sonst nicht die Außenseiter sind“, verrät ein Schüler. Womöglich entlud sich auf isharegossip.com auch der ganze Frust derer, die im Klassenverbund sonst selbst die sind, die unter ihren Mitschülern leiden.
Mobbing durch Wettbewerb befeuert
Der Betreiber von isharegossip.com heizte das Mobbing offenbar noch an, indem er in einem Blog Werbung für seine Seite machte. Um „der Sache ein bisschen Feuer unterm Hintern“ zu machen, wurde ein „Wettbewerb“ ausgeschrieben. Schüler konnten sich freiwillig als Moderatoren für verschiedene Kategorien melden. Wer besonders viel „authentischen Inhalt“ lieferte, sollte mit bis zu 100 Euro belohnt werden. Wie man an diesen „authentischen Inhalt“ kommen sollte, wurde ebenfalls erklärt. „Je kontroverser ein Post ist, desto eher kommt ihr auf die Startseite und desto mehr Leute werden eurer Kategorie folgen“, hieß es. Eine andere Empfehlung lautete: „Es ist ratsam die Seite an Mädchen zu verschicken, da diese meist die größten Tratsch-Tanten sind.“
Inzwischen geht auf den Schulhöfen aber das große Zittern um. Seit die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt das Portal ins Visier genommen hat, fürchten Schüler, doch noch für ihre Beleidigungen zur Rechenschaft gezogen zu werden. Womöglich zu Recht: „Eine Beleidigung ist eine Straftat“, sagt der Frankfurter Staatsanwalt Günter Wittig. Wer sich im Internet bewegt, hinterlasse immer Spuren und sei daher auffindbar. Kernziel der Ermittlungen sei es aber, den Betreiber der Plattform zu ermitteln und zur Rechenschaft zu ziehen. Der Vorwurf: Anstiftung und Beihilfe zur Beleidigung. Bis zu ein Jahr Haft kann es dafür geben. Unangenehmer dürften aber zivilrechtliche Klagen werden. Saftige Geldstrafen drohen. Der Schaden, den das Mobbing bei den Opfern anrichtet, wäre aber selbst damit nur unzureichend ausgeglichen. Cybermobbing gilt in mehreren bekannt gewordenen Fällen als ursächlich für Selbstmorde bei Jugendlichen.
Wehrlose Opfer
Diese sind nahezu täglich online. Wer nicht bei Facebook, StudiVZ oder anderswo mitmischt, gehört nicht dazu. Das Ich im Internet ist stets präsent und damit potenziell der Gefahr ausgesetzt, rund um die Uhr gemobbt zu werden. Rückzugsräume gibt es kaum. Zudem überschreitet das Mobbing räumliche Grenzen. Während Schüler früher vor allem in ihren Klassen gemobbt wurden, ist es heute über Facebook relativ leicht, Schüler über Klassen- oder Schulgrenzen hinweg fertig zu machen. Die Opfer fühlen sich wehrlos, vor allem dann, wenn das Mobbing wie bei isharegossip.com anonym erfolgt und es kaum eine Möglichkeit gibt, Täter ausfindig zu machen und zu bestrafen.
Der Betreiber von isharegossip.com versteckt sich hinter dem Pseudonym Aaron G., die Inhalte werden nicht in Deutschland, sondern in den USA, auf einem sogenannten Server gespeichert. Im Impressum war eine Kontaktadresse in Neuseeland angegeben. Ausländische Server stellen Jugendschützer regelmäßig vor Probleme. Für wenige Dollar stellen etwa Unternehmen in verschiedenen Ländern Server zur Verfügung und verdecken dabei die Identität des Betreibers. Werden Straftaten, wie etwa Beleidigungen begangen, müssen die Ermittler in einem aufwändigen Verfahren die Behörden im Ausland um Hilfe bitten. Fehlt es den Ermittlern an Hartnäckigkeit, laufen die Ermittlungen oft ins Leere. Internetkriminelle fühlen sich dadurch ermutigt.
Und doch gibt es Hoffnung. Die Einrichtung jugendschutz.net etwa durchsucht das Internet nach für Jugendliche und Kinder problematische Seiten. Im Fall von isharegossip wurde die Seite an das Landeskriminalamt gemeldet. Gelingt es nicht, die Seiten aus dem Netz entfernen zu lassen, bemühen sich die Jugendschützer zumindest darum, die Auffindbarkeit einzuschränken. Bestimmte Seiten tauchen dann bei Suchmaschinen wie Google nicht mehr auf.
Hinweis auf Geschäftsbedingungen
Ein weiterer Angriffspunkt sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) der Server-Anbieter, wie auch Margit Ricarda Rolf von der Beratungsstelle Mobbing-Zentrale feststellt. In ihren AGBs legten die Serveranbieter in der Regel fest, dass keine Inhalte, die Persönlichkeits- oder Urheberrechte verletzten, auf ihren Servern hinterlegt werden dürften. Ein Hinweis auf einen solchen Verstoß gegen die AGBs könne dann dazu führen, dass eine Seite wie isharegossip.com vom Netz genommen werde. „Die Anbieter haben Angst vor hohen Schadenersatzklagen.“ Rolf zufolge wurde isharegossip abgeschaltet, weil ein Datenschutzbeauftragter einer deutschen Schule dem Provider in den USA telefonisch mitgeteilt hatte, dass zwei Fotos von Schülerinnen dort veröffentlicht worden waren. „Die Verletzung der Rechte am Bild sind auch in den USA teuer. Der Provider nahm die Seite daher sofort vom Netz.“
Tobias Huch, der eine IT-Firma in Mainz leitet und als Aktivist gegen Internetsperren eine gewisse Bekanntheit in der Internetszene genießt, führt die Abschaltung auch auf eine Art „Hackerangriff“ zurück. Nachdem er auf die Seite aufmerksam gemacht worden ist, habe er isharegossip.com gezielt mit unzähligen, sinnlosen Kommentaren „zugemüllt“, so dass die Server schließlich zusammengebrochen seien. Von diesem Zusammenbruch seien aber nicht nur die Inhalte von isharegossip.com betroffen gewesen, sondern auch die von anderen Seitenbetreibern, die auf demselben Server lagen. Huch vermutet, dass isharegossip.com dem Serveranbieter dadurch lästig geworden sei und man sich zur Abschaltung entschlossen habe. Auf der Seite läuft seither nur noch ein Video, in dem Arnold Schwarzenegger als Terminator sein „I`ll be back“ androht oder Gloria Gaynor ihr berühmtes „I will survive“ singt. In einem Blog kündigte der Betreiber an, isharegossip.com werde zu einem anderen Serveranbieter wechseln, der das Projekt „juristisch bis aufs Blut“ verteidigen werde.
Angriff durch Spam-Kommentare
Sollte dies tatsächlich passieren, werde sein Unternehmen einen erneuten Spam-Angriff starten, kündigt Huch an. Aber auch er geht davon aus, dass „Aaron G.“, der vermutlich aus Berlin stammt, bald gefunden sein wird und womöglich auch einige Nutzer der Seite „enttarnt“ werden. Anders als von isharegossip.com behauptet, seien auf der Seite nämlich die IP-Adressen sämtlicher Nutzer mitprotokolliert worden. „Sobald diese Daten vorliegen, kann man jeden einzelnen Kommentarschreiber identifizieren“, ist Huch sich sicher.
Die Schulen reagieren inzwischen mit Briefen an die Eltern auf die Seite. „Wir halten es für sehr hilfreich und wichtig, dass auch Sie mit Ihren Kindern über dieses Problem sprechen, um deutlich zu machen, wie moralisch verwerflich solch ein Handeln ist“, heißt es etwa in einem Schreiben der Albert-Einstein-Schule in Schwalbach bei Frankfurt. Die Lehrer würden den Schülern zudem klar machen, „wie unwürdig und feige es ist, Mitschüler auf diese Art zu kränken, und dass solch ein Versuch, sich auf Kosten anderer zu produzieren, kümmerlich ist. Darüber hinaus soll deutlich werden, dass das Posten solcher Mobbingbeiträge einen Straftatbestand darstellt.“
Schüler wehren sich
Ermutigend ist vielleicht auch, dass längst nicht alle Schüler bei isharegossip.com über andere herziehen und zur Selbsthilfe greifen. Um schlimme Kommentare löschen zu können, habe er sich selbst als Moderator bei isharegossip beworben, sagte ein 15-jähriger Schüler aus Frankfurt evangelisch.de. Über ihn selbst und Freunde sei auf dem Portal ebenfalls beleidigend geschrieben worden. Problematisch sei allerdings gewesen, dass isharegossip das Löschen von Kommentaren erschwere. „Alte Kommentare konnte man als Moderator gar nicht löschen und auch nur alle 60 Sekunden einen neuen Kommentar. Das war viel zu zeitaufwändig.“
Andere machen ihrem Unmut Luft, indem sie auf der Seite selbst kritische Kommentare verfassen. Die Seite zeuge nur von „Dummheit“, schrieb ein Schüler aus Berlin. Und ein anderer stellte fest, die Seite zeige nur zu gut, dass die meisten Jugendlichen sich nicht trauten, selbst zu einer Person zu gehen und ihr zu sagen, was sie von ihr hielten. „An unserer Schule machen wir es jetzt so, dass wir keine Gerüchte mehr auf der Seite verbreiten, sondern nur noch Sachen aus Wikipedia auf der Page posten oder den neuesten Gossip aus der Star-Welt. Macht es auch so und zieht die Funktionen der Seite ins Lächerliche – dann ist sie hoffentlich bald aus dem Netz… oder keine Sau interessiert sich mehr dafür!“
Ein Experteninterview zum Thema Mobbing finden Sie hier.
Die neue Internetseite, auf der Schüler über andere Jugendliche herziehen konnten, ist nach Protesten abgeschaltet worden. Zwar soll sie bald wieder online sein – doch wollen Polizei und Staatsanwaltschaft dem Betreiber das Handwerk legen.
Von Helmut Schwan und Matthias Trautsch
„Das Internet ist kein rechtsfreier Raum“: Leitender Oberstaatsanwalt Günter Wittig„Das Internet ist kein rechtsfreier Raum“: Leitender Oberstaatsanwalt Günter Wittig
02. Februar 2011
Der Betreiber der Internetseite, die es angeblich möglich machte, „hundertprozentig anonym“ Mitschüler zu beleidigen, hat nach einer Welle der Empörung das Forum mittlerweile abgeschaltet. Es soll aber demnächst wieder ans Netz gehen – dann auf einem „juristisch unangreifbaren“ Server, wie es im übergangsweise erscheinenden Blog hieß.
Der Anbieter des stark frequentierten Forums sollte sich freilich nicht zu sicher fühlen. In mehreren deutschen Städten arbeiten Polizei und Staatsanwaltschaft daran, ihm und anderen Betreibern ähnlicher Seiten auf die Spur zu kommen und sie wegen Beihilfe zur Beleidigung, übler Nachrede oder auch zur Bedrohung zu verfolgen.
Generalstaatsanwaltschaft ermittelt
In Hessen, wo die Seite vor allem von Schülern aus dem Rhein-Main-Gebiet genutzt wurde, hat die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt die Ermittlungen an sich gezogen. Zum einen, weil man zeigen wolle, wie ernst man solche Entwicklungen nehme, selbst wenn für die in Betracht kommenden Delikte meist nur geringe Strafen drohten, sagt der Leitende Oberstaatsanwalt Günter Wittig.
Die Schmähungen hätten ein Ausmaß erreicht, das selbst für die großzügigen Maßstäbe des Internets ungewöhnlich sei. Mitunter könne man durchaus von einer „virtuellen Steinigung“ sprechen. Aus England seien Fälle bekannt, in denen Opfer solcher Kampagnen in den Suizid getrieben worden seien. Als besonders perfide hat es Wittig deswegen empfunden, dass auf dem deutschen Cybermobbing-Portal ein Link zur Telefonseelsorge geschaltet gewesen sei – für Opfer, die mit den Anwürfen nicht selbst klar kommen.
Internet kein rechtsfreier Raum
Zum Thema
* Beleidigungen: Toilettensprüche im Internet
* Soziale Netzwerke: Russisch Roulette im Internet
Man wolle nicht die Jugendlichen kriminalisieren, die Mitschüler mobbten, stellt der Strafverfolger klar. Ziel sei es allein, dem menschenverachtenden Unwesen ein Ende zu bereiten und den Betreiber zu identifizieren. Es müsse deutlich werden, dass entgegen einer immer noch weitverbreiteten Ansicht das Internet kein rechtsfreier Raum sei.
Wittig bewertet es daher als ersten Erfolg, dass die Seite abgeschaltet wurde. Die Generalstaatsanwaltschaft hat sich aber auch deshalb für zuständig erklärt, weil in der Behörde Juristen arbeiten, die sich darauf verstehen, vermeintlich gut getarnte Kriminelle im Netz aufzuspüren. Das haben sie zuletzt im Ermittlungsverfahren gegen einen Kinderporno-Ring bewiesen, gegen dessen Mitglieder derzeit in Darmstadt verhandelt wird.
Schritt mit den Straftätern halten
Oberstaatsanwalt Wittig hat seine Karriere in Frankfurt als Ermittler gegen Korruption und organisierte Kriminalität begonnen. Danach sammelte er Erfahrungen im Ministerium und als stellvertretender Behördenleiter in Fulda, „auf dem flachen Land“, wie er sagt. Die Mobbing-Seite ist für ihn ein weiteres Indiz dafür, wie sehr die Justiz sich anstrenge müsse, Schritt mit den Straftätern zu halten. Nicht nur gesellschaftlich fragwürdige Erscheinungen seien zunehmend in der virtuellen Welt zu beobachten; dort zeige sich auch Kriminalität in schwerer Form. Viele illegale Schusswaffen, die man früher nur über gute Kontakte ins Milieu habe bekommen können, würden inzwischen über das Internet vermittelt.
Ob im Fall der „Hass-Homepage“ die Recherchen seiner Spezialisten erfolgreich sein werden, vermag Wittig noch nicht zu sagen; er sei entgegen der Meinung sogenannter Experten aber vorsichtig optimistisch. Dutzende Eltern hätten in der vergangenen Woche bei den Polizeidienststellen angerufen, bis Montag seien rund zehn formale Anzeigen und Strafanträge eingegangen.
Ansprache des Direktors an die Schüler
An den meisten Schulen hat sich die Aufregung jedoch inzwischen gelegt. Schon bevor die Mobbing-Plattform vom Netz ging, hätten ihre Schüler dort nicht mehr „gepostet“, sagt etwa Petra König, Leiterin der Frankfurter Anna-Schmidt-Schule. Sie führt dies auf die Aufklärung durch das Kollegium und die Eltern zurück.
Am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium in Frankfurt hatte Direktor Thomas Mausbach eine Veranstaltung genutzt, um sich mit einer Ansprache direkt an die Schüler zu wenden. „Ich habe ihnen klargemacht, dass sich jeder, der bei so etwas mitmacht, selbst von der Gemeinschaft unserer Schule ausschließt.“ Allerdings bleibe das Verhalten in sozialen Netzwerken und der Umgang mit dem Internet im Allgemeinen ein wichtiges Thema für die schulische Erziehung, darin sind sich König und Mausbach einig.
Eltern auf Cyber-Mobbing schlecht vorbereitet
Hilfe für ratsuchende Eltern bieten der Frankfurter Stadtelternbeirat und der Verein „Eltern für Schule“ an. Meist seien Eltern ebenso wie Kinder auf das Thema Cyber-Mobbing schlecht vorbereitet, sagt Wilfried Volkmann vom Verein. Die Eltern wüssten zu wenig über die Möglichkeiten des Web 2.0, während die Schüler sich zwar oft mit der Technik auskennten, aber die Konsequenzen des Agierens im weltweiten Netz unterschätzten.
Schon vor der jüngsten Diskussion um die mittlerweile abgeschaltete Läster-Seite hatten die Elternvertreter eine Reihe von Workshops organisiert, in denen Erziehungsberechtigte lernen können, wie sie ihre Kinder vor Gefahren im Internet schützen können. Diese Schulungen sollen nach Volkmanns Worten auch künftig alle zwei bis drei Monate stattfinden. Aufklärung verspricht überdies eine Vortragsveranstaltung unter dem Titel „Cyber-Mobbing“, zu der der Stadtelternbeirat für Mittwoch, 23. Februar, von 19.15 bis 21.45 Uhr in die Aula des Frankfurter Lessing-Gymnasiums einlädt.
Quelle: faz.net Text: F.A.Z.
Bildmaterial: Helmut Schwan
Nun könnte man natürlich sagen: „Das wurde ja auch langsam Zeit.“ Wird man immer erst aktiv, wenn es Tote gibt? Das sagen wir nicht! Wir freuen uns, dass dieser Fall dazu führt, das Thema Cyber-Mobbing in den Fokus zu rücken. In jeder Stadt sollte es solche Initiativen geben. Internet-Bildung gehört heute in den Lehrplan, denn für die Schüler ist die Cyber-Welt so real wie die Realwelt für ihre Eltern und Lehrer. Zeit also für die Erwachsenen sich um diese Parallelewelt Gedanken zu machen.
Wir werden auch weiter gern über ähnliche Aktionen an anderen Schulen und in anderen Städten berichten. Weiter so!
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Die Prügelei auf dem Pausenhof ist passé. Heute gibt es dafür einen anderen Ort: das Internet. Mobbing im Internet – als Cyber-Bullying bezeichnet – ist ein weltweites Problem. Moderne Spielarten von Rufmord, Beleidigung, übler Nachrede, Geschäftsschädigung, Identitätsklau, Verhöhnung von Opfern, bis Psychoterror werden hier bedient.
Hänseln, Bloßstellen und Diffamieren von Personen mittels Handy, Digitalfoto, Video oder Internet gehören im interaktiven Web 2.0 ja leider schon zum Alltag. Dabei werden oft Straftatbestände wie Verleumdung, Beleidigung, üble Nachrede oder Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Verbreiten von Fotos ohne Zustimmung der Fotografierten erfüllt.
Aktuell lockte seit ein paar Wochen eine Internetseite die Jugendlichen mit dem Versprechen, andere aufs Schlimmste beleidigen, aber selbst dabei anonym zu bleiben.
Die Internetseite von Aaron G. heißt „iShareGossip.com“. Der Server saß in Amerika und im Impressum wurde eine Postfachadresse in Neuseeland angegeben. Jeder durfte dort Klatsch und Tratsch veröffentlichen und damit niemand aufpassen musste, was er sagt oder wen er kränkt, wurde ohne Anmeldung, angeblich anonym, gepostet. Zu jeder Schule konnten Diskussionsforen angelegt und dort über Klassenkameraden, aber auch Lehrer herzogen werden. In der Rubrik „Klingerschule Frankfurt“ etwa fragte jemand, was von einem bestimmten Lehrer – sein Nachname wird genannt – zu halten sei. Er „soll mal endlich zu rente gehen der pedo“, antwortete ein Schüler, ein anderer schrieb: „Der macht einen auf playboy bei den mädchen, am ende lässt er sie sitzenbleiben hahaha“. Siebtklässlerinnen mussten Diskussionen darüber ertragen, ob sie womöglich „gut blasen“, ob sie die Hässlichste im Jahrgang sind oder billige Kleidung tragen. Achtklässler, die keine Freundin haben, wurden als „schwul“ bezeichnet, andere als „Opfer“.
Der volle Name der Jugendlichen stand häufig in den Einträgen. Wer sie geschrieben hat, blieb dagegen geheim: „egal, ob ein Polizist, ein Lehrer/Direktor oder ein Anwalt anfragt“, heißt es auf der Startseite, und dann, in Großbuchstaben: „Wer etwas anderes behauptet, ist ein Lügner und will euch Angst machen.“ Zum Teil wurden auch Bilder von einzelnen Jugendlichen oder Paaren auf die Seite gestellt und höhnisch kommentiert. In einigen Beiträgen sogar Lehrer aufs gröbste beleidigt.
Aaron G. wollte ein Forum – größer als Facebook – schaffen, wo jeder seine Meinung sagen kann. „Ein Spiegel der Gesellschaft“, bei dem Jugendliche keine anderen Sorgen hätten, als Beleidigungen im Netz zu verbreiten. Um für „iShareGossip.com“ zu werben hat er sich unter dem Kürzel „isg“ bei mehreren Foren in Deutschland angemeldet inkl. dem Versprechen von einem Geldgewinn für die Geschichten, die am meisten Wirbel machen.
Inzwischen hat ihn der Provider in den USA gesperrt und der Blog steht unter Beobachtung.
Nicht nur beleidigende und belästigende Inhalte, sondern auch die unerlaubte Veröffentlichung von Bildern anderer im Netz ist weltweit ein Vergehen. Die Organisation „jugendschutz.net“, die prüft, ob Jugendschutzbestimmungen im Internet eingehalten werden hat das Unternehmen, das Aaron G. Speicherplatz zur Verfügung gestellt hat, angeschrieben und gebeten, die Seite wegen Verstößen gegen allgemeinen Geschäftsbedingungen zu löschen. Droht man einem Provider an – auch einem im Ausland, dass er verklagt wird, wenn er die Seite nicht raus nimmt oder den Namen des Betreibers schützen will, dann wird es teuer für den Provider. Die USA sind besonders sensibel bei dem Thema. Sogar youtube nimmt Sachen sofort raus, wenn eine Klage ins Haus steht. Begründung: Verstoß gegen die AGB.
„Da die Täter beim Cyber-Mobbing anonym bleiben können, sind auch Jugendliche gefährdet, die keine typischen Opfer-Merkmale aufweisen“. Heute könne es schon genügen, dass eine Freundschaft oder eine Beziehung geplatzt ist, um in der Schusslinie zu stehen. Mobbing kann also jeden treffen. Die Zeit heilt alle Wunden. Mit diesem Spruch können wir uns leider im Hinblick auf das Internet auch nicht trösten. Was ins Internet kommt wird gespeichert. Suchmaschinen haben hierfür extra eine Funktion: „Cache“. Dort kann eine Webseite noch nach Monaten, manchmal nach Jahren besucht werden, obwohl sie u. U. schon lange nicht mehr existiert.
Allgemein gilt: Das Internet vergisst nichts! Das Internet ist das Gedächtnis der Welt – aber nicht ihr Gewissen!
Eltern und Lehrer sind oft ahnungslos, was die Kinder im Internet treiben und was ihnen widerfährt. Jugendliche, die Opfer von Cyber-Mobbing geworden sind, sollten unbedingt ihren Eltern davon erzählen. Sind die Täter Mitschüler, sollten die Lehrer eingeschaltet werden. Es ist Sache der Schule, dann tätig zu werden. Macht der Klassenlehrer nichts, hilft vielleicht der Vertrauenslehrer. Schlimmstenfalls müssen die Eltern die Schulleitung einschalten.
Theoretisch sind die Eltern aufgefordert, den Internetzugang, den sie ihren Kindern bereitstellen, zu überwachen. In den Routern ist das Sperren von entsprechenden Webseiten ohne Aufwand möglich, ja kann dort nachgeschlagen werden, ob vom eigenen Internetaccount die Cybermobbingplattform aufgerufen wurde. In der Praxis sieht das meist anders aus, denn was außerhalb der eigenen vier Wände passiert, wie bei Freunden, in der Schule oder im Internet-Café, da sind wir Eltern oft machtlos.
Ein Jugendlicher aus Berlin schreibt, die Lästereien zeugten „einfach nur von Hobbylosigkeit und Dummheit. Beschäftigt euch mit was anderem. Da sind ja sogar Hausaufgaben noch besser“.
Ein anderer: „Die Seite zeigt nur zu gut, dass die meisten Jugendliche sich nicht trauen, selbst zu einer Person zu gehen und ihr zu sagen was sie von ihr halten. Wer sie nutzt, will, dass alles anonym bleibt. An meiner Schule machen wir es jetzt so, dass wir keine Gerüchte mehr auf der Seite verbreiten, sondern nur noch Sachen aus Wikipedia auf der Page posten oder den neuesten Gossip aus der Star-Welt. Macht es auch so und zieht die Funktionen der Seite ins Lächerliche – dann ist sie hoffentlich bald raus aus dem Netz … oder keine Sau interessiert sich mehr dafür!“
Dieser Meinung kann ich mich nur voll und ganz anschließen…
…verwandelt das Internet nicht in eine Müllhalde. Gebt iShareGossip & Co. KEINE Chance!
Betroffene Schulen und Eltern betroffener Kinder können sich an folgenden Arbeitskreis wenden und Informationen anfordern:
1,3 Millionen Mobbingbetroffene gibt es jährlich in Deutschland. Die Schüler sind da noch nicht mitgezählt. Je mehr wir über Mobbing informiren können, desto besser bekommen wir das Problem in den Griff.
Daher bitte ich euch: tragt euch hier im Blog als Abonnent ein und helft mit euren Kommentaren zu den verschiedenen Themen rund um das Thema Mobbing. Ich greife gern aktuelle Mobbingfälle auf und unterstütze jene, die Mobbing bekämpfen wollen. Der Fall IShareGossip hat gezeigt, wie schnell man zu guten Ergebnissen kommt, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten.
Ich werde auch künftig Arbeitskreise gründen, wenn der Bedarf da ist. Über die Arbeitskreise können wir Betroffene zusammenfassen. So wird die Arbeit für alle effektiver. Auch die Arbeitskreise werden jeweils von anwälten unseres Juristischen Fachausschusses begleitet. Es macht Sinn z. B. die Aldi-Fälle oder die Airbus-Fälle zu nur einem Anwalt zu geben, der die Geflogenheiten des jeweiligen Unternehmens bereits kennt.
Also helft alle mit. Tragt euch hier ein und unterstützt die Arbeit im Kampf gegen Mobbing.
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Am Wochenende war ja wenig auszurichten, aber heute am Montag Morgen ist der Blog geblockt. Der Betreiber von blog.de hat in seinen AGB diverse Richtlinien gegen die der Betreiber von IShareGossip verstoßen hat.
Beispiel
2.2 – Beiträge, die gegen die guten Sitten verstoßen
2.4 wahrheitswidrige und vollständige Angaben gegenüber Blog.de
8.2 Impressumspflicht bei Werbung
usw.
Schön, dass es verantwortungsvolle Menschen gibt, die unverzüglich handeln.
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Hallo lieber User, hallo liebe hater
es freut mich zu sehen das wir auf diesem temporären Blog eine (halbwegs) differenzierte Diskussion anregen konnten.
Bevor ich aber darauf eingehe, ein paar Worte zur aktuellen Lage.
Wir hatten unseren künftigen Hoster schon vor geraumer Zeit bezahlt, zum einen aufgrund der explodierenden Besucherzahlen, zum anderen um die Sicherheit unserer User zu gewährleisten. Leider ist das Geld aber im Wirrwarr des internationalen Zahlungsverkehrs „verloren“ gegangen. Nach unserem Kenntnisstand ist es bereits bei der Bank des Hosters eingeganen wurde aber unerklärlicherweise immer noch nicht auf das Konto des ISP’s gebucht. Glücklicherweise bemüht sich der Hoster(bzw. unsere Kontaktperson bei jenem) um die Aufklärung des Falls und wird sich am Montag persönlich an einen Angestellten der Bank wenden.
Wir hoffen deswegen das wir (hoffentlich, wenn alles glatt läuft) am Montag zur Primetime wieder da sind.“
Es ist schon interessant, wie sich manche Menschen selbst in die Tasche lügen.
Nach meinen Informationen gibt es einen ganz anderen Grund dafür, dass die Homepage nicht mehr erreichbar ist. Der Betreiber hatte zwei Fotos von Schülern auf seiner Homepage, was juristische eine Verletzung des Rechts am Bild darstellt und somit eine Persönlichkeitsrechtsverletzung. Der Datenschutzbeauftragte der Schule telefonierte mit USA und erreichte beim Provider sofort, dass die Seite vom Netz genommen wurde.
(Schule und handelnde Person sind uns namentlich bekannt.) Da mit Schadensersatzklagen seitens der geschädigten Schüler zu rechnen ist, könnte es durchaus sein, dass der Provider die Seite nicht freigibt. Bevor er selbst womöglich in Regress genommen wird, kann er von seinem Zurückbehaltungsrecht Gebrauch machen, was hier auch sinnvoll wäre. Dann kann die Seite jdenfalls nicht umziehen, bevor alle Verfahren auf Schadensersatz in USA erledigt sind. Das könnte noch Jahre dauern.
Der Provider in USA weiß jedenfalls, was hier auf ihn und den Betreiber der Seite zukommt und wird sich selbst ganz sicher schützen. Dies umso mehr, als inzwischen die Schulbehörden, Generalstaatsanwaltschaft und Anwälte mit dem Fall befasst sind.
Von Reue jedenfalls spürt man beim Betreiber der Seite nichts. Einsicht falsch gehandelt zu haben, fehlt ebenfalls völlig. Schade – finde ich. so kann man sich als junger Mensch seine Zukunft natürlich auch verbauen.
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„Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hat sich in die Debatte um die Frauenquote eingeschaltet: Die Regierung werde noch in diesem Jahr einen Vorschlag für eine gesetzliche Regelung des Geschlechteraufteilung in den Führungsgremien deutscher Unternehmen vorlegen, kündigte die CDU-Politikerin im Magazin „Der Spiegel“ an.
Laut von der Leyen soll es einen 30-Prozent-Schlüssel geben, der als Mindestmarge für Männer und Frauen gleichermaßen gelten solle. Dieser müsse sowohl für die Vorstände als auch Aufsichtsräte vor allem von börsennotierten Unternehmen gelten. Wo genau die Quotierung liegen werde, solle aber nochmals auf „Grundlage ausländischer Erfahrungen“ diskutiert werden.“
In Norwegen gibt es sie bereits. 40 % Frauenquote. Eine Aktiengesellschaft, die das nicht erfüllt wird einfach geschlossen. Na, da darf sich ja jetzt Ferdinand Piech freuen. Er bekommt weibliche Gesellschaft in seinem Aufsichtsrat. Schauen wir mal, wie sich das dann auswirkt. Vorbei mit seinem Patriachat!
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du glaubst, du bist sicher, weil dein Provider in USA sitzt? Das ist nicht so.
Du hast Kinder und Jugendliche aufgefordert Straftaten zu begehen. Das ist nicht harmlos, sondern stellt selbst bereits eine Straftat dar. In einer Zeitung las ich: „Nur zu gerne würde Wittig den Betreiber über seinen Rechtsirrtum aufklären – und danach vermutlich Anklage wegen Beihilfe zur Beleidigung und zur üblen Nachrede erheben.“ Wittig ist der Leiter der Ermittlungen in deinem Fall.
Deine Plattform, die du naiv zur Verfügung gestellt hast, wahrscheinlich, damit jeder anonym mal so richtig Dampf ablassen kann, ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Jetzt bist du also ein Straftäter auf der Flucht, mit der Aussicht von mindestens neun Geschädigten zivilrechtlich auf Schadensersatz verklagt zu werden. Da der Provider in USA sitzt, könnten auch die Klagen auf Schadensersatz dort geführt werden. Das wird teuer – für dich! Dort speist man die Geschädigten nicht mit Peanuts ab.
Ich gebe dir einen guten Rat. Als Mutter von vier Kindern, deren Kinder auch schon oft Bockmist geschossen haben, rate ich dir: melde dich selbst bei der Polizei in Frankfurt. Nur so kannst du aus meiner Sicht den Schaden begrenzen.
Gehe vorher in deinem Wohnort zu einem Fachanwalt für Strafrecht und vertrau dich ihm an. Er kann dafür sorgen, dass dein Alter berücksichtigt wird, die Tatsache, dass du offensicht von der Juristerei nichts verstehst und in deinem jugenlichen Alter wohl über das Ziel hinausgeschossen bist. Gehst du nicht selbst zur Polizei und holt man dich womöglich irgendwo ab wie einen Schwerverbrecher, dann nimmst du dir eine wichtige Chance der Schadensbegrenzung.
Jeder kann mal einen Fehler machen. So etwas passiert. Aber verrenn dich nicht! Wenn man verloren hat, dann sollte man das einsehen. Diese Einsichtsfähigkeit wünsche ich dir.
Mit freundlichem Gruß
Margit Ricarda Rolf
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Der Betreiber war in diversen deutschen Internetforen angemeldet, oft unter ISG und hat dort mit anderen diskutiert, wie man die Seite optisch und funktional verbessern könnte.
Alle diese Seitenbetreiber haben wahrscheinlich seine Zugangsdaten, mit denen er sich eingetragen hat, also seine Personaldaten und seine e-Mail-Adressen. Gegen den Betreiber läuft ein Ermittlungsverfahren in Frankfurt und ich bitte alle Forenbetreiber, die das Vergnügen hatten sich an die Kripo Frankfurt zu wenden.
Nachdem auf der Seite Fotos von Betrfoffenen veröffentlicht wurden, konnte erreicht werden, dass die Seite wegen Verletzung der Rechte am Bild vom Netz genommen werden musste. Eine Weiterleitung führt auf einen Blog mit folgendem Texst:
„Hallo liebe Benutzer,
wir ziehen mit unserer Seite auf einen leistungsfähigeren und sichereren Server.
Ihr habt bestimmt gemerkt das es hin und wieder zu Fehlern kam, diese sollen nach dem Umzug geschichte sein.
Weiterhin geschieht der Umzug auch zu eurer Sicherheit, denn der neue Provider wird uns juristisch bis aufs Blut verteidigen.
Mehr Infos gibts demnächst auf diesem Blog also seid gespannt!
Achso und ihr seid hier nicht anonym, deswegen passt auf was ihr schreibt.“
Netter Versuch jetzt dem Provider die Schuld in die Schuhe zu schieben. Jeder Provider täte gut daran diese Seite nicht zu hosten. Wer legt sich schon gern ein faules Ei ins Nest. Die Ermittler sind jedenfalls dem Betreiber der Seite auf den Fersen. Es gibt eben keine völlige Anonymität im Internet.
Zoff auf dem Schulhof: Eine Plattform im Internet ermuntert Schüler zum Verbreiten von Gerüchten. Der Polizei sind bisher die Hände gebunden.
Die Polizei warnt vor einer Mobbing-Plattform im Internet. Auf der Seite werden Schüler angestiftet, üble Gerüchte über ihre Mitschüler zu verbreiten. Seit einer Woche beschwerten sich Jugendliche und ihre Eltern über Beleidigungen, Verleumdungen und Lügen, so ein Polizeisprecher. Auch die Frankfurter Wöhler-Schule ist betroffen. Schulleiter Norbert Rehner berichtet, die Seite habe sich in der vergangenen Woche „explosionsartig“ über die sozialen Netzwerke verbreitet.
In den Einträgen werden etwa Mädchen als „die größten Schlampen auf der ganzen Schule“ bezeichnet, Schüler rufen zu Abstimmungen über „hübschste o. hässligste“ Mitschüler in der Klasse auf. Über manche heißt es, sie seien mit einem Lehrer auf der Toilette erwischt worden, anderen werden sexuelle Abartigkeiten unterstellt.
Noch sind der Polizei die Hände gebunden: Bisher liefen alle Beschwerden – ein gutes Dutzend in der vergangenen Woche – unter der Rubrik „Beratungsgespräche“, sagte Sprecher Alexander Kießling. „Wir haben noch keine Anzeigen vorliegen.“ Erst, wenn ein gemobbter Schüler Anzeige erstattet, beispielsweise wegen Verleumdung oder Beleidigung, könne das Internetkommissariat tätig werden. Die Kollegen würden dann versuchen, über den US-amerikanischen Betreiber an den Urheber der Seite in Deutschland heranzukommen.
Die Seite wirbt damit, dass die Einträge nicht nachverfolgt werden können: „Ihr seid 100% anonym (…) weil wir keine IPs speichern egal ob ein Polizist, ein Lehrer/Direktor oder ein Anwalt anfragt“. Die Plattform führt auf der linken Seite fast alle Schulen im Rhein-Main- Gebiet auf. Für die jeweilige Schule kann man Nachrichten hinterlassen und diese bewerten. Das Staatliche Schulamt in Frankfurt hält die Seite für ungesetzlich. Zahlreiche Schulen hätten Vorfälle gemeldet, berichtete Sprecher Dieter Sauerhoff.
Als Schüler in der vergangenen Woche den Leiter der Frankfurter Wöhler-Schule auf die Homepage aufmerksam machten, war diese erst drei Tage alt, hatte aber schon unzählige Nutzer, wie Norbert Rehner berichtete: „Ich war hell entsetzt.“ In einem Brief warnte er die Eltern: „Die Jugendlichen können also völlig unbesorgt alles Mögliche, selbst die übelsten Behauptungen über Mitschüler und Mitschülerinnen aufstellen“, damit werde „eine noch nicht gekannte Form des Mobbens begünstigt“. Er habe Eltern, Lehrer und Sozialarbeiter gebeten, mit den Schülern intensiv über das Thema zu reden.
dpa/jk
Quelle: http://www.welt.de
s. Hierzu auch: http://www.mobbing-zentrale.de/04-mob-block/allgemein/arbeitskreis-isharegossip-gegruendet.html
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Nach Rücksprache mit einigen Anwälten des Juristischen Fachausschusses der Mobbing-Zentrale wurde heute die Bürgerinitiative: Mobbing-Zentrale Arbeitskreis IShareGossip gegründet.
Während sich die ermittelnden Behörden im Strafrecht bewegen, werden wir ein anderes Verfahren umsetzen, für die es eine gute Rechtsgrundlage gibt. Betroffene Schulen und Eltern betroffener Kinder können sich ab sofort an den Arbeitskreis wenden und Informationen anfordern.
13-Jähriger Kärntner nahm sich vergangenen Mai das Leben, weil er bei Facebook gemobbt wurde. Seine Mutter schildert nun die Umstände der Tragödie und will aufrütteln.
Joel wurde nur 13 Jahre alt
Joel legt sich auf die Bahngleise. Eigentlich wollte er mit Freunden zum GTI-Treffen. Das Rattern des Zuges wird lauter. Joel entschließt sich, liegen zu bleiben. Zu schwer ist das Leben für ihn geworden. Joel hat gerade erst seinen 13. Geburtstag gefeiert. Auf der Suche nach dem Warum offenbart sich ein erschreckender Trend.
Schikaniert und erniedrigt
Warum hat sich mein Kind entschieden, seine Probleme durch den eigenen Tod zu lösen? Was war für Joel so schlimm, dass er es nicht mehr verkraften konnte? Seit jenem 14. Mai 2010 sucht die sechsfache Mutter Michaela H. nach einer Antwort. Und findet Unfassbares heraus: Wochenlang wurde Joel in der Schule und im Internet schikaniert, erniedrigt, beleidigt. „Ich wusste, dass er wegen seiner paar Kilos zu viel gehänselt wurde oder wegen seiner Kleidung. Er wollte immer Hilfiger haben, aber ich hatte dafür kein Geld“, sagt sie und macht sich Vorwürfe. „Ich habe unterschätzt, wie wichtig ihm Designer-Kleidung ist.“ Seine schulischen Leistungen ließen nach. „Ich habe mir gedacht, das ist eine normale Null-Bock-Phase, dass er seelisch zerbricht, war mir nicht bewusst.“ Über das Mobbing an der Schule hat Joel nicht viel geredet. „Ich habe ihm einmal gesagt, nimm deine vier älteren Brüder mit in die Schule. Er hat nur gesagt: ,Mama, Gewalt ist keine Lösung‘. Er wollte immer nur Frieden.“
Am 14. Mai wollte Joel mit seinem besten Freund zum GTI-Treffen. Vorher besuchten sie noch Joels „Facebook“-Seite. Dort sahen sie, dass einer von Joels vermeintlichen „Freunden“ einen Link mit einer pornografischen Seite gepostet hat. Darin wird der 13-Jährige als homosexuell dargestellt – mit Bild. „Joel war laut seinem Freund total schockiert. Er sagte, dass sie jetzt nicht nur über ihn lachen, sondern ihn jetzt auch noch als schwul abstempeln.“ Er lief aus dem Haus – direkt zu den Gleisen. Sein Freund konnte ihn nicht mehr einholen.
„Nicht totschweigen“
„Ich verstehe nicht, warum das niemanden interessiert! Mein Kind wurde im Internet in den Tod getrieben. Ein Klick hat genügt“, sagt Michaela H. „Das sollte man nicht totschweigen. Joel wollte mit seinem Tod aufzeigen, was ihm angetan wurde.“ Michaela H. möchte andere Eltern wachrütteln: „Man sollte schauen, was die Kinder im Internet machen, was sie in ihr Profil schreiben, welche Spiele sie spielen. Ich habe das leider völlig unterschätzt, Joel ist ja stundenlang vor dem Computer gesessen. Mir waren auch die Gefahren nicht bewusst.“
Wer für die Porno-Seite bei Facebook verantwortlich ist, ist nicht mehr zu ermitteln, da der Vater alle Spuren Joels im Internet gelöscht hat. Die Porno-Seite, die Joels Namen trägt, ist weiterhin online. Joels bester Freund hat mittlerweile die Schule gewechselt.
„Täter“ bleibt ungestraft
Laut Staatsanwalt Helmut Jamnig wurde in diesem Fall routinemäßig ermittelt. Das Verfahren wurde nach wenigen Tagen eingestellt. Es konnte kein Fremdverschulden festgestellt werden. Grundsätzlich, so Jamnig, muss ein gerichtlich strafbarer Tatbestand vorliegen, damit die Staatsanwaltschaft aktiv wird. „Bei Cyber-Mobbing ist das ein Problem“, sagt Jamnig. Möglich wären etwa die Delikte „Beharrliche Verfolgung“ oder „Gefährliche Drohung“. Eine Bloßstellung wäre möglicherweise privatanklagefähig.
Für Schule ein Tabuthema
Joels Mutter ist über die Reaktion der Schule, es handelt sich um ein Klagenfurter Gymnasium, betroffen. So wurde etwa im Religionsunterricht Joels Selbstmord auf familiäre Probleme zurückgeführt. „Natürlich gibt es, wie in jeder Familie, Probleme. Aber das Verhältnis von Joel zu uns Eltern, war immer gut“, sagt die Mutter. Dass er über Wochen von Schulkameraden gemobbt wurde, will man in der Schule nicht wahrhaben.
CLAUDIA BEER-ODEBRECHT
Unser Kommentar:
Joel ist kein Einzelfall. Die Medien greifen diese Todesfälle zunehmend auf. Der Vorwurf schwul zu sein, treibt viele junge Männer und jugendliche zum Selbstmord. Schwul-sein ist noch immer eine Beschipfung. Das zeigt, wie weit wir von Toleranz entfernt sind.
Da mag es einen schwulen Ole von Beust geben, einen schwulen Bürgermeister in unserer Hauptstadt und einen mit einem Schwulen verheirateten Außenminister und sie alle zeigen sich in der Öffentlichkeit und stehen zu ihrer Homosexualität.
Bei unseren Kindern und Jugendlichen jedoch ist diese Botschaft noch nicht angekommen. Solange Homosexuelle nicht in Schulen gehen, den Kindern zeigen, wie schwer ihr Leben in der Pubertät war, wie sehr sie darunter gelitten haben, anders zu sein, wird sich an unseren Schulen nichts ändern. Schwul-sein gilt als Makel. Der Verdacht schwul zu sein, wird als Trauma erlebt und mancher überlebt es nicht.
Es gibt auch keine Untersuchung, wie hoch der Anteil bei Suiziden ist. Homosexualität ist noch immer ein Tabu-Thema.
Statt im Bio-Unterricht die Bienchen und Blümchen zu untersuchen und zu lernen, wieviel Blütenblätter eine Blume hat, wäre hier mal die Funktion des Menschen mit seinen Gefühlen, Ängsten und Traumata angesagt.
Ökologie-Unterricht, ganzheitliche Betrachtungen, die die Seele einschließen könnte hier ein Umdenken bei Kindern und Jugendlichen bewirken.
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Digitalem Mobbing auf der Spur
Der jüngste Fall einer Internetseite, auf der angeblich anonym beleidigt werden kann,
hat die Polizei auf den Plan gerufen.
Die sagt nicht nur den Tätern den Kampf an, sondern will auch dem Betreiber auf die Pelle rücken.
Ist die Interseite, auf der Schüler gemobbt werden, ein rechtsfreier Raum?
Auf keinen Fall. Wer sich dort diffamierend über Mitschüler äußert, muss mit juristischen Konsequenzen rechnen. In Betracht kommen in der Regel drei Straftatbestände: Beleidigung, Verleumdung und üble Nachrede.
Aber der Provider der Seite sitzt doch vermutlich im Ausland, oder?
Ja, mit ziemlicher Sicherheit in den USA. Das ändert aber nichts daran, dass sich ein Internetnutzer, der in Deutschland Einträge verfasst, nach deutschem Recht strafbar machen kann.
Gilt das auch für den Betreiber der Seite?
Ja, der Betreiber dürfte sich vermutlich sogar in Deutschland aufhalten. Er könnte sich wegen Beihilfe zu den genannten Tatbeständen strafbar machen.
Gute Chancen, Täter zu finden
Welche Chancen hat die Polizei, die Verfasser von diffamierenden Beiträgen zu finden?
Recht gute. In Frankfurt haben die Experten des Internetkommissariats K 34 die Ermittlungen übernommen. Die Beamten kennen sich mit Kriminalität im Netz bestens aus und ermitteln mit der besten technischen Ausrüstung.
Wie geht die Polizei jetzt vor?
Zunächst einmal sammeln die Ermittler Strafanzeigen von Betroffenen. Damit gehen sie an die Generalstaatsanwaltschaft und hoffen auf ein Rechtshilfeersuchen an die USA. Die US-Behörden sollen den Provider nennen, der müsste den Namen des Betreibers angeben. Dieser müsste dann die IP-Adressen herausgeben, von denen diffamierende Beiträge gesendet wurden.
Im Netz versichert der Betreiber aber, er werde die Daten nicht herausgeben…
Dann würde er sich nach Ansicht der Polizei strafbar machen.
Strafanzeige erstatten
Was sollen Schüler – beziehungsweise ihre Eltern – machen, wenn auf der Internetseite über sie hergezogen wird?
Wenn die Grenze zur Beleidigung überschritten ist, sollten sie unbedingt Strafanzeige erstatten. Je mehr Anzeigen zusammenkommen, desto eher können Polizei und Staatsanwaltschaft ein Rechtshilfeersuchen durchsetzen und so an die Daten der Täter kommen.
Aber bis ein Strafverfahren eingeleitet ist, kann es doch Monate dauern. Lassen sich diffamierende Einträge denn nicht schon vorher löschen?
Das wird schwer. Es gibt zwar einen Button, über den man Missbrauch auf der Seite melden kann. Ob dann aber Einträge gelöscht werden, ist mehr als fraglich. Erfahrungsberichte von Schülern, die Missbrauch gemeldet haben, liegen nicht vor.
Gibt es auf der Internetseite denn überhaupt keine Moderatoren, die zumindest ein Mindestmaß an Umgangsformen durchsetzen sollen?
Doch. Zumindest sucht der Betreiber der Seite nach Moderatoren. Doch wann sollen die einschreiten? Die Schüler werden vom Betreiber ja aufgefordert, „Neuigkeiten, Gerüchte und Lästereien“ auf die Seite zu stellen.
Aufgezeichnet von Georg Leppert
Quelle: http://mobil.fr-online.de
Unser Kommentar:
Die genannte vorgehensweise mag auf jene Fälle zutreffen, die in Ländern außerhalb der USA und Europa gehostet werden. Wird die Seite jedoch in den USA betrieben, gibt es bessere Möglichkeiten. Sollte jene Seite, die immer wieder in den Medien nicht genannt wird, also tatsächlich bei einem Provider in den USA betrieben werden, bitten wir Betroffene sich hier zu melden. Dann können wir möglicherweise ganz schnell eingreifen.
Internet-Mobbing
„Erster Schritt ist Strafanzeige“
(Bild: hr)
Der Frankfurter Internet-Kommissar Matthias Forstner
Internet-Kommissar Matthias Forstner sagt im hr-online-Gespräch, was Eltern und Schüler gegen Cyber-Mobbing tun können.
Mehr zum Thema
* Polizei warnt vor Schüler-Mobbing
Matthias Forstner ist Leiter des Fachkommissariats Internetkriminalität der Polizei in Frankfurt. Weil sich die Straftaten im Netz häufen, gibt es diese speziellen Abteilungen inzwischen in allen hessischen Polizeipräsidien. Mit Mobbing von Schülern haben die Ermittler längst täglich zu tun.
hr-online: Wie können sich Opfer von Cyber-Mobbing wehren?
Matthias Forstner: Der erste Schritt sollte immer sein, Strafanzeige bei der Polizei erstatten. Die Kollegen schalten uns dann ein. Außerdem sollten die betroffenen Schüler oder ihre Eltern die Betreiber der Internetseite per Mail auffordern, die Beleidigungen sofort zu löschen. Die Adresse, an die sie sich wenden können, ist auf der fraglichen Internetseite aus Neuseeland auch genannt. Ob dann was passiert, muss man abwarten.
In jedem Fall sind die Betreiber dazu verpflichtet, ständig zu kontrollieren, dass auf ihrer Seite nicht strafrechtlich Relevantes geschieht. Und das ist bei diesem Mobbing ja der Fall.
Sollte man sich mit Erwiderungen im Internet zu Wort melden?
Davon können wir nur abraten. Das bewirkt nichts. Im Gegenteil: Es schaukelt die Sache erfahrungsgemäß nur hoch und macht alles schlimmer.
Können Kinder etwas tun, damit sie gar nicht erst gemobbt werden?
Nein, da sind die Betroffenen erst einmal machtlos. Was sollten sie tun – es kann jeden Jungen und jedes Mädchen treffen. Wer wegen einer Brille, einer Zahnspange oder Übergewicht auffällt, kann Opfer werden. Aber es trifft auch die, die besonders hübsch sind oder gute Noten schreiben. Das einzige wäre, um keinen Preis mehr durch Individualität aufzufallen. Aber das kann doch niemand wollen.
Wie können Eltern verhindern, dass sich ihre Kinder am Mobbing im Internet beteiligen?
Der Plattform, um die es nun geht, ist mit Filtern oder Sperren nicht gut beizukommen. Am wichtigsten ist es, den Schülern die Konsequenzen des Mobbens aufzuzeigen. Ihnen drohen schließlich Strafen, wenn sie auffliegen. Und die Eltern sollten aufzeigen, wie schlimm die Sache für die Opfer ist.
Unser Kommentar:
Schülern ist nicht bewußt, dass sie eine Straftat begehen. Sie wissen nicht, welche gesundheitlichen Folgen hat und dass sie die Opfer manchmal in den Selbstmord treiben. Für sie ist es ein unbedachter Spaß.
Gerade deshalb gehen wir auch in Schulen und klären auf. Wir gestalten Projekttage in Schulklassen und Projektwochen in Schulen.
Zu den Aufgaben der Schule gehört es, Menschen lebenstüchtig zu machen. Das Internet ist inzwischen Alltag und auch an vielen Schulen zuhause. Oft kennen sich die Schüler jedoch viel besser damit aus als ihre Lehrer. Wen wundert es da noch, wenn Lehrer belächelt werden.
Einige Schulen sind aufgewacht und haben das Fach „Soziales Lernen“ in ihr Programm aufgenommen. Vor einer Strafanzeige empfehlen wir unbedingt den Dialog – auch gern mit unserer Hilfe – mit der Schulleitung aufzunehmen. Cyber-Mobbing mag nicht offiziell im Lehrplan stehen. Raum für einen Projekttag zum Thema sollte immer vorhanden sein. An einem solchen Tag kann man auch die Täter erreichen und darf gern überrascht sein, dass junge Täter lernfähig sind.
In den nächsten Tagen stellen wir hier ein Beispiel eines erfolgreichen Projekttages vor.
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„Kinder, Lehrer und Eltern sind bestürzt und fassungslos: Eine Mobbing-Seite im Internet sorgt für Angst an unseren Schulen. Die Frankfurter Wöhlerschule warnt nun offiziell vor dieser Seite.
Beschimpfen, beleidigen und denunzieren: Auf einer neuen Internetseite ist das besonders leicht möglich – und zwar anonym. Schlimmer ist jedoch, dass weder die Beiträge gelöscht werden können, noch kann die IP-Adresse verfolgt werden – frech wirbt der Betreiber sogar damit. Die Mobbing-Seite, deren Name hr3 aus Rücksicht auf die oft minderjährigen Mobbing-Opfer nicht veröffentlicht, stammt aus Neuseeland. Detailliert sind hessische und andere Schulen aufgelistet. Völlig anonym können Teenager Mitschüler mobben.
Schulleiter wendet sich an Schüler und Eltern
Vergangene Woche schickte der Leiter der Frankfurter Wöhlerschule, Norbert Rehner, einen Brief mit einem Hilferuf an die Eltern. Darin warnt er, die Internetplattform begünstige Mobbing. Er schreibt: „Darin werden Jugendliche geradezu ermuntert, andere zu mobben, zum Beispiel, indem garantiert wird, dass Absender beziehungsweise Verfasser durch Verschlüsselung nicht zurückverfolgt werden können, also auch Anzeigen ins Leere laufen. Dazu kommt, dass es offensichtlich überhaupt keinen Filter oder irgendwelche Beschränkungen gibt.“ Weiter heißt es in dem Elternbrief, „die Jugendlichen können also völlig unbesorgt alles Mögliche, selbst die übelsten Behauptungen über Mitschüler und Mitschülerinnen aufstellen und machen auch Gebrauch davon, leider auch an unserer Schule.“
Abstimmungen über die hässlichsten Schüler
In den Einträgen zur Wöhlerschule sollen beispielsweise zwei Mädchen etwa als „die größten Schlampen auf der ganzen Schule“ bezeichnet worden sein. Andere Nutzer riefen auf der Internetseite zu Abstimmungen über die hässlichsten Schüler der Klasse auf. Noch sind der Polizei die Hände gebunden. Erst, wenn ein gemobbter Schüler wirklich Anzeige erstattet, beispielsweise wegen Verleumdung oder Beleidigung, kann das Internetkommissariat tätig werden.
Schon Erfahrung mit Internet-Mobbing? Schreiben Sie uns!
Haben auch Sie schon Erfahrungen mit diesem Portal oder anderen Internetseiten gemacht oder wurden Sie oder Ihre Kinder schon gemobbt? Schreiben Sie uns auf der hr3-Facebook-Seite.“
Quelle: hr-online.de
Immer wieder haben wir mit Fällen von Cyber-Mobbing und Cyber-Stalking zu tun. Versucht man gegen die Täter vorzugehen, dann sind Kripo und Staatsanwaltschaften hilflos. Die IP-Adressen landen im Nirwana.
Feigheit ist Mode geworden. Es ist inn ein Impressum irgendwo im Ausland zu besitzen und anonym über andere herzufallen. Höchste Zeit für unsere Regierung sich Gedanken zu machen. Es sollte möglich sein jeden Betreiber zu einem Impressum zu verpflichten mit einer ladungsfähigen Anschrift. Stellt sich heraus, dass eine Anschrift nicht ladungsfähig ist, muss man den Betreiber belangen und die Seite vom Netz nehmen können.
Nur so sind die Opfer von Cyber-Mobbing und Cyber-Stalking zu schützen.
Wir arbeiten an diesem Thema schon lange, besonders im Bereich Mobbing unter Schülern. Hier müssen internationale Vereinbarungen her.
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Schüler der Bosseschule bestätigen Mobbing
Schulleiterin widerspricht Vorwürfen
VON KURT EHMKE
Auch im Fall der 15-jährigen Paula (Name geändert) soll es zu brutalen Attacken gekommen sein.
Mobbing und Gewalt an Schulen nehmen zu | SYMBOLBILD: DPA
Bielefeld. Im Fall der heftig gemobbten Bosse-Schülerin Paula (Name geändert) gibt es mittlerweile sich deutlich widersprechende Positionen: Eltern und Kind sagen, dass sie geschlagen wurde. Schulleiterin Andrea Prochnau bestreitet das unter Verweis auf vier Schüler als Zeugen auf dem Schulhof. „Das gab es nicht, sie wurde nur an den Haaren gezogen.“ Wie es zu Schädelprellungen und Schürfwunden am Kopf gekommen ist, könne sie sich nicht erklären.
Zudem bestreitet Prochnau, dass die Eltern jemals zuvor zu ihr Kontakt aufgenommen hätten, um über Mobbing zu sprechen. Erst nach dem Vorfall am Montag sei der Vater emotional aufgewühlt erschienen. „Ich habe gesagt, dass ich keine Zeit habe, er hat sofort losgebrüllt – und vor Schülern lasse ich mich nicht anbrüllen.“ Das Angebot, sich einen Termin geben zu lassen, habe der Vater abgelehnt. Sie halte den Vorfall für „aufgebauscht“.
Wütend und enttäuscht reagieren darauf die Eltern: „Es ist unverschämt, jetzt der Paula als Opfer auch noch den schwarzen Peter zuzuschieben“, heißt es, und: „Die Sekretärin weiß sehr gut, dass Paulas Mutter zu einem Gespräch bei Frau Prochnau war – dort hat sie gesagt, dass die Sicherheit von Paula beeinträchtigt ist und um Schutz gebeten.“ Fakt sei: „Wir waren natürlich auf dem Schulhof nicht dabei, glauben aber unserer Paula.“ Beide warteten noch immer auf einen Anruf von Prochnau. „Unsere Tochter hat eine Schädelprellung – und das soll vom Haareziehen kommen?“
„Haarbüschel rausgerissen“
Gestern kamen zwei Bosseschüler in die Redaktion. Sie hätten den Vorfall erlebt: Erst sei Paula so an den Haaren gezogen worden, „dass Büschel rausgerissen waren“, dann, wenige Meter vor der Schule, sei sie von denselben Mädchen geschlagen worden. Einer der beiden sagt auch, er sei auf dem Flur gewesen, „als die Eltern Frau Prochnau sprechen wollten – „sie hat die nicht angehört“, in derber Sprache sollen die Eltern rausgeworfen worden sein. Es sei, auch aus Sicht vieler Lehrer, ein Problem, dass Prochnau „einfach nicht sehen will, was hier an der Schule alles passiert“.
Unabhängig vom Konflikt an der Bosseschule, in dem unter www.nw-news.de in Kommentaren härteste Vorwürfe vor allem gegen die Schulleiterin erhoben werden, ordnet die Sprecherin der Bielefelder Realschulen, Evelyn Molle, das Thema ein: „An jeder Bielefelder Schule gibt es solche Vorfälle, das beginnt schon in der Grundschule.“
Polizei-Mobbing-Experte Lothar Rösler sagt: „Das geht quer durch die Schulen, durch das Internet hat das Thema eine ganz andere Dimension.“ Das sogenannte Cyber-Mobbing sei kein Dummer-Junge-Streich, warnt er. Viele Kleinigkeiten seien „in der Summe heftig“ für die Betroffenen. Über das vom Land ausgezeichnete Projekt „Surfen mit Sinn“ versucht der Sozial- und Kriminalpräventive Rat der Stadt Bielefeld dagegenzuhalten (www.surfen-mit-sinn.de)
„Immer wieder neue Strategien“
Beim Thema Cyber-Mobbing sei jede Schule unterschiedlich weit, fest stehe aber: „In allen Kollegien wird das oft diskutiert – wir werden aber immer wieder über neue Strategien nachdenken müssen“, sagt Evelyn Molle. Von Lehrern als Internetspionen hält sie wenig, „es gibt aber einzelne Kollegen, die da unerkannt unterwegs sind“.
Das Internet ändert offensichtlich auch die Zivilcourage. Diese Schulleiterin wird mit ihrer Vogel-Strauß-Politik nicht durchkommen. Jetzt sieht sich diese Schulleiterin zahlreichen Schülern gegenüber, die den Mut aufbringen über die Mißstände an ihrer Schule öffentlich zu sprechen. Die Vorfälle der jüngsten Zeit und Kampagnen wie „das Schweigen brechen“ mögen zu dieser Entwicklung ihren Beitrag gleistet haben. Das wäre eine erfreuliche Entwicklung.
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BIELEFELD
Mobbing: Mädchen geschlagen und bedroht
15-jährige Bielefelderin von Mitschülerinnen drangsaliert
VON KURT EHMKE
Bielefeld. Seit Monaten sehen Paulas* Tage gleich aus: Morgens die Angst vor der Schule, in der Schule warten zwei Mädchen und drangsalieren sie, nach der Schule Tränen, abends im Internet Drohungen. Ruhig schläft die 15-Jährige nie. Sie wird als Plastic Bitch (Plastik-Miststück) und Barbie beschimpft. Für Mitschüler sichtbar werden Fotos im Internet gezeigt; so eine Barbie mit Messer am Kopf. Jetzt wurde sie körperlich verletzt, seelisch ist sie es seit langem.
Mobbing der harten Sorte. So nennt das Lothar Rösler, der für die Polizei im Sozial- und Kriminalpräventiven Rat sitzt. Richtig sei, dass Paulas Eltern Anzeige erstattet hätten. Für ihn geht der Vorfall an der Bosse-Realschule über Mobbing hinaus. Anzeige erstattete die Mutter wegen Körperverletzung – gegen die beiden Mädchen. Über die Schulleitung, die sie zunächst auch anzeigen wollte, will sie sich bei der Bezirksregierung beschweren. Andere Schüler berichten, es ginge unter anderem um Streitigkeiten in der Schülervertretung.
Der Vorfall: Paula kam im Sommer neu an die Schule, ihre Mutter war nach Bielefeld gezogen. Paula nahm Kontakt zu Mitschülern auf, wie bei Jugendlichen üblich über soziale Netzwerke im Internet, so SchülerVZ und Facebook. „Ich habe ein Foto von mir reingestellt und geschrieben, dass ich mich auf die Schule freue.“ Sie, ein attraktives junges Mädchen, geriet damit offenbar ins Visier zweier Mädchen, die an der Schule angeblich bekannt sein sollen für Mobbing. „Sofort bekam ich Drohungen, es hieß, sie würden mich schon loswerden, ich würde nicht lange an der Schule bleiben“, sagt Paula und zittert dabei am ganzen Körper.
„Jeder kriegt was er verdient“
Tränen fließen. Das Mobbing verließ die virtuelle Welt, fand seinen Weg in die reale. Auf dem Schulhof wurde sie geschubst, wurden Mädchen, mit denen sie sich anfreundete, bedroht. Mal wurde ein Bein gestellt, mal standen die beiden Mädchen die gesamte große Pause vor ihr und starrten sie nur an. So schildert Paula die Vorfälle. Im Internet ist zu lesen, dass sie mit Trinkpäckchen beworfen wurde, „leider nicht getroffen“, aber immerhin sei Paula an den Haaren gezogen worden. „Jeder kriegt was er verdient.“ Und weiter: „Denk dran, ich bin eine übelst aggressive Furie und schlage jeden.“
Das geschah. Erst wurde, so die Eltern und Paula, vor Weihnachten ein zu ihr haltendes Mädchen geschlagen, dann am Montag sie. Krankenhausreif. Der Bericht liegt der NW vor: Schädelprellung, Hautabschürfungen am Kopf, ausgerissene Haare.
Ihre Eltern: „Wir haben vor Wochen die Schulleitung angesprochen, jetzt erneut.“ Passiert sei nichts, jetzt habe die Leiterin, Andrea Prochnau, ein Gespräch verweigert, darauf verwiesen, sich einen Termin geben zu lassen. „So kann man mit Eltern in so einer Sache nicht umgehen“, sagt die Mutter. Paula, die psychisch nicht zu einem Schulbesuch in der Lage ist, soll nun wechseln.
„Gravierendes Mobbing gibt es nicht“
Schulleiterin Andrea Prochnau schildert die Lage anders. Eltern müssten Verständnis dafür haben, dass sie einen Termin bräuchten. Der erste Vorfall sei vom Klassenlehrer aufgeklärt worden, „das hatte nichts mit Paula zu tun“. Paula sei nur Zeugin der Schläge gewesen. Im Fall vom Montag habe sie als Leitung die beiden Mädchen gesprochen, müsse nun noch mit Paula sprechen. „Vorher kann ich dazu nichts sagen.“ Fakt sei: „Gravierendes Mobbing gibt es nicht.“ Das Internet liege zudem außerhalb der Schule, „das müssen die Eltern mit den anderen Eltern klären“. Das Problem sei ein Fass ohne Boden.
Das Verhalten der Schulleiterin ist typisch in Deutschland, aber leider falsch! In Hamburg gibt es seit 2007 ein Konzept gegen Mobbing. Schulleitungen und Lehrer wurden nachgeschult und wissen, wie sie mit Mobbing und Gewalt in der Schule umzugehen haben. Unternehmen Schulleiter nicht sofort etwas gegen Mobbing, so haften sie – auch mit ihrem Privatvermögen! Sie können außerdem sowohl strafrechtlich, als auch disziplinarisch belangt werden. Und die beiden Täterinnen laufen Gefahr sich durch ihre Aggressivität das gesamte weitere leben zu versauen. Hier wäre dringend angezeigt, den Mädchen klarzumachen, dass auch sie haften, ihr Verhalten strafrechtliche Konsequenzen hat und sie zu Schadensersatz verurteilt werden können. sind sie dann nicht in der Lage den Schaden zu ersetzen, droht ein Schufaeintrag mit der Folge, dass sie keinen Handyvertrag bekommen, womöglich keinen Ausbildungsplatz und der Start ins Erwachsenenleben sehr steinig ist. Die Schulleitung hätte hier schon längst präventiv tätig werden müssen, denn die Täterinnen sind offensichtlich so verhaltensauffällig, dass es schwer sein dürfte vor Gericht gleubhaft zu machen, davon nichts bemerkt zu haben. Die Ausrede, der Konflikt hätte sich ja zunächst im Internet ereignet, zeigt ledigleich auf, dass an jener Schule die Jugend im Umgang mit dem Internet nicht auf das Leben vorbereitet worden ist. Wenn diese Schulleiterin letztlich ihren Hut nehmen müßte – wie so viele andere übrigens auch – dann wäre das ein Riesenschritt in die richtige Richtung. Wer eine Schule leitet, dem vertrauen wir unsere jungen menschen an. Er sollte auch die Qualifikation besitzen und die soziale Kompetenz den jungen Menschen Konfliktfähigkeit beizubringen. Ich bin sicher, dass an dieser Schule das Fach „Soziales Lernen“ nicht unterrichtet worden ist.
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Bei der Polizei gibt es so viele Mobbingfälle, dass wir einen Arbeitskreis Polizei gegründet haben. Hier scheint sich ja endlich mal etwas zu tun.
Jochen Zahn wurde vollständig rehabilitiert
Eine zentrale Figur der Mobbing-Fälle bei der Frankfurter Polizei ist rehabilitiert worden. Das Disziplinarverfahren gegen den Ex-Fahndungschef wurde am Mittwoch eingestellt. Polizeichef Achim Thiel entschuldigte sich.
Vor fast fünf Jahren war der Cheffahnder der Frankfurter Polizei, Jochen Zahn, in einer spektakulären Aktion vom Dienst suspendiert worden. Ihm wurde in einem Disziplinarverfahren vorgeworfen, seinen Dienstwagen privat genutzt zu haben. Zudem habe er bei Abrechnungen gemauschelt.
Am Mittwoch wurde der Hauptkommissar nun endgültig von allen Vorwürfen entlastet. Das Disziplinarverfahren sei eingestellt worden, bestätigte das Polizeipräsidium. Zahns Verhalten habe „die Schwelle der disziplinarrechtlichen Erheblichkeit“ nicht überschritten. Die umfangreichen Ermittlungen hätten keine Dienstvergehen zutage gebracht. Bereits im Jahr 2009 hatte die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen eingestellt.
Polizeichef entschuldigt sich
Frankfurts Polizeichef Thiel (Bild: picture-alliance/dpa – Archiv)
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Frankfurts Polizeichef Thiel
Polizeichef Achim Thiel entschuldigte sich in der offiziellen Verfügung bei Zahn: „Ich bedaure es sehr, dass das Verfahren für Sie und Ihre Familie mit erheblichen Belastungen verbunden war.“
Thiels frühere Stellvertreterin Sabine Thurau hatte Zahn zu Beginn des Disziplinarverfahrens „schwere kriminelle Machenschaften“ vorgeworfen. Zahn wurde Hausverbot erteilt, zudem musste er die Dienstwaffe abgeben. Gegen die zwischenzeitliche Präsidentin des Landeskriminalamts ermittelt mittlerweile die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Falschaussage vor Gericht und wegen der Verfolgung Unschuldiger.
Zahn hofft auf Schadensersatz
Das Land muss Zahn nun eine angemessene Position anbieten. Aus Fahndungskreisen hieß es, dem Hauptkommissar sollte eine ähnliche Stelle in einem anderen hessischen Polizeipräsidium angeboten werden. Außerdem werden einbehaltene Gehaltszahlungen in Höhe von rund 50.000 Euro zuzüglich Zinsen fällig.
Zudem klagt Zahn, dem zwischenzeitlich selbst Mobbing vorgeworfen worden war, vor dem Landgericht Frankfurt auf Schadensersatz wegen Rufschädigung. Der Vorsitzende Richter hatte dem Land einen Vergleich nahegelegt, aber offenbar gibt es keine Einigung. Ein Urteil wird für 7. März erwartet.
Quelle: http://www.hr-online.de
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Gemobbt werden: Frauen über 40, Männer über 50, Schwerbehinderte und chronisch kranke Menschen. Wer jung und gesund ist und auf dem 1. Arbeitsmarkt noch einen Wert hat, sucht sich bei Mobbing so schnell er kann einen mobbingfreien Arbeitsplatz, oft nicht einmal mehr in Deutschland.
Es gibt aber auch einen neuen Trend: die digitale Welt. Jetzt wird nach ganz anderen Regeln gespielt:
Wer sich auf diese neue Welt nicht einstellt und sein Unternehmen noch immer patriachalisch führt, wie z. B. Ferdinand Piech, dem wird es um die Ohren fliegen.
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